CHRONIK 2019 – 2021

Ich möchte Euch die letzten 2 Jahre in Erinnerung rufen: 2 Jahre, die zu den unerfreulichsten in meiner Zeit als Chronist zählen. Dabei fing alles so gut an:

23.11.2019: 155. Jahreshauptversammlung

Bei der 155. Jahreshauptversammlung am 23. 11. 2019 im Haus Klosterreben konnte Obmann Gerhard Reicht den Gemeinderat Helmut Jenny, drei Chorleiter und 40 Sänger begrüßen. In seiner Rede sprach der Obmann vom neuen Schwung, den der Verein durch den jungen Chorleiter Lukas Breuss und die Aufnahme von 4 neuen Mitgliedern, nämlich von Clemens Höfler, Luis Kollmann, Gregor Summer und Mike Wanke erhalten hat.

Hubert Perle wurde für 40-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.

8 Sänger verdienten sich eine große Flasche Wein für fleißigen Probenbesuch. Die 80sten Geburtstage von Manfred Neyer und Karl Leithner wurden gefeiert.

Es gab aber auch einen Skandal bei der Versammlung: Es gibt einen Sänger (Hans Frick), der immer eine sehr elegante Krawatte zum Sängeranzug trägt, aber an diesem Abend nicht die richtige, zum Sängeranzug gehörige. Es gibt auch einen rabiaten Sänger, der immer weiß, was richtig ist. Und dieser hat dem ersteren doch tatsächlich die elegante, aber falsche, Krawatte abgeschnitten.

Vor der Jahreshauptversammlung wurden 3 Lieder und eine Zugabe für die Bewohner des Hauses – und das war noch nie da - auswendig (!) gesungen.

01.12.2019: Gottesdienst Kapuzinerkloster

Gleich nach Mitternacht, um 05:45 Uhr, trafen sich die Sänger zum Einsingen im Fideliskloster der Kapuziner in Feldkirch. Nach der Messe, die die Sänger mit Erfolg und – nach Einschätzung des Chronisten - nahezu fehlerlos gestalteten, gab es Frühstück im Refektorium. 4 Mönche leben noch im Kloster.

17.12.2019: Sänger Advent

In einer warmen Dezembernacht trafen sich die Sänger nach der letzten Probe im Jahre 2019 im Garten des Sternenwirts zur Adventfeier. In einer Schale brannte ein Feuer, es wurde ein merkwürdig schmeckendes Glühbier (!) ausgeschenkt und Chili Con Carne serviert. Der vierte Heilige Drei König besuchte die Sänger auf seiner Rückreise nach Böhmen und berichtete von seiner Fahrt ins Heilige Land, wohin er gezogen war um dem Christkind Olmützer Quargel zu bringen. Zweifellos zu jener Zeit ein nützlicheres Geschenk für die Heilige Familie als Weihrauch und Myrrhe. Vizeobmann König Harald von Regensburg, der diese Geschichte erzählte, beherrscht das Böhmische ganz vorzüglich. Weil es so warm war, holten sich viele Sänger nach zwei Bechern Glühbier ein kühles Bier von der Theke im _‚Sternen‘.

18.01.2020 – 19.09.2020

An einem Wochenende im Januar (18.01.2020 – 19.09.2020) gab es am Samstag ganztägiges und am Sonntag halbtägiges Singseminar in der Landesberufsschule Feldkirch. Gastgeber war SB Helmut Schneider, damals Vizedirektor der Schule. Er backte uns an beiden Tagen Brötchen für die Frühstückspause und organisierte ein vorzügliches Gulasch zu Mittag. SB Hartmut Förster sorgte für Bier zum Mittagessen (für die Weintrinker gab es sogar eine Flasche Rotwein) und für Wasser. Der Chorleiter Lukas Breuss wurde am Samstag vormittags von seinem Bruder Clemens unterstützt, der versuchte, den Tenören das Singen beizubringen.

18.02.2020 Schwartenmagen

Mitte Februar (18.02.2020) ging es nach der Probe ins ‚Tüble‘ zum traditionellen Schwartenmagenessen. Der anfänglich geheimnisumwitterte Spender des Schwartenmagens, entpuppte sich schließlich als Erich Beck, ein Nachkomme des ursprünglichen Spenders Fredi Beck. Ihm war SB Franz Schäfer als Spender gefolgt und schließlich der/die Tüblewirt/in. Das Brot kam wie schon seit Jahren vom Bäck Breuss. Anwesend waren neben den aktiven Sänger etliche Alt-Sänger sowie Ehrenchorleiter Hubert Allgäuer, der sich tatsächlich überreden ließ, ein Lied anzustimmen.

19.02.2020 Vorstandssitzung

In der Vorstandssitzung im Februar (19.02.2020) wurde die Planung für das Jahr 2020 gemacht und die Termine festgelegt: und was wir alles vorhatten: Singseminare, Messgestaltungen, Konzert, Käsfondue-Essen, Wertungssingen, Familienausflug nach Stams …

10.03.2020

Nach der Probe am (10.03.2020) trafen sich die Sänger in der ‚Sonne‘, zum letzten Mal für lange Zeit, was sie aber noch nicht wussten. Am nächsten Tag schon entschied der Vorstand nach langer und heißer Diskussion, das geplante Singseminar und die nächste Probe abzusagen – wegen des drohenden Corona-19 Virus. Der Vorstand hätte es sich leichter machen können – einen Tag später wurden alle Veranstaltungen behördlich verboten.

Auch das Konzert wurde abgesagt. Die ganze Vorbereitungsarbeit war umsonst. Die bereits gedruckten Plakate, Programmfalter und Einladungsschreiben landeten in der Papierabfalltonne des Schriftführers.

Und es wurde still im Land. Wenn es nicht einen Sänger gegeben hätte (Karl Mathis), der lautstark von seinem Balkon aus gesungen hat, hätte man gar nichts mehr gehört.

CORONA

Monate später, im Sommer, legte der Coronavirus eine kleine, trügerische Pause ein, und diese nützte am

07.07.2020

der Jung-Tafelmeister Wolfgang Loretz und lud zum Sänger-Hock im ‚Sternen‘. Könnt Ihr Euch erinnern an den ‚Sternen‘? Ein Gasthaus, nein, falsch, ein Wirtshaus *), an der Straße zum Schwarzen See und nach Göfis. 20 Sänger kamen und nahmen auf den frisch gestrichenen Gartenstühlen Platz. Es gab viel zu erzählen, nachdem man sich wegen der Coronapandemie monatelang nicht gesehen hatte. SB Hartmut Förster hielt die Begrüßungsrede und überreichte dem Junior-Tafelmeister Wolfgang Loretz eine Flasche Wein für seine Verdienste und dem überraschten Schriftführer sogar zwei Flaschen. Hatte der sich tatsächlich doppelt verdient gemacht, oder war eine Flasche für den Chronisten gedacht und eine für den Schriftführer? Der Kassier spendierte die erste Runde aus der Vereinskasse. Anwesend war der gesamte Vorstand außer der Vereinsspitze, dem Obmann und dem Vizeobmann, die sich in der Steiermark vergnügten.

*) Der Wirt hatte uns dies einmal so erklärt: das Gasthaus ist für den Gast da, das Wirtshaus für den Wirt

4 Altsänger feierten ihre 80. Geburtstage: Albert Jenny, Hubert Allgäuer, Heini Keckeis und Lothar Rothmund. Der Vereinszeremonienmeister Hartmut Förster besuchte alle Jubilare und überbrachte die Glückwünsche des Vereins. Auch Sänger, die nicht runde Geburtstage feierten, wurden von ihm besucht: so z. B. Karl Leithner (81) und Josef Feßler (88).

CORONA

15.09.2020

Die 1. Probe im Herbst konnte trotz des drohenden Coronaviruses abgehalten werden: mit Abstand, im Freien, unter dem Flugdach, unter dem Sangesbruder Zimmermann Jürgen Nesensohn sein Holz lagert, und das er zur Verfügung stellte.

Die Probe war ein voller Erfolg: das Wetter war gut und es war warm und die zahlreichen Sänger waren ziemlich gut in Form. Das Beste aber kam zum Schluss: Jürgen, der an diesem Tag seinen 53. Geburtstag hatte, lud alle nach der Probe zu Wurst, Sauerkraut, Brot und Bier ein. Hoch soll er leben!

Die nachfolgenden 4 Proben (bis zum 13.10.2020) wurden im Vereinshaus abgehalten, wo es genügend Platz gibt um die erforderlichen Abstände einhalten zu können. Da man nach der Probe wegen der Coronabestimmungen kein Wirtshaus aufsuchen konnte, gab es nach den Proben Bier, das einmal von Wolfgang Loretz, der mit leuchtendem Beispiel vorausgegangen war, einmal von Hubert Furxer und einmal von Karlheinz Würbel gespendet wurde. Die durstigen Sänger dankten es ihnen!

Dann mussten die Proben wegen der hohen Zahlen von Infizierten wieder eingestellt werden.

Auch die Jahreshauptversammlung konnte nicht stattfinden. Sehr zum Leidwesen von SB Salvatore Saba, der sein 50-jähriges Sängerjubiläum feiern wollte. Und zum Leidwesen von so manchen Sänger, der zu diesem Anlass eine Runde Freibier erwartet hatte.

In der zweiten Hälfte der Adventszeit konnten die Sänger wenigstens jeden Tag ein weihnachtliches Lied im Internet hören, gekonnt vorgetragen vom MGV Liederkranz ein paar Jahre zuvor und konserviert auf dem Rechner des Schriftführers.

Leider gab es in diesen 2 Jahren viel Grund zur Trauer:

Zwei Altsänger verstarben in diesem Jahr 2020, nämlich Rudof Begle, am 28. Juli 2020 und Otto Bechtold am 7. September 2020. Es fanden trotz der Corona-Restriktionen sich immer Sänger, die sie auf ihrem letzten Weg begleiteten.

Im Jahr 2021, am 7 Jänner starb unsere geschätzte Fahnenpatin Kathi Ölz, am 3. Mai Dr. Wolfgang Berchtold, am 15. Juli 2021 Elmar Nachbaur-Sturm, und am 26. August 2021 Kurt Kielwein.

Rudolf Begle	Otto Bechtold
17.4.1916 – 28.7.2020	19.8.1935 – 7.9.2020
Kathi Ölz	Dr. Wolfgang Berchtold
24.09.1933 – 7.1.2021	3.1.1932 – 3.5.2021
Elmar Nachbaur-Sturm,	Kurt Kielwein,
28.09.1923 – 15.7 2021	22.6.1931 – 26.8.2021

Dank des Einsatzes von SB Hartmut Förster konnten die Gottesdienste von Kathi Ölz und Wolfgang Berchtold durch ein Sängerquartett musikalisch begleitet werden – dabei haben sich Chorleiter Lukas Breuss und sein Bruder Clemens Breuss, sowie die SB Jürgen Nesensohn, Mike Wanke und Otto Frick verdient gemacht. Beim Gottesdienst von Kurt Kielwein kam ein - ein wenig reduzierter - Chor zum Einsatz. Auch für Blumenschmuck und Sängerfahne sorgte Hartmut Förster.

Das Quartett in der Basilika (an der Orgel saß übrigens Altchorleiter Prof. Hubert Allgäuer) klang so wohltönend und mächtig, als ob ein ganzer Chor sänge, und veranlasste einen der zuhörenden Sänger zur Äußerung: ‚da braucht’s uns ja gar nicht mehr‘.

Das Quartett beim Gottesdienst für die Fahnenpatin in der Kirche St. Peter.

Sehr schade war es, dass sich im Sommer nicht genügend Sänger fanden, um auch Elmar Nachbaur-Sturm auf solch würdige Art zu verabschieden.

2 Monate vor seinem Tod, am 22. Juni 2021 feierte Altsänger Kurt Kielwein seinen 90. Geburtstag und die Sänger feierten mit. Am Abend traf man sich auf Kurts Terrasse, der Vizeobmann Harald Regensburger hielt eine Rede und gratulierte und der Chor sang einige Lieder, wobei der gut gelaunte Kurt bei so manchem Lied mit dem Chor sang. Danach gab es Bier und belegte Brezen.

Am 31. August 2021 wurde der Probenbetrieb im Vereinshaus wieder aufgenommen. Wegen der noch herrschenden Reisezeit war diese 1. Probe schlecht besucht, aber bei der 2. Probe waren alle wieder mit Begeisterung dabei.

Am 1. September 2021 lud SB Hartmut Förster Altsänger zu einen Hock beim ‚Sümmerle‘ ein. Dieser Einladung folgten 7 Alte Herren und verbrachten einen fröhlichen Nachmittag zusammen mit 2 aktiven Sängern. (Adolf Burtscher, Hugo Knecht, Otmar Düringer, Manfred Breuss, Lothar Rothmund, Pepi Feßler, Manfred Neyer, Albert Jenny, Hartmut Förster)

SB Stefan Graber machte sich verdient, indem er einen stabilen eisernen Ständer für die Sängerfahne baute. Vielen Dank!

Am letzten Sonntag, am 19.9.2021, begleiteten die Sänger den langen Gottesdienst in der Basilika. Bis auf das vertrackte Coda im ‚Frieden‘ hat alles gut geklappt. Am meisten beeindruckt waren die Zuhörer vom ‚Medieval Gloria‘ am Beginn der Messe, das SB Mike Wanke auf einer Trommel gekonnt und mit Feuer begleitete. Dabei stammt er aus Hofgastein, nicht aus Kinshasa.

Jetzt sind wir, Gott sei Dank, bei der 157. JHV wieder alle zusammen und hoffen auf ein gutes neues Sängerjahr – geplant ist ja schon so einiges.

Heinz Küchler, Chronist, am 25. September 2021