Chronik 2017 – 2018

Ich beginne meine Erzählung mit dem 25. November 2017, an dem der Chor ebenso wie heute vor den Bewohnern des Hauses Klosterreben ein Ständchen gab.  Dabei zeigte uns der Chorleiter, wie man in einer, mit dem Chor mühsam und sorgfältig eingeübten, Pause ein kleines Solo unterbringen kann.

Jahreshauptversammlung 2017.

Bei der darauf folgenden 153. Jahreshauptversammlung wurde der Vorstand bestehend aus Gerhard Reicht (Obmann),  Harald Regensburger (Vizeobmann),  Rainer Elmenreich (Kassier), Karlheinz Würbel (Tafelmeister),  Wolfgang Loretz (2. Tafelmeister) und Karl Mathis (Mitgliederwart) einstimmig wiedergewählt.  Paul Nachbaur wurde für 50-jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt.

Paul Nachbaur

Heini Keckeis

Albert Jenny

Die Sangesbrüder Albert Jenny, der 16 Jahre Vizeobmann und 7 Jahre Obmann gewesen war, und Heini Keckeis, der 36 Jahre lang Mitgliederwart gewesen war, wurden feierlich in den Sänger-Ruhestand verabschiedet.  Die beiden waren so gerührt, dass jeder eine Runde Getränke spendierte.

3 Sänger wurden für vorbildlichen Probenbesuch geehrt – nach Protest wurden 3 weitere später noch nachgenannt.

‚Allfälliges‘ wurde von etwa 8 Sängern im Heim von Tafelmeister Karlheinz Würbel bis in die Morgenstunden ausgiebig diskutiert.  Der Lehrer Häusle wurde auf dem Heimweg in den frühen Morgenstunden aufgegriffen und mit seiner Magnum-Weinflasche, die er für vorbildlichen Probenbesuch gekriegt hatte und die er nicht loslassen wollte, nach Hause gefahren.  Es soll Sänger gegeben haben, die selbst zu dieser Zeit das gastliche Haus des Tafelmeisters noch immer nicht verlassen hatten.

Gottesdienste.

Am 10.12.2017 wurde in der Messe in Sulz gesungen.  Der Bass schwieg 4 Takte lang im Gospel ‚Soon‘, weil er diese Stelle rhythmisch einfach nicht packt.  Nach der Messe sang man im Mohren ‚Gaudeamus igitur‘, das der Pfarrer von Sulz anstimmte.  Eine Woche später schwiegen die Bässe wieder vier Takte lang: diesmal in der Pfarrkirche von Kennelbach.

Adventfeier.

In der letzten Probe im Jahr 2017 (19.12.2017) wurde noch ein wenig für das Frühlingskonzert geübt.  Als der Chorleiter dann noch den von ihm geschriebenen und dem Liederkranz gewidmeten ‚Adventjodler‘ einstudieren wollte, regte sich bei einem Sänger im 2. Bass heftiger Widerstand – er wurde aber überstimmt und es wurde gejodelt.  Danach ging es zu Sangesbruder und Tafelmeister Karlheinz Würbel, der auf dem Platz vor seinem Hause Glühmost ausschenken und heiße Schüblinge verteilen ließ. Man sang, passend zur Adventstimmung, ‚Ein Bier‘ und dann doch noch den ‚Adventjodler‘.  Danke, Karlheinz, für diese nette Adventfeier.  

Schwartenmagen.

Nach einer verkürzten Probe ging es am 06.02.2018 ins Tüble, wo - wie jedes Jahr -, von der freundlichen Wirtin Schwartenmagen gespendet und serviert wurde.  Sie kriegte, - wie jedes Jahr, eine Dankesrede vom Obmann und einen Blumenstrauß, und der Wirt, der sich, - wie jedes Jahr, nicht sehen ließ, einen Schnaps.  Es waren etliche inaktive Sänger und Ehrenmitglieder dabei, die aber bald nach dem Verzehr des Schwartenmagens das Lokal verließen, obwohl die Sänger lautstark einige Lieder zum Besten gaben.  Sie waren offenbar nicht wegen des Gesangs, sondern wegen des Schwartenmagens gekommen, oder wegen der Wirtin.  Der Vizeobmann Harald Regensburger schlüpfte in den Hans Moser und hielt eine Rede, die sich – natürlich – um den Schwartenmagen drehte.

Konzert.

Danach wurde fleißig geprobt für das Konzert, das unter dem Motto ‚Alte Lieder, junge Männer‘ stand.  Und das stimmte ja auch:  die meisten Lieder aus der deutschen Männerchorliteratur waren deutlich älter als die nicht gerade blutjungen Sänger. 

Am 7. April 2018 fand das Konzert statt. Das Parterre im Vinomnasaal war beinahe voll besetzt und unter den Gästen fand man den Bürgermeister Ing. Martin Summer, Msgn. Juen, den Vizeobmann des Chorverbands und Ehrenchorleiter Allgäuer.  32 Sänger sangen, meist begleitet vom Pianisten Michael Wocher.  Für die gelungenen Einlagen sorgte mit viel Schwung die Sopranistin Birgit Plankel, einmal auch zusammen mit dem singenden Chorleiter. Besser als die alten Lieder kamen beim Publikum wohl die moderneren Lieder, die ‚Diplomatenjagt‘ und ‚In Taberna‘ aus der Carmina Burana an. Nach den Zugaben wurden Publikum und Sänger von unseren fleißigen Frauen, allen voran von Moni Würbel, Anni Schäfer und Andrea Regensburger, bewirtet – vielen Dank!

 

Am 14. April 2018 gab es keine Probe:  der Chorleiter war wieder einmal Großvater geworden und zahlte im gut besuchten ‚Tüble‘ eine Runde.  Man unterhielt sich gut und sang wenig.  Die letzten gingen zusammen mit dem Chorleiter gegen Mitternacht nach Hause.

Abstimmung über Arbeit des Chorleiters.

Im April gab es leider eine Krise im Verein.  Die Kritik an der Arbeit des Chorleiters war immer lauter geworden und einige Mitglieder hatten sogar den Chor verlassen, wobei manche davon ihren Austritt mit Ihrer Unzufriedenheit mit der Probenarbeit des Chorleiters begründeten. Nun sah sich der Vorstand veranlasst, mit einer anonymen Abstimmung die Meinung der Mitglieder zu erkunden und zu quantifizieren. Die Abstimmung fand am 24. April 2018 statt und ergab, dass die Mehrheit der Sänger, nämlich etwa 80%, die Arbeit wie bisher fortsetzen wollten, aber etwa 20% eine Änderung wünschten. Chorleiter und Vorstand beschlossen darufhin, der unzufriedenen Minderheit entgegenzukommen und das musikalische Niveau ein wenig zu senken und die sportlichen Entspannungsübungen am Beginn der Probe zu reduzieren. Die Mehrheit war glücklicherweise bereit, diesen Beschluss mitzutragen ohne mit Austritt aus dem Verein zu drohen.

Gottesdienste.

Am 27. Mai 2018 gestaltete der Chor den traditionellen Gedächtnisgottesdienst in der Basilika, und am 17. Juni 2018 die Messe in der Kapelle in der Valduna.  Der Chor wurde dort vom elektrischen Klavier unterstützt, das leider kaum zu hören war. Das Einsingen klang ziemlich fürchterlich.  Nun haben wir einen Sänger im 1. Bass, den Schäfer Franz, der Harmonien liebt und Missklänge nicht ertragen kann.  Er brach zusammen und wurde, total erbleicht und mit nackten Füßen auf einer Bahre liegend, weggefahren.  Nicht etwa von der Stroke Unit, wie der Chronist erwartet hat, sondern von einem Psychiater und seinem Team.  Er hatte nämlich, so die Diagnose eines medizinisch-musikalisch kundigen Sängers, beim missglückten Einsingen ein akutes ‚Halbton-Burnout‘ erlitten. Die Geschichte ist, übrigens, gut ausgegangen:  nach der Messe war er wieder in bestem Zustand und hatte auch seine Schuhe wieder an den Füssen.

Die Messe mit Pfarrer Rädler verlief trotzdem nicht so schlecht.  Danach ging es zur Fini in den ‚Schneeberg‘.  Der Mitgliederwart Karl Mathis ersäufte dort alle Anwesenden in Most und weil er vergaß, seinen Sangesbruder, den Tafelmeister Wolfgang Loretz, mit nach Hause zu nehmen, musste dieser zu Fuß nach Hause trippeln (was möglicherweise auch sicherer war).

Einweihung Wassertrete.

Am 16. Juni 2018 nahm Pfarrer Elmar Simma, der die gelbe Mütze des Kneippvereins trug, die Segnung der Wassertrete des Kneippvereins in Loger vor.  Der Chor sang ‚Herr deine Güte‘ zur Segnung, danach ein paar Trinklieder.  Die Stimmung war gut, der Gesang, sogar nach dem Urteil des Chorleiters, sehr gut.  Dabei wurde man nur von der ‚unpluggeden‘ Gitarre des Chorleiters unterstützt – man sang also praktisch a cappella.  Danach gab es Würstchen und Bier vom Kneippverein, der erfolgreich von Sangesbruder Karlheinz Frick angeführt wird.  Eine Gruppe Sänger lud sich später noch bei Sangesbruder Hannes Schnetzer ein, dessen Heim in praktischer Nähe liegt. Hannes war zwar zunächst gar nicht zu Hause, aber das gut gekühlte Bier wurde trotzdem in der Garage gefunden.  Nachdem man von Bier auf Kognak übergegangen war, entpuppte sich Hannes als Blues-Gitarrist und Harald als Blues-Sänger, der in vielen Sprachen amerikanisch sang.

Am 19. Juni 2018 wurde nach der Probe die Runde Getränke, die der Alt-Sänger Lothar Rothmund freundlicherweise in einem Anfall von Rührung - oder war es Mitleid? – nach der Messgestaltung in der Valduna spendiert hatte, konsumiert.

Am Totengottesdienst für Alt-Landeshauptmann Kessler nahm am 7. August 2018 unsere Fahne teil, getragen von unserem Fähnrich Michael Dorant, der wiederum von Alt-Fähnrich Hartmut Förster fachkundig angeleitet wurde.

 

 

 

 

Neuer Notenwart.

Sangesbruder Rudi Rohrer, der unglaubliche 27 Jahre lang die Aufgaben des Notenwarts gewissenhaft ausgeführt hatte, legte in den Sommerferien 2018 sein Amt aus beruflichen Gründen nieder.  Vielen Dank, Rudi!

Sangesbruder Markus Häusle übernahm und stürzte sich sogleich in die Arbeit, die er möglicherweise unterschätzt hatte.

 

0. Probe.

An einem wunderschönen Spätsommerabend am 4. September 2018 lud Chorleiter Markus Brändle die Sänger zur ‚0. Probe‘ auf seine Terrasse in seinem Heim in Kennelbach.  Hier hatte man nicht nur einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang im Bodensee, sondern es gab auch ordentlich zu essen und zu trinken.  Und es wurde viel gesungen – der Chorleiter unterstützte die 18 Sänger mit Gesang und Gitarre.  Applaus von den Nachbarn war eigenartiger Weise nicht zu hören. Vielen Dank, Markus!

Familienausflug.

Tafelmeister Karlheinz Würbel organisierte in gewohnt perfekter Art am 28. September 2018 einen Familienausflug.  38 Sänger und Sängerfrauen fuhren gemeinsam nach Feldkirch und wurden dort vom Vizebürgermeister im Rathaus empfangen.  Nach einem Vortrag im historischen Rathaussaal zum 800-jährigen Jubiläum der Stadt gab es Jubiläumswein zu kosten.  Nach einer ausgezeichneten Führung durch die Ausstellung im Palais Liechtenstein traf man sich zum Abendessen im Dachrestaurant des Montforthauses. Ein gelungener Ausflug:  vielen Dank, Herr Tafelmeister!

400 Jahre Markt Rankweil.

Am 4. Oktober 2018 traten die Sänger bei einem Vortrag zur Verleihung des Marktrechts an   Rankweil vor 400 Jahren auf und sangen 2 alte marktbezogene Lieder, die im Gemeindearchiv ausgegraben worden waren. Zum Dank gab’s Suppe und Bier auf Kosten der Marktgemeinde Rankweil.

Ehrungen.

Am 20. Oktober 2018 fuhren die Herren Karl Leithner, Andreas Bürger und Edmund Welte in den Bregenzerwald um sich vom Vorarlberger Chorverband für 40-jährige Vereinszugehörigkeit ehren zu lassen.  Der Chronist vermutet, dass man es nur mit Gesang so lange in einem Verein aushalten kann. Begleitet wurden sie vom Obmann Gerhard Reicht, der die Gelegenheit nutzte, mit seinen Obmann-Kollegen Erfahrungen auszutauschen.

Dies waren, noch Wissen des Chronisten, die wichtigsten Ereignisse im Sängerjahr 2017-2018

Dem Chronisten geht es wie dem Schriftführer:  er ist kein junger Mann mehr:  er hört schlecht, sieht schlecht und wird immer vergesslicher:  deshalb bitte er die Sänger ihm laut und deutlich Ereignisse aus dem Vereinsleben, die ihm entgangen sind, zu berichten und ihm möglichst Fotografien zur Verfügung zu stellen.

Heinz Küchler, Chronist.                                                                                                             10. 11. 2018

 

Bericht des Chorleiters Markus Brändle:

1. Rückblick:

Die klärenden Gespräche und Abstimmung über meine Arbeit mit Euch hat eine überwältigende Mehrheit zur Fortsetzung meiner Tätigkeit bei Euch gebracht. Das gab mir das Vertrauen, dass die große Mehrheit des Chores meine Arbeit schätzt und fortsetzen möchte. Ich bekomme diesbezüglich auch laufend entsprechende Rückmeldungen aus den Reihen des Chores. Im Vorstand finde ich nach wie vor ein kompetentes und effizientes Gremium, das mit Geradlinigkeit und Offenheit die Probleme anspricht und zu lösen versucht.

Ich arbeite nach wie vor sehr gerne mit Euch. Dennoch gibt es einen von mir nicht lösbaren Widerspruch betreffend den ausgesprochenen Wunsch des Vorstandes und mancher Mitglieder zur weiteren

Qualitätsanhebung und -verbesserung einerseits und der Feststellung andererseits, dass ein dementsprechend vermehrter Zeitaufwand seitens der Chormitglieder nicht in Betracht kommt. Dieser

Widerspruch erzeugt bei mir die Einsicht, dass ich in diesbezüglich mit dem Chor nicht weiterkommen kann. In der gegenwärtigen Konstellation und Chorzusammensetzung stoße ich somit an Grenzen, die ich mit meinen Mitteln nicht zu durchbrechen in der Lage bin. Ich habe mich daher entschlossen, spätestens zum Ende des nächsten Jahres meine Funktion als Chorleiter niederzulegen und mich gemeinsam mit Euch zu bemühen, einen geeigneten Nachfolger bzw. eine Nachfolgerin zu suchen.  Dabei habe ich - weil man das jetzt nicht verschieben kann - für das Herbstkonzert 2019 einen Programmentwurf ausgearbeitet, mit dessen Ausführung wir uns nach dem kommenden Weihnachtsprogramm beschäftigen werden.

Das Konzert im Frühjahr war erfolgreich und auf einem guten Niveau, die kirchlichen Auftritte in Valduna und Sulz bestens absolviert und auch der Auftritt im Herbst mit der Feier zur Markterhebung im

Vinomnasaal.

2. Ausblick:

Momentan stehen die beiden Messen in Kennelbach (9.12) und Sulz (16.12.) sowie das Weihnachtskonzert in der Basilika am 26.12. bevor. Der Kontakt mit dem Pianisten Michael Wocher und dem mitwirkenden Kinderchor aus Nofels (unter Martina Kadoff) ist hergestellt und die entsprechenden Vereinbarungen bezüglich Proben und Auftritten getroffen.

Ich selbst bin dabei, die Stücke für das nächstjährige Konzert in singbare Form zu fassen, möchte allerdings noch im kleinen Kreis über die Auswahl sprechen und bitte um entsprechende Meldung

interessierter Chormitglieder bei mir.

3. Wünsche

Was ich bei der letztjährigen Versammlung bereits gesagt hatte, gilt nach wie vor. Erfreulich, dass bei der Notenausgabe nun ein guter Modus gefunden wurde. Das soll absolut die Arbeit von Rudi Rohrer nicht schmälern, der einfach wegen einer gewissen Überlastung nicht so präsent sein konnte, wie das jetzt bei Markus Häusle der Fall ist.

4. Dank

Was ich im vergangenen Jahr gesagt hatte, gilt ebenfalls nach wie vor: Ich schätze besonders die Arbeit des Vorstandes, aber auch sehr Euer aller Engagement im Interesse der Klangqualität, Aussprache

und Vorbereitung auf die Proben, wobei da im Einzelnen wahrscheinlich noch Möglichkeiten bestehen.

Dem Chor wünsche ich im kommenden Vereinsjahr wieder schöne Auftritte und für die weitere Zusammenarbeit Alles Gute!

Markus Brändle, Chorleiter                                                                                        Rankweil, 10. November 2018