CHRONIK des MGVs Liederkranz Rankweil  2013 – 2014

 

Der Chronist beginnt seinen Bericht über das vergangene Jahr mit dem Tag der 149. Jahreshauptversammlung am 18.10.2013.  Bei dieser Versammlung im Hotel Hoher Freschen,  die nicht besonders gut besucht war,  wurde der alte Vorstand

 

Obmann Gerhard Reicht

Obmann-Stellvertreter:  Albert Jenny

Chorleiter:  Hubert Allgäuer

Schriftführer und Chronist:  Heinz Küchler

Kassier:  Rainer Elmenreich

Tafelmeister:  Karlheinz Würbel

Beiräte:  Elmar Graber (Mitgliederwart),  Hans Frick (2. Tafelmeister)

 

ohne Gegenstimme für 2 Jahre wieder gewählt und dieser neue Vorstand erhöhte nach seiner Wahl sofort den Mitgliedsbeitrag.   Bei der Versammlung wurde der rekordverdächtige gute Probenbesuch gelobt,  und die Versammlung ehrte Sangesbruder Hugo Knecht für 60 jährige und Notenwart Rudi Rohrer für 25 jährige Mitgliedschaft beim Verein.   Es wurde über die Eignung des Probelokals in der Montfortschule und über ein eventuell neues Probelokal beim Vinomnasaal und über die Planungen zur 150-Jahr-Feier 2014 diskutiert.

 

Neuer Anzug.

Bei einer Probe im Oktober (am  22.10.2013) wurde der neue elegante Sängeranzug mit grauer Jacke,  schwarzer Hose und orange-roter Krawatte angemessen,  der den in die Jahre gekommenen alten Anzug mit dunkelroter Jacke ablösen würde.

 

Im November 2013 wurde fleißig für das Weihnachtskonzert geprobt und der Probenbesuch war so gut – es waren immer mehr als 40 Sänger anwesend -,  dass man mit nur einem Singseminar,  am 16.11.2014 das Auslangen fand.

 

Ausflug nach Wangen:  Ende November,  am 30.11.2013,  führte Tafelmeister Karlheinz Würbel mehr als 40 Sänger,  Sängerfrauen und 2 Kinder in der Bahn nach Wangen zu einer kulinarischen Stadtführung.  Es gab Kürbiscremesuppe und Wein vom Bodensee in der ‚blauen Traube’,   Schwäbische Spezialitäten (Maultaschen,  in Sauerkraut eingewickelt) und ein Stück Fleisch und (Landzüngle) Kellerbier im ‚Lamm’,  Nachtisch mit Mangoschnitte und Eis und Glühwein im ‚Moritz’.   Dem Chronisten läuft heute noch das Wasser im Munde zusammen.  Zwischen den Gasthausbesuchen sahen die Ausflügler die Stadt,  den Zunftsaal und die Badstuben im Gewölbe.  Schließlich wurde noch der Weihnachtsmarkt besucht und viele,  die immer noch Appetit zustande brachten,  fanden sich im ‚Fidelis Bäck  bei Leberkäse und Bier.

 

Am 15. Dezember 2013 gestaltete  der Liederkranz,  wie im Jahr zuvor,  den Gottesdienst in der Pfarrkirche Sulz und sang auch ein paar Chöre aus dem Weihnachtskonzert,  die hier wegen der Akustik besonders gut klingen:  das war Werbung für das Konzert und Übung für die Sänger.

Danach gab es Frühschoppen im Mohren,  der für manche Sänger in einen Dämmerschoppen überging.  Aber das war nicht umsonst:  hier wurde von den vier Heiligen Drei Königen eine Idee geboren,  die Mitte Dezember zur Ausführung kam.

Waldweihnacht:  17. Dezember 2013.   Nach der Probe marschierten warm gekleidete Sänger zur Frutz,  wo sie neben der hölzernen überdachten Brücke ein freundliches Feuer in einer eisernen Schale vorfanden,  und einen Kochtopf voll von dampfendem Glühmost.  Es wurde getrunken,  geplaudert und gelacht und schließlich trug Sb. Harald Regensburger eine Weihnachtsgeschichte vor.  Erdacht hatten diese Waldweihnacht die Sb. Wolfgang Loretz,  Jürgen Nesensohn,  Franz Kühlechner und der Tafelmeister Karlheinz Würbel.  Die Arbeit aber hatte Altfähnrich Hartmut Förster.

 

 

Weihnachtskonzert:  Am Stefanstag,  am 26. Dezember 2013,  traten die Sänger,  zum ersten Mal in den neuen Anzügen,  in der sehr gut besuchten Basilika zum Weihnachtskonzert auf.   Alles klappte ganz vorzüglich und es erschien ein sehr wohlwollender Bericht im Internet.

Leider regnete es nach dem Konzert in die Feuerschale,  aber trotzdem blieben viele Leute auf dem Platz vor der Basilika und wärmten sich mit Glühmost.    

 

 

Danach wurde im Rankweiler Hof noch ein wenig gefeiert.  Die Sänger und ihre Begleiter und Begleiterinnen konnten sich dort äußerlich trocknen und innerlich anfeuchten.

 

Mit der Jahreswende begann 2014 das Jahr des 150. Jubiläums des Vereins.

 

1864 – 2014:             150 Jahre

MGV Liederkranz Rankweil

 

Der Männergesangverein wurde 1864 von Jakob Morscher als „Cäzilienverein“ gegründet.   Chorleiter war Jakob Ammann,  das Motto war „Singe wem Gesang gegeben.  Im Gesang blühet Freude und Leben“.  Die Mitglieder stammten aus Röthis (12),  Sulz (7),  Klaus (5),  Fraxern (2),  Dafins (1) und Rankweil (10).

Im Jahre 1893 erhielt der Verein neue Statuten,  den Namen „Liederkranz Rankweil“ und ein neues bemerkenswertes Motto:  „Heil,  wer im Lied männlich erglüht,  stark ist sein Herz,  frei sein Gemüth“.  Der Chronist glaubt zu wissen,  dass dieses Motto noch immer gilt.

Die Vereinsgeschichte ist gut und in allen bekannten Einzelheiten nachzulesen in „Musik ist ihre Freude – Beiträge zur Musikgeschichte Rankweils im 19. und 20. Jh.“  von Norbert Schnetzer.  Oder auch auf der Website des Liederkranzes.

Im Jubiläumsjahr wurden neben den jedes Jahr stattfindenden Gottesdienstgestaltungen noch folgende Veranstaltungen durchgeführt bzw. an diesen teilgenommen:  Neujahrsempfang der Gemeinde Rankweil,  ORF-Frühschoppen,   Umzug beim Bezirksmusikfest, Querbeet und Einweihung des Wasserparks im Sängerpark,  Dämmerschoppen und Weihe der Eisernen Lyra,  Festkonzert im Vinomnasaal.

 

Neujahrsempfang der Gemeinde.

Der 9. Januar 2014 war der offizielle Beginn des Jubiläumsjahres.  An diesem Tag nahmen der Obmann Gerhard Reicht,  der Vizeobmann Albert Jenny,  der Chorleiter Hubert Allgäuer  und der Chronist am Neujahrsempfang für Vereine der Gemeinde Rankweil teil.  Vier Vereine (von mehr als 100) feierten dieses Jahr ein Jubiläum und stellten sich deshalb vor:  FESP (40 Jahre),  der Trachtenverein (60 Jahre),  der MGV Liederkranz (150) und die Bürgermusik (200).  Diese Aufgabe nahmen Obmann und Vizeobmann mit einer Lichtbilderpräsentation wahr.  Danach gab es zu Essen und zu Trinken und Musik von der Musikschule Rankweil:  Ingold Breuss begleitete junge Sängerinnen am Klavier.

 

 

Die Nussbaum – Lyra.

Vizeobmann Albert Jenny beauftragte den international anerkannten Koblacher Künstler Peter Nussbaum mit der Schaffung eines Kunstwerkes zum 150. Jubiläum des Männergesangvereins Liederkranz.  Peter Nussbaum wählte als Motiv das Wahrzeichen des Vereins,  die Lyra,  und machte daraus auf die ihm eigene Art ein Licht durchdrungenes Bild mit  Reflexionen und Wiederholung des Motivs.  Dieses wunderbare Bild ist nun im Besitz des Vereins.  Es wurden aber auch Kunstdrucke davon angefertigt,  sodass jeder Sänger nun einen echten,  signierten ‚Nussbaum’ zu Hause hat.

 

PETER NUSSBAUM

1953 in Österreich geboren,
lebt und arbeitet freischaffend in Österreich und Italien (Piemont).
Schwerpunkt der Arbeit ist die transparent mehrschichtige zum Teil großformatige Malerei, die auch bei dreidimensionalen Objekten / Skulpturen zur Anwendung kommt. Die Materialien variieren von Papier, Holz, Leinwand über Aluminium und Chromstahl bis hin zu Computerleiterplatten.

Ausstellungen in Österreich,  Italien,  Schweiz,  Niederlanden,  China,  Argentinien,

 

 

 

Geburtstag des Obmanns

In der Probe am 18. Februar 2014 gratulierten die Sänger und Vizeobmann Albert Jenny  mit einem passenden Gedicht dem Obmann Gerhard Reicht zum 50. Geburtstag.  Gerhard schenkte dem Liederkranz neue elegante schwarze Konzertmappen mit dem Aufdruck ‚Liederkranz Rankweil’.  Diese löschten zwar den Durst der Sänger nicht,  aber werden ihnen noch viele Jahre Freude bereiten.

 

Beerdigung Otto Marte.

Im März 2014 (am 15.03.2014) war die Beerdigung von Alt-Sangesbruder Otto Marte.  Der Liederkranz (‚Lob und preise’ und ‚Frieden’) und der Basilikachor gestalteten den Gedenkgottesdienst.  Am Grab wurde bei schönem Frühlingswetter die Motette von Nägele „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“gesungen.  Danach ging’s in den ‚Sternen’ auf ein Bier.

 

Im Mai (am 20.05.2014) kam es einen bemerkenswerten Vorfall:  dem Hotel ‚Hoher Freschen’ ging bei einem Besuch der Sänger nach der Probe das Bier aus!  Und das,  obwohl die Sänger nicht außergewöhnlich durstig waren.

 

Querbeet.

Ebenfalls im Mai (am  29.05.2014),  bei ‚Querbeet’,  einer Veranstaltung der Gemeinde Rankweil,  marschierten die Sänger mit dem Kabarettisten Markus Linder an der Spitze zum Sängerpark,  wo der Wasserspielgarten eröffnet wurde.  Danach sangen sie 2 Trinklieder auf dem Marktplatz zur Eröffnung von ‚Querbeet’.  Markus Linder moderierte die Veranstaltung,  machte laut und deutlich Werbung für den Liederkranz und sang  The Singing Men Club - Blues.

 

 

 

Radiofrühschoppen

Am 09. Juni 2014 war einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr:  der Männergesangverein veranstaltete einen Radiofrühschoppen mit dem ORF im Vinomnasaal.  Die Moderatorin Daniela Marte führte durch das Programm,  Musik machten außer dem Männergesangverein die Bürgermusik Rankweil und die Gruppe ‚Alpenblech’.  Bei dieser Veranstaltung wurde das Bild Peter Nussbaums der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Dank etwa 30 fleißiger freiwilliger Helferinnen,  meist Frauen und Töchter von Sängern,  klappte die Versorgung der Gäste mit Speis und Trank ganz wunderbar.  Die Sänger selbst hielten sich wacker auf der Bühne,  wo sie 2 Stunden lang viele fröhliche Lieder sangen.  Alles lief gut, und nichts Wesentliches ging wirklich schief.  Ein wenig Aufregung gab es nur wegen eines Liedes,  das die Sänger  unerwartet und ohne Noten zu singen hatten,  und wegen des Pianisten,  der schon so genervt war,  dass er eine Wiederholung nicht mehr spielen wollte. 

Nur der große SB. Charly behielt die Ruhe und dichtete in den Gesangspausen  G’Stanzl in der letzten Reihe.

Der ORF übertrug eine Stunde der Veranstaltung ‚life’ in Vorarlberg.  Ich zitiere aus dem Bericht in einer Publikation:

 

 

 

 

 

 

 

Viele Gratulanten trotz Kaiserwetter

Der Männergesangsverein Liederkranz Rankweil lud zum Jubiläumsfrühschoppen in den Vinomnassal.Der Männergesangsverein Liederkranz Rankweil lud zum Jubiläumsfrühschoppen in den Vinomnassal. - © mwe

Trotz Kaiserwetter gratulierten viele Rankweilerinnen und Rankweiler ihrem Männergesangsverein Liederkranz mit Obmann Gerhard Reicht zum 150. Geburtstag.

Anlässlich der Jubiläumsfeier kam es zu einem Frühschoppen im vollen Vinomnasaal,  den sich auch Bürgermeister Martin Summer, Alt-Bürgermeister Hans Kohler, Pfarrer Wilfried Blum sowie zahlreiche Gemeinderäte und Vertreter nicht nehmen ließen.
Für die gute Stimmung im Saal sorgten neben dem Jubelverein unter der Leitung von Hubert Allgäuer die Bürgermusik Rankweil mit Kapellmeister Werner Lins und die Gruppe Alpenblech.

 

Bezirksmusikfest

Eine Woche später,  am 15. Juni 2014, marschierten 24 Sänger beim Umzug im Rahmen des Bezirksmusikfestes hinter unserer Fahne durch Rankweil.  In Dreierreihe und in straffer Ordnung,  die einen im Takt der vorderen Blaskapelle,  die andern im Takt der hinteren.  Danach gab’s Freibier und Würste im Festzelt.  Der selbstbewusste Fähnrich jedoch ließ bei der Fahnenparade seine hochkarätigen Begleiter,  den Chorleiter und den Vizeobmann,  einfach stehen.

 

Im Juli (8. Juli 2014) wurde in der ‚Sonne’ gekegelt:  der Chronist glaubt,  dass SB Elmar Graber erfolgreichster Kegler war.  Notenwart Rudi Rohrer erzielte seine besten Ergebnisse indem er hinter’sche schob.  Ein paar Sänger entzogen sich dem Wettkampf und tranken in aller Ruhe ihr Bier.  Das war der denkwürdige Tag an dem die deutsche Fußballmannschaft Brasilien 7:1 vom Platz schoss.

 

Am 01. Juli 2014 war die letzte Probe vor den Sommerferien.  Im Gasthaus ‚Tüble’ wurden tapfer 28 Strophen aus Charles Mathisens Liederbuch gesungen,  hervorragend und künstlerisch wertvoll begleitet von einem Akkordeon.

 

Die Eiserne Lyra

Die Eiserne Lyra,  ein zentnerschweres, übermannsgroßes Gebilde,  herausgeschnitten aus zentimeterdicken Eisen,  ist ein Werk unseres SBs und Tafelmeisters Karlheinz Würbel,  Dachdeckermeister in Rankweil und Sohn des Ewald Würbel,  der in diesem Verein ebenfalls seinen Mann gestellt hatte.  Es mussten viele Hindernisse überwunden werden und es hat beinahe 4 Jahre gedauert,  bis die Lyra endlich den Platz fand,  an den sie hingehört:  in den Sängerpark,  nicht weit von der Kastanie,  die der Liederkranz vor 25 Jahren gepflanzt hatte.  Sie ist so schwer und groß,  dass es nur wenige Betriebe gibt,  die sie bearbeiten können,  und sie musste deshalb oft transportiert werden und man kann von Glück sagen,  dass dabei niemand verletzt oder gar erschlagen wurde.  

Darüber hinaus musste die Behörde vom künstlerischen und kulturellen Wert der Lyra überzeugt werden,  und eine Kindergärtnerin von ihrer Harmlosigkeit,  wenn sie nur einmal fest verankert sein würde.  All diese Hindernisse hat SB. Karlheinz Würbel überwunden,  selbst das Rätsel der Spiegelschrift – wir danken ihm mit einem Applaus.

 

 

Der Dämmerschoppen und die Weihe der Eisernen Lyra durch Pfarrer Wolfram Meusburger und die  Ministranten Hugo Knecht und Tore Saba am 27. September 2014 im Sängerpark war ein voller Erfolg.  Das Wetter war schön,  wenn es auch nach Sonnenuntergang kühl wurde.  Aber dagegen halfen die großen Zelte und die Feuerschalen.  Es gab Würste und Zack – Zack,  sorgfältig gebraten von Franz Schäfer und Toni Gurschler,  Pommes,  fachmännisch frittiert von Rudi Rohrer und alles lecker angerichtet und ausgegeben von Hubert Allgäuer. 

Pfarrer Wolfram Meusburger  weihte die riesige eiserne Lyra.  Die Fürbitten kamen von den SB Franz Kühlechner,  Harald Regensburger und Charly Mathis,  das Weihwasser von SB Hugo Knecht,  die Lesung von Karlheinz Fritsche und der Rauch von Salvatore Saba.  Diesen musste jedoch der  Pfarrer mit den Worten ‚non habes tusculum?  (‚hascht ma kan Rauch?’ wie der Lateiner sagt) zu erhöhter Produktion antreiben.

Die Festreden hielten der Obmann und der Bürgermeister.

Organisiert wurde alles von Wolfgang Loretz,  Harald Regensburger und Jürgen Nesenson.  Beraten und unterstützt wurde das Team von Hartmut Förster,  Rainer Elmenreich und Karlheinz Würbel. 

 

Im Herbst gab es nur harte Probenarbeit für die Sänger:  es gab zwei Singseminare und keine Probe dauerte kürzer als 1 ½ Stunden.  Ein unendlich geduldiger und beharrlicher Chorleiter paukte den Sänger die Chöre aus Opern und Operetten ein,  die sie zum großen Festkonzert singen sollten.

 

Nur für zwei Sänger gab es ein wenig Abwechslung.  Das kam so:   Die Brauerei Fohrenburg hatte dem Liederkranz 12 Kisten mit Fohrenburger Stiftle zum Jubiläum gestiftet.  Die charmantesten 2 Mitglieder des Vereins,  bzw. die,  die halt gerade Zeit hatten,  trafen sich am 29. Oktober 2014 mit der Marketingchefin der Brauerei und der Vorarlberger Bierkönigin um im Namen des Vereins zu danken und überreichten einen Nussbaum-Kunstdruck und eine Einladung zum Konzert. 

 

Festkonzert:  Am 15. November 2014 wurde das große Festkonzert im Vinomnasaal gegeben

Der Männerchor in den immer noch neuen Anzügen,  die ausgezeichnete und nebenbei noch sehr hübsche Sopranistin Christine Schneider in einem roten Kleid und der charmante und hervorragende Tenor Michael Heim sangen,  was das Zeug hielt,   Melodien aus Opern und Operetten.

Musikschuldirektor Ingold Breuss begleitete den Chor,  und Prof. Hubert Allgäuer begleitete die Solisten am Klavier.

 

Der Vinomnasaal war so voll,  wie ihn der Chronist noch nie gesehen hatte,  und das Publikum,  in dem man auch Bürgermeister Ing. Summer,  Altbürgermeister Kohler und Pfarrer Rädler  entdecken konnte,  war begeistert. 

 

Die Meinung unseres Chorleiters zur musikalischen Qualität des Konzerts werden wir vielleicht noch hören.  Vielleicht sagt er ja: ‚die Solisten waren wirklich gut’,  oder vielleicht hat aber unser Lyriker und Philosoph R.R. recht,  wenn er  dichtet: ‚nix g’set is g’lobt gnua’.

 

In der Pause gab es Sekt und Fruchtsäfte,  nach dem Konzert Weißwürste und Bier oder Wein.  Möglich wurde die Bewirtung durch die tatkräftige Mithilfe einiger Sängerfrauen und Sängertöchter – ihnen gebührt unser Dank.

 

 

Chronist Heinz Küchler,  22. November 2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bericht des Chorleiters

 

 

Liebe Sänger, geschätzte Ehrenmitglieder, sg. Herr Bürgermeister!

 

Es ist bekannt, dass ich als Chorleiter in meinem Bericht immer die Zeitspanne zwischen den Jahreshauptversammlungen als das „Arbeitsjahr“ betrachte - im Unter-schied zum Mitgliederwart - deswegen fallen heuer in diesen Zeitraum gleich zwei Konzerte - also zwei „musikalische Großereignisse“. Doch schön der Reihe nach!

 

Die Gottesdienstgestaltung im Dezember in Sulz scheint zu einem Fix-Termin zu werden. Am 15. Dez. 2013 jedenfalls haben wir wieder - und das seit 2011 zum dritten Mal - den Gottesdienst um 9.30 Uhr musikalisch umrahmt - von Pfarrer Dobos gerne gesehen und von den Sängern - auch wegen der sehr guten Akustik - offensichtlich gerne angenommen. Es war sozusagen eine kleine Generalprobe auf das Weihnachtskonzert hin, also weitgehend mit geistlichen Liedern aus dem bevorstehenden Weihnachtskonzert.

 

Für das traditionelle Weihnachtskonzert in der Basilika am 26. Dez. 2013 hatten wir eine Posaunen-Quartett mit dem scherzhaften Namen „T-Bone-Quadrat“ engagiert. Die drei Kompositionen mit den Bläsern gemeinsam - vom Chorleiter für Posaunenquartett umgeschrieben - waren sicherlich die Höhepunkte, insbesondere das abschließende, mächtige „Klänge der Freude“ von Elgar. Das Programm war bunt zusammengestellt: neben Klassischem gab es vom Chor nämlich auch Volksliedhaftes aus verschiedenen Ländern, aber auch Gospels zu hören. Das Posaunen-Quartett - vier professionelle Musiker - wussten besonders zu gefallen.

 

Für den Neujahrsempfang für die Vereine im Vinomnasaal am 9. Jänner 2014 war von der Gemeinde zunächst gut befunden worden, dass der jubilierende Liederkranz an diesem Abend 2 - 3 Lieder singt. So hat denn der Chorleiter beizeiten 3 Lieder kopiert, in eine Folie gesteckt und den Sängern zum Auswendig-Lernen mit nach Hause gegeben. Dieser Auftritt des Liederkranzes wurde dann von der Gemeinde kurzfristig abgeblasen, obwohl es ausgemacht war, dass sich der Liederkranz nach dem Auftritt ins Tüble „verflüchtigt“ hätte.

 

Am 15. März 2014 wurde unser langjähriger Sangesbruder Otto Marte zu Grabe getragen. Neben dem Basilika-Chor - dem Otto Marte lange angehört hatte - gestalteten wir den Begräbnis-Gottesdienst mit zwei Liedern, dem „Lobt den Herrn der Welt“ von Purcell und dem russischen Friedenslied „O Herr, gib Frieden“. Dass die Motette von Nägele „Der Mensch lebt und bestehet nur eine kleine Zeit“, die wir auf Wunsch der Familie am Grabe gesungen haben, etwas dünn ausfiel, ist auf die allgemein bekannte mangelhafte Akustik im Freien zurückzuführen.

 

Am 25. Mai 2014 haben wir um 9.00 Uhr den traditionellen Gedächtnisgottesdienst in der Basilika musikalisch gestaltet - mit einer schwachen Besetzung im 2. Tenor - insgesamt gesehen aber mit einer zufriedenstellenden Leistung - auch dank der guten Akustik in der Basilika.

 

Zum Querbeet-Gartenfestival sind wir am 29. 5. - Christi Himmelfahrt - eingeladen worden, 2 Lieder zu singen. Mit zwei gefälligen (mit Key-Board begleiteten) Chören wusste der Liederkranz zu gefallen: Das waren „Singen mit Freude“ v. Peter Brettner und dem fetzigen „Sing mit mir“ („Ain’t she sweet) von Milton Ager, in einem Arrangement von Otto Groll.

 

Am darauffolgenden Sonntag - dem 1. Juni 2014 - haben wir im LKH Rankweil (Valduna) die Messe um 9.30 Uhr musikalisch gestaltet. Es war dasselbe Liedprogramm wie eine Woche zuvor in der Basilika, weshalb es - abgesehen von anfänglichen Intonationsproblemen - ganz passabel klang. Es ist dies eine alte Tradition. Wenn man Tores Gedächtnis vertrauen kann, liegt die Anzahl der dortigen Auftritte bei mehr als 30.

 

Am Pfingstmontag, dem 9. Juni 2014, wurde der ORF-Frühschoppen aus dem Vinomnasaal übertragen. Die längste Zeit war von 5 - 7 Liedern die Rede - gerüchteweise sozusagen, denn ich war bei den Gesprächen mit dem ORF nie dabei. Dann waren plötzlich 2 Lieder im Vorspann vorgesehen und mit dem sog. „Ersatztitel“ „Sing mit mir“ von Milton Ager, ein Lied, das wir dann bei der Übertragung schon im Vorspann benötigten, sind es dann schlussendlich 9 Lieder geworden. Zweimal hat uns der Klavierbegleiter in arge Schwierigkeiten gebracht, aber das hat die Moderatorin, die sich in ihrem türkisen Dirndl gefiel, sicherlich nicht gehört. Die Besetzung mit 40 Sängern auf der Bühne war etwas lückenhaft.

 

Schlimm, um nicht zu sagen „beschämend“ war das Aufgebot an Sängern beim Bezirksmusikfest am 15. Juni. Keine musikalische Aufgabe - werden sich wohl viele gedacht haben. Da marschierten - sage und schreibe - nur 25 Sänger die Bahnhofstraße hinauf zum Festzelt. Auch ein solcher Anlass ist Öffentlichkeitsarbeit!

 

Was nun das Jubiläumskonzert am vergangenen Samstag (15. Nov. 2014) anbelangt, haben wir uns schon beizeiten für das Motto „Aus Oper und Operette“ entschieden. Anfänglich hat man im Vorstand sogar über eine Orchesterbegleitung diskutiert. Zeitgerecht mit Jahresbeginn haben wir mit den Proben dafür begonnen. Warum wir dann doch noch 2 intensive Singseminare an zwei Samstagen gebraucht haben, könnte an der recht mäßigen Lernfähigkeit des Chores bzw. bestimmter Stimmregister gelegen haben, möglicherweise aber auch an der mangelhaften Lehrfähigkeit des Chorleiters. Die Effektivität der Probenarbeit ist recht bescheiden - oder anders gesagt: Lernfortschritte sind nur langsam und mühsam zu erreichen.

 

Zugegeben, mit gewissen Opernchören sind wir an die Grenze der Leistungs-fähigkeit des Chores gegangen. Übrigens: Es waren 43 Sänger auf der Bühne und nicht 50 - meine große Wunschvorstellung. Ich tröste mich auch dieses Mal gerne mit den positiven bis schwärmerischen Aussagen des Publikums, die nach diesem Jubiläumskonzert besonders zahlreich waren. Wenn die Komplimente von musikalisch kompetenten Personen kommen, ist man als Chorleiter geneigt, diese auch zu glauben. Die Programmauswahl hat offensichtlich viele angesprochen, und so war denn der sehr gute Besuch eines Jubiläumskonzertes durchaus würdig.

 

Außer Frage haben die beiden Solisten, Christine Schneider und Michael Heim, Glanzpunkte gesetzt - und auch etliche zusätzliche Besucher gebracht. Christine Schneider mit ihrem schmelzenden, eher lyrischen Sopran - und Michael Heim mit seinem voluminösen dramatischen Tenor.

 

Dieser musikalische Auftritt war gesamthaft gesehen ein sehr gelungenes Jubiläumskonzert - so hört man allgemein. Dem stimme ich gerne zu und möchte heute eine detailliertere und kritische Analyse ausnahmsweise einmal vergessen.

 

Nicht ganz so passend in diese positive Stimmung wird die Mitteilung passen, dass ich beschlossen habe, meine Tätigkeit als Chorleiter zu beenden. Dieser Entschluss hat sich seit längerem abgezeichnet, doch habe ich aus verständlichen Gründen vor dem Konzert keine Unruhe in den Chor bringen wollen und die Sache nicht publik gemacht.

 

Wer in den letzten Monaten genau hingehört hat, wird auch nicht von der großen Überraschung sprechen können, denn es gab meinerseits deutliche verbale Anspielungen, die hellhörige Sänger durchaus verstanden haben.

Nun ist es ja nicht so, dass meine Tätigkeit mit dem heutigen Abend abrupt endet. Es ist wahrscheinlich notwendig und sinnvoll, wenn ich den Chor bei der Messe am 14. Dez. in Sulz leite und begleite. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ich bei den beiden Messen - im LKH Valduna und in der Basilika - im März und April - als Chorleiter eventl. noch aktiv bin. Wenn es bis zu diesen Terminen schon eine(n) NachfolgerIn gibt, umso besser. Ein halbes Jahr müsste eigentlich reichen, um einen Nachfolger zu finden. Ich gehe davon aus, dass die Sänger mich als „lame duck“ - wie man in der Politik sagt - in dieser Übergangszeit nicht im Stich lassen werden.

 

Anfangs Mai gibt es eine kleine Geburtstagsfeier - es gibt noch mehr Sänger, die dann ein 3/4-Jhdt. auf dem Buckel haben. Das ist dann auch gleichzeitig mein endgültiger Abschied. Dann bin ich 75, und das ist ein Alter, das für einen Chorleiter m.E. jenseits von gut und böse liegt. Das ist also Grund Nr. 1 für meinen Rücktritt. Selbst die Bischöfe ...

 

Grund 2: Nächstes Jahr sind es 30 Jahre, dass ich den Liederkranz Rankweil leite. Von der Warte der Sänger aus betrachtet: dass man mich als Chorleiter mit Geduld ertragen hat und mich in meinem Tun gewähren ließ. Zur Erklärung für die Jüngeren: Ich habe im Jahre 1965 den Liederkranz zum ersten Mal übernommen und dieses Engagement nach 11 Jahren abrupt beendet. Im Jahre 1996 begann dann die zweite Tranche und sie dauert bis heute an.

 

Langzeit-Chorleiter kann man durchaus kritisch hinterfragen: Möglicherweise verhindern solche Chorleiter Umstrukturierungen, Veränderungen und Erneuerungen. Dieser Wechsel wird von den Sängern jedenfalls verlangen, dass sie sich auf Neues einlassen und nicht Allgäuerschen Gewohnheiten nachtrauern und sich Veränderungen verwehren.

 

Eine Bemerkung zum Schluss: es ist dies meinerseits eine rationale und keine emotionale Entscheidung. Das heißt: diese Entscheidung hat mich innerlich durchaus sehr bewegt. Der Kopf aber sagt: Es ist Zeit zu gehen. So sage ich zum Schluss Danke und zum „Abschied leise Servus“. Wir können uns ja auch in Zukunft freundschaftlich verbunden bleiben.

 

Chorleiter Hubert Allgäuer,  22. November 2014