Chronik des MGV Liederkranz Rankweil 2011 - 2012
Diese Chronik beginnt mit
der Jahreshauptversammlung des MGVs
Liederkranz am 21.Oktober 2011, bei der
der Vorstand in seinem Amte einstimmig bestätigt wurde und der nun zwei weitere
Jahre wirken kann. Neu als Tafelmeister
kam SB Karlheinz Würbel in den Vorstand. In den Verein neu aufgenommen wurde SB Harald
Regensburger, der im 1. Bass singt, und dem gleich ein Amt, nämlich das eines Rechnungsprüfers, aufgebrummt wurde. Otmar Düringer
wurde für 25 jährige Mitgliedschaft geehrt.
Ende November wurde der 65.
Geburtstag von Andreas Burger, der
zur Gerstensuppe im Gasthof Kreuz einlud,
und der 75. Geburtstag von Salvatore Saba, der für die Getränke sorgte, gefeiert.
Am 18. Dezember 2011 sang
der Liederkranz zur Messe in der Pfarrkirche in Sulz. Es wurden Musikstücke aus dem geplanten
Weihnachtskonzert gebracht. Der Organist
war gefordert, weil der Chor ihn damit
überraschte, dass er ihm ein paar Takte
Vorspiel ersparte. Aber wir haben ja –
Gott sei Dank - einen flexiblen Organisten.
Nach der Kirche traf man
sich im Mohren zum Frühschoppen. Die acht
Mann starke Jugendgruppe hielt den ‚Mohren’ bis in die Abendstunden besetzt und
ließ 90 Biere auftischen – so erzählte es die erschöpfte Bedienung dem
Chronisten. Wenn das wirklich so
war, fehlte für einen Eintrag in Guiness’ Buch der Rekorde nicht viel. Aber vielleicht hat ja der Chronist falsch
verstanden, und es waren 90 Sänger und 8
Biere?
Am Stefanstag, am 26. Dezember 2011, zeigten in der vollbesetzten Basilika der
Männergesangverein und das Blechbläserensemble Dornbirn beim Weihnachtskonzert, was sie können. Es war ein wirklich schönes Konzert. Eine Dame aus dem Publikum (die dem
Chronisten bekannt ist, die Gusti aus Röthis) äußerte sich nach dem Konzert mit: „schade,
dass es schon vorbei ist“.
Danach wurde auf dem Platz vor der Basilika um eine riesige Feuerschale
herum (sie war schließlich auch vom riesigen Charly geliefert worden) Glühmost
getrunken. Es war ein trockener, milder und klarer Winterabend.
Das neue Jahr 2012 begann
mit einem Ausflug: am 3. Jänner
2012 trafen sich etwa 30 Sänger am späten Nachmittag beim Gasthof ‚Tüble’, fuhren mit
dem Bus nach Egg im Bregenzerwald und besichtigten dort die kleinste von
den 4 Vorarlberger Brauereien. Hier wird
untergäriges Spezialbier gebraut – etwa 30.000 Hektoliter im Jahr. Danach gab’s im Bräustüberl Würste, Brot und natürlich Bier, auch etwas Gesang vom Chor und von
angeheuerten Musikern aus Götzis, die
ebenso laut wie schön singen können.
Auch unser Chormeister erhielt die Chance, aus nächster Nähe zuhören zu können. Nach einem Besuch in einer Gastwirtschaft in
Egg – noch ein Bier – fuhr man zurück nach Rankweil. Die,
die noch nicht genug gesungen,
gelacht, gewitzelt und getrunken
hatten trafen sich im Mohren, manche aber
auch in Salvatore Sabas Kehr.
Bei winterlichem Wetter fuhren
etwa 30 Sänger am 8.Jänner 2012 nach Laterns und
gestalteten die Messe in der dörflichen Pfarrkirche unter der Leitung eines dunkelhäutigen
Pfarrers. Es war kalt. Danach ging’s über die Straße in den
‚Löwen’, wo unser Sangesbruder Wolfgang
Berchtold anlässlich seines 80. Geburtstages sehr großzügig zu
Speis und Trank einlud. Die witzige und
kluge Laudatio auf Wolfgang hielt Chormeister Hubert Allgäuer in wunderlichem
alten Deutsch, gewürzt mit viel Latein. Sangesbruder Lothar Rothmund spielte und sang
dem Jubilar zur Ehr’ und wurde dabei von SB Albert Schickmayr
auf der Gitarre begleitet. Kassier
Rainer Elmenreich überreichte an Wolfgangs Ehefrau einen
Blumenstrauß und vertrat die abwesende Vereinsleitung mit wohl gewählten Worten.
Beim Faschingsumzug
am18.Februar 2012 in Rankweil verpflegten die Sänger
wie jedes Jahr die Faschingsnarren mit Speis und Trank am eigenen Marktstand. Das bedarf einer Menge helfender Hände, aber der Kassier meint, das lohnt sich.
Am 11.03.2012 gestalteten
die Sänger zum 30. Mal mit Pfarrer Dr. Rädler den Gottesdienst im LKH Rankweil, in der Valduna
und am 25. März den Gedächtnisgottesdienst
in der Basilika.
Mitte März, am 17.03.2012, ergab sich noch ein Sängerschitag. Bei wunderbaren Wetter ‚machten’ 8 Sänger die
Silvretta-Schisafari unter der Leitung von Tafelmeister Heinz Würbel.
Einer der Höhepunkte im
Sängerjahr war der Sängerausflug in das Piemont vom 17. bis 19. Mai
2012.
Am Christi Himmelfahrtstag
um 6 Uhr morgens fuhren 29 aktive und 2 inaktive (Manfred Neyer und
Kurt Kielwein) Sänger mit dem Bus von Rankweil
ab.
Bei eiskalten Temperaturen
aber wolkenlosem Himmel ging es durch die frisch verschneiten Berge über den
San Bernardino ins Tessin. Bei der ersten Pause gab es Leberkäse und Bier vom
Tieflader, zubereitet und serviert vom
Chef-Steward Hartmut Förster.
Zu Mittag kam man in Asti, der Hauptstadt
der gleichnamigen Provinz, an. Nach dem Mittagessen auf der Piazza San Secondo führte uns unsere Reiseleiterin Raphaela durch die
Stadt, die der Geburtsort von Vittorio Alfieri (Schriftsteller) ist. Sie zeigte den Sängern Bilder von Gandolfo
(Maler), Geschlechtertürme, den gotischen Dom San Secondo
mit dem romanischen Glockenturm, und
erzählte über das Palio
auf dem Piazza de Citta.
Danach ging es weiter nach
Alba, wo die Sänger im Hotel ‚I Castelli’ ihr Quartier bezogen. Es gab Abendessen und die erste Weinprobe im
Hotel. Dazu erschien auch - ein wenig
verspätet - SB Albert Schickmayr, den die Stadtpolizei von Alba schlafend und
ohne Schuhe vor dem Dom gefunden und
rechtzeitig geweckt hatte. Danach machten
die meisten noch einen Stadtbummel – die letzten kamen noch vor 03:00 morgens
heim – so erzählte man dem Chronisten.
Am nächsten Tag führte uns
Raphaela durch die Stadt Alba, der Hauptstadt
der Provinz Cuneo.
Wir kriegten ein paar Regentropfen ab und sahen u. a. den Dom, eine Barockkirche und den Platz, auf dem Trüffel gehandelt wird.
Darauf folgte ein Ausflug in
die Hügel des Barologebietes: wir besuchten La Morro mit dem herrlichen
Ausblick auf die Langhe. Danach gab es eine Weinprobe mit Berbera d’Asti, Roero Arneis, Nebbiolo d’Alba, Dolcetto d’Alba und – natürlich – Barolo. Dazwischen gab es immer zu essen, Wurst,
Schinken, Salami, Ravioli,
Käse und vieles mehr. Und vor
jeder Weinprobe ein Lied unter der Leitung des Chormeisters.
10 Wanderer und Pfadfinder
marschierten zu Fuß weiter nach Barolo und verirrten
sich. Nachdem sie wieder aufgesammelt
worden waren, ging die Fahrt über die Langhe zurück nach Alba.
Raphaela, so fürchtet der
Chronist, war ein wenig verunsichert über
das Kompliment ‚die schönste Frau im Bus’ zu sein.
Nach einer kurzen Rast im Hotel
fuhr man nach Montelupo ins Ca’ del Lupe zu einem
Diner mit vielen Gängen und vielen Weinproben.
Kultureller Höhepunkt hier war der Vortrag von Salvatore Saba, in dem er die Römer zu anständigem Benehmen
aufforderte. Der Text kann über den
Chronisten bezogen werden.
Am letzten Tage, am 19. Mai 2012 besichtigte man noch
Turin: den Lingotto, die Chiesa Reale, den Dom.
Danach gab es noch ein paar freie Stunden in der Stadt vor der Abreise nach Hause. um
15:00 Uhr. Mit Gesang, Bier und Gelächter ging es über die Alpen und
nach Rankweil,
Ankunft pünktlich um 22:00 Uhr.
Alles war perfekt organisiert von Tafelmeister Heinz Würbel, wofür ihm zumindest ein Applaus gebührt.
Im Juni sagte eben derselbe
Tafelmeister den geplanten Frühschoppen zwei Mal ab, wegen schlechter Wetteraussichten. Aber wenigstens gaben die Vorbereitungen zum
Frühschoppen Gelegenheit, den
Sängergrill ordentlich zu reinigen, was
SB Toni Gurschler besorgte. Transporteure des schweren Trums waren die SB Hartmut und Heinz.
Am 8. Juni. 2012 schenkten 8 fleißige Sänger und des Obmanns
Christine im Sternbräu viele verschiedene Biere aus: belgische,
tschechische, deutsche und österreichische. (Die Schankburschen sind: Rainer Elmenreich, Salvatore Saba, Gerhard Reicht, Harald Regensburger, Stefan Graber, Jürgen Bischof,
Hartmut Förster und Heinz Küchler und die
Christine). Leider gab es viel Regen und
wenig Gäste.
Ebenfalls im Juni besuchten
ein paar Sänger das Konzerts des Männerchors Muntlix
unter dem Titel‚ I am from Austria’. Höhepunkt war nicht das Schuhplatteln
sondern das sehr guten Vokal Ensemble ‚Teamwork’.
Ende Juni brachten die
Sänger ein Ständchen für Alt-SB Alois Domig und ersangen sich eine
Einladung ins ‚Chrüz’. Dort,
so wird erzählt, und der Chronist
kann es kaum glauben, macht unser
Chorleiter tatsächlich einen Zug aus Alberts Zigarillo und überlebte.
Am 30.Juni 2012 nahm der MGV
teil an der Veranstaltung ‚Rankweil ischt CHÖRIG’ im
Rahmen des 150-jährigen Jubiläums des Vorarlberger Chorverbandes. Wir sangen als einer von 5 Chören auf dem
Platz vor der Basilika schmissige Lieder mit sehr viel Erfolg beim Publikum. Am nächsten Tag besuchten der Vorstand,
der Vizevorstand und der Schriftführer den sehr schön gestalteten Festakt
zum 150-jährigen Jubiläum im der Aula des Konservatoriums in Feldkirch.
Im Juli verreisten unsere Fähnriche:
Altfähnrich Hartmut Förster und aktiver Fähnrich Rainer Elmenreich. Der kulturhistorisch wertvolle Ausflug, bei dem,
so scheint es, auch ab und zu Zeit
für ein Gläschen Wein blieb, führte sie
nach Bozen.
Anfang September (04.09.2012)
begann die Probenarbeit. Ein unverzagter
Chormeister versuchte in mühevoller Arbeit 40 Sänger in 10 Wochen fit für das Herbstkonzert
(17.11.2012) zu machen. Auch die Sänger gaben
sich Mühe und erschienen weitgehend vollständig bei den Proben. Das durchwegs begeisterte Publikum konnte im
gut besetzten Vinomnasaal spanische Instrumentalmusik
von Charly und Ulrike Mohr (Gitarre und Cello) hören – was manche ein wenig
überforderte-, italienische Lieder von
einer hinreißenden Sopranistin (Christine Schneider) und einen recht mächtigen
Männerchor, der dem Chorleiter auch
meistens folgen konnte. Der Chorleiter
persönlich begleitete die Solistin am Klavier,
während Ingold Breuss sich mit der Begleitung
des Chores abmühen musste.
Der Chronist hat aus dem
Publikum nur lobende Stimmen gehört. Kritische
Stimmen gab es nur der Kälte wegen: beim
Warten vor den lange verschlossenen Toren des Vinomnasaales
und beim Essen der ersten lauwarmen Weißwürste.
Hier schließt die Chronik
für das Jahr 2011 – 12. Bleibt dem
Chronisten ein erfolgreiches neues Sängerjahr zu wünschen.
Der Chronist: Heinz Küchler
JHV des Liederkranzes Rankweil
Freitag - 20. Nov. 2012 - 19.00 Uhr - Hotel Freschen
Liebe Sänger, geschätzte
Ehrenmitglieder, werte Gäste!
Nachdem ich als Chorleiter
in meinem Bericht immer die Zeitspanne zwischen den Jahreshauptversammlungen
als das sog. „Arbeitsjahr“ betrachtet habe, fallen heuer in diesen Zeitraum
gleich zwei Konzerte: Das Weihnachtskonzert vom 26. Dez. 2011 und das
Herbstkonzert vom vergangenen Samstag. Dazu kommen - kaum zu glauben - 6
weitere musikalische Auftritte, so viele wie noch nie in den vergangenen Jahren.
Doch der Reihe nach!
Am 18. 12. 2011 haben wir
in Sulz die Messe um 9.30 Uhr musikalisch mitgestaltet.
Auf dem Programm standen ausschließlich Chöre vom nachfolgenden Weihnachts-konzert. Somit war es eigentlich eine kleine
Generalprobe für das Konzert am 26. Dezember. Was uns außerordentlich positiv
überrascht hat, war die ungewöhnlich gute Akustik. Entsprechend angenehm und
leicht war in diesem Raum zu singen, und der Männerchor entwickelte ein
beachtliches Klangvolumen.
Am Stephanstag,
dem 26. Dezember 2011, gab es dann das traditionelle Weihnachtskonzert.
Mit von der Partie war das Blechbläserensemble aus Dornbirn, mit dem wir schon
zweimal zuvor gute Erfahrungen gemacht hatten. Das Konzert hat bei der
Zuhörerschaft offensichtlich großen Gefallen gefunden. Am besten gefielen
naturgemäß die Kompositionen mit Chor und Bläsern zusammen. Davon erzielte der
Chor „Öffnet die Tore weit“ von Hammerschmidt - zusammen mit den Bläsern - wohl
die beste Wirkung.
Am Sonntag, dem 8.
Jänner 2012 - gestalteten wir in der Kirche in Laterns
den 10.00-Uhr-Gottesdienst. Anlass war der 80. Geburtstag von Wolfgang
Berchtold, der uns dazu eingeladen hatte. Der Kirchenraum war ziemlich
kühl, die Verhältnisse auf der Empore entsprechend beengt, und unser Keyboard
auch nicht gerade das ideale Begleitinstrument. In dieser Einladung von
Wolfgang inkludiert war ein Mittagessen im Löwen, der die hungrigen und
durstigen Sänger natürlich gerne gefolgt sind.
Am 11. März 2012 gestalteten wir - wieder einmal und das sehr
gerne - den Gottesdienst im Landeskrankenhaus Rankweil.
Es ist dies eine alte Tradition, denn die Anzahl der Auftritte liegt irgendwo
in der Nähe von 30, wenn man den Aussagen von Salvatore glauben darf. Ebenfalls
Tradition haben die Intonationsmängel beim Einsingen. Solche Mängel treten in
der Früh naturgemäß massiver auf als etwa zu fortgeschrittener Stunde. „Morgenstund’ hat Schleim im Schlund!“ pflegt der Chorleiter
zu sagen. In der Messe um 9.30 Uhr klang es dann - allerdings mit nur 34
Sängern - doch recht befriedigend. Der Auftritt im LKH Rankweil
bleibt auch im kommenden Jahr ein Fixpunkt.
Am 25. Mai 2012 -
also 2 Wochen später - sangen wir im Rahmen des Gedächtnisgottesdienstes
in der Basilika - dieses Mal wieder um 9.00 Uhr. Nachdem der Chorleiter
die gleichen Chöre auf das Programm gesetzt hatte, ergaben sich kaum
Schwierigkeiten. Die Akustik in der Basilika ist für den Chorklang recht
förderlich, und so klang es phasenweise nach einem schönen und satten
Männerchor - mit 10 ersten Tenören! Musikalisch am besten gefiel - den Sängern
und den Kirchenbesuchern - das „Dona nobis pacem“ von Otto Groll. Eine
gewisse Wehmut weckten die Namen der Verstorbenen: Helmut Hagspiel und Ernst
Fink.
Aus Anlass des 85.
Geburtstages unseres ehemaligen Sängers Luis Domig
gaben wir ihm zu Ehren ein kleines Geburtstagsständchen. Die Probe am 26. Juni
hatte bereits um 19.00 begonnen und nach 5 Liedern unter freiem Himmel trafen
sich die Sänger - auf Einladung von Luis - im Kreuz.
Aus Anlass des 150-Jahr-Jubiläums
des Vorarlberger Chorverbandes taten sich die verschiedenen Chöre von Rankweil zusammen und gaben am Abend des 30. Juni auf dem Basilika-Vorplatz einige Lieder zum Besten. Laut
Vereinbarung - und das ist protokollarisch belegt - war eine Singzeit von ca.
20 - 25 Minuten pro Chor vorgesehen. Wir haben also 7 Lieder - das ergibt eine
Singzeit von rund 20 Minuten - in die Konzertmappe eingelegt und schön brav
geprobt. Die Chöre vor uns - auch die Kantorei - sangen nur drei Lieder,
weshalb wir kurzfristig auf 4 Lieder reduzierten. Das stellt das Motto dieses
Abends. „Rankweil ischt chörig“ in Frage. Es ischt „ned chörig“, wenn alle anderen
Chöre die Vereinbarungen einfach ignorieren. Für uns bedeutete das nämlich
etwas verlorene Probenzeit.
Die erste Jahreshälfte war
gekennzeichnet durch einen beachtlich guten Proben-besuch.
Das macht sich in der Probenstatistik, die mit der Sommerpause abschließt,
entsprechend deutlich bemerkbar.
Noch vor Schulbeginn
begannen wir schon am 4. September mit den Proben, galt es doch, sich auf ein
anspruchsvolles Herbstkonzert entsprechend gut vorzubereiten. Herbst scheint
doch zunehmend die Urlaubszeit der Pensionisten zu sein, denn der Probenbesuch
war etwas „durchwachsen“. Was mir gar nicht gefiel, war die Tatsache, dass beim
1. Singseminar rund 1/3 der Sänger durch Abwesenheit „geglänzt“ haben. Auch
beim 2. Singseminar waren leider einige kleinere Lücken zu beobachten. Die
Fortschritte waren entsprechend mühsam und zäh, und da wird man als Chorleiter
etwas ungeduldig.
Dazu kommt, dass mit dem
Eintreffen unseres Begleiters am Klavier der Chor gewisse Stellen so sang, wie
man es zuvor in Proben nie gesungen hatte - offensichtlich in einer Anwandlung
von Kreativität, Individualismus, oder soll man es Trotz und Aufbegehren
nennen? Da gab es verpatzte Einsätze, verschlafene Schlussausgänge, solistische
Einlagen u.Ä. mehr. Ein Sänger hat liebevoll gemeint,
sie wollten einfach meine Nerven testen. Dazu ist meinerseits zu sagen: Meine
Nerven sind beachtlich gut und strapazierfähig, meine Leidensfähigkeit aber ist
begrenzt. Und so bin ich denn, was die Wortwahl der recht zweifelhaften
„Komplimente“ anbelangt, etwas lauter und deutlicher geworden. Allmählich ist
auch den letzten Sängern klar geworden, dass es für ein gutes Gelingen von
Vorteil ist, wenn man sich vergewissert, ob der Chorleiter auch zu dirigieren
und vielleicht auch diesen oder jenen heiklen Einsatz zu geben imstande ist.
Nun - im Nachhinein blickt
man erleichtert zurück. Das Konzert vom letzten Samstag ist beim Publikum
offensichtlich gut angekommen. Gröbere Schnitzer gab es keine, und wenn ich
alle Kleinigkeiten aufzeigen würde, müsste man das Essen auf 10.00 Uhr
umbestellen. Im Ernstfall scheint auf die Sänger also doch Verlass zu sein.
Vielleicht überlegt sich
der Vorstand, nach mir eine junge, attraktive Chorleiterin zu bestellen. Dann
schauen die Sänger - zwar nicht mehr in die Noten - aber vielleicht gerne nach
vorne. Nicht zu überhören war, dass der 2. Bass allmählich zum „Schwimm-Verein“
mutiert, weil mit Wolfg. Berchtold der wichtige Stimmführer
fehlt.
Was ich offensichtlich
nicht in den Griff bekomme, ist die Einhaltung des vereinbarten Zeitlimits der
Solisten - trotz klarer Vorgaben. Das war beim Akkordeonisten Kovacevic schon so, und am vergangenen Samstag auch beim
Duo Mohr. Ausgemacht waren 20 - 25 Minuten, am liebsten 22/23, gespielt haben
sie gute 33 Minuten. Das war 10 Minuten zu lang, und für die Sänger mühsam
„durchzustehen“.
Umso mehr wusste im 2.
Teil die Solistin Christine Schneider zu gefallen - ich spreche von den musikalischen
Aspekten. Schöne Lieder, und ein strahlender Sopran. + Als Begleiter hatte ich
- im Unterschied zu den Sängern - keine Zeit, die Attraktivität der Solistin zu
studieren. Das Publikum jedenfalls hat bei den Sängern freundliche Gesichter
und strahlende Augen bemerkt, wenn Chr. Schneider sang. Solches bleibt mir
ergrautem Mann, wenn ich vorne stehe, natürlich verwehrt.
Positiv wurde mehrfach die
Liedauswahl vermerkt, und auch die Tatsache, dass es möglich war, 3 Lieder
gemeinsam mit der Solistin zu singen. Gesamthaft gesehen darf man also von
einem Erfolg sprechen. Ein Sänger hat mich nach dem Konzert treuherzig gefragt,
was ich jetzt zum Konzert sage. Ich habe wörtlich gemeint: Ich weiß nicht,
warum ich mir das antue. Zur Erklärung: Unbefriedigend für mich ist die
Effektivität, denn bringe ich hier im Chor den Arbeitsaufwand mit dem
Erreichten in eine Relation, so konstatiere ich eine große Diskrepanz.
Sehr positiv zu vermerken
war auch der sehr gute Besuch, und den verdanken wir vor allem den Sängern, die
persönlich geworben und eingeladen haben.
Wenn ich gerade auf der
Dankes-Tour bin, möchte ich an dieser Stelle einmal ein paar Personen etwas ins
Rampenlicht rücken, die im Hintergrund arbeiten, die aber vieles - und dies
meist unbemerkt und unbedankt - für den Verein leisten.
Da ist einmal unser Notenwart
Rudi. Er zückt innerhalb kürzester Zeit das vom Chorleiter gewünschte Lied.
Er reicht den Sängern geduldig einzelne Blätter nach, wenn sie etwas in der
Mappe nicht finden, oder zu faul zum Suchen sind. Er stellt die Mappen für die
neuen Sänger zusammen. Er macht Überstunden, wenn man die Konzertmappe ausräumt
und die Noten wieder an Ort und Stelle zu verstauen sind. Er schleppt die
Mappen, gleichgültig wohin, wenn wir ausweichen müssen, weil unser Probelokal
wieder einmal - und das war in der
Vergangenheit leider öfter - besetzt ist. Und er jammert nicht, wenn er all das
in einem Raum (Schlupf) verstauen muss, wo unsereiner nur Besen und Schaufel
aufbewahren würde.
Da sind zum Zweiten unsere
Tafelmeister Karl-Heinz und Hans. Beim Kinderfasching bin ich
beim Service ein kleines Rädchen im Getriebe. An welche vielen Dinge da zu
denken ist, bekomme ich nur am Rande mit. Und dafür ist unser Josili nun schon - sage und schreibe - 25 Jahre
verantwortlich. - Wenn ich als Chorleiter nach dem Konzert gerne eine Bierchen
trinken oder eine Kleinigkeit knabbern möchte, dann weiß ich, dass das alles
von Karl-Heinz bestens vorbereitet ist. Dass Karl-Heinz auch seine Feuertaufe
als Ausflugsplaner - Ausflug ohne o. mit Frauen - und Reiseleiter bestens
bestanden hat, das hat man beim Ausflug ins Piemont mitbekommen. Ein noch
größeres Kaliber ist der Sänger-Frühschoppen.
Da ist zum Dritten einmal
zu danken, unserem Schriftführer und Chronisten Heinz. Er ist
nicht nur für Protokolle und Chronik verantwortlich, er hält die Sänger mit
Mails auf dem Laufenden, verteilt auch noch schwarz auf weiß die gesammelten
Termine. Und wenn der Chorleiter einmal ein neues Layout für unser
Konzertprogramm und die Plakate wünscht, hockt er sich an seinen Computer und
tüftelt an einer Vorlage, die von Druckerei übernommen werden kann. Graphik und
Design würden sonst einen Patzen Geld kosten. Heinz liefert das natürlich
gratis. Und wenn über das Konzert kein Bericht in der Zeitung steht, fragt man
natürlich unseren Heinz. Weshalb eigentlich ihn?
Und dann ist Heinz auch
noch stark involviert in die Arbeit eines Mannes, der zwar viele Jahre Fähnrich
„gwese ischt“, der heute aber eigentlich keine offizielle Funktion
mehr innehat. Und doch weiß keiner so gut wie unser Hartmut, wo was
verstaut und zu finden ist. Und da herrscht schwäbische resp. deutsche Ordnung.
Dann wird das Gewünschte von ihm auch noch mit Auto und Anhänger zeitgerecht an
den gewünschten Ort geliefert und verlässlich wieder zurückgebracht. Er ist der
Adressat für „Könnscht du?“ - „Tätscht
du?“ - „Heascht du?“ - und wenn andere darauf
vergessen haben, fragt er: „Sött ma net?“ - z.B. a paar Bloama o. Stöck fürs Konzert besorgen. Hartmut besorgt zwar die
Blumen für die Damen, die Bussis aber nehmen andere
in Empfang. - Diesen fünf Personen wollte ich an dieser Stelle einmal ein
kleines Sträußchen winden.
Zum Schluss ein paar
grundsätzliche Bemerkungen: In der Probenstatistik von Elmar Graber findet man einen Durchschnittprozentsatz von fast 85
%, und das aufgrund einer Steigerung von 3,7 %. Das ist erfreulich und macht
gute Stimmung - auch beim Chorleiter. Was mir natürlich einen besonderen
Motivationsschub gab, ist die Tatsache, dass in der jüngsten Vergangenheit 5 neue Sänger zu unserem Verein gestoßen
sind. Wie es scheint: 5 ganz verlässliche Typen. Unter diesen Umständen muss
ich - resp. werde ich - natürlich 1 Jahr weitermachen.
Nachdem für das
Jubiläumsjahr 2014 ein weltliches Konzert geplant ist, werden wir uns im kommenden
Jahr auf ein geistliches Konzert konzentrieren, auch wenn das nicht dem
üblichen 3-Jahresrhythmus entspricht. Gerüchteweise habe ich von einem
möglichen Auftritt am 16. Dez. in der Kirche in Sulz erfahren. Diesbezüglich
möchte ich aber erst einmal die Besetzung erkunden.
Unser Obmann hat beim
Herbstkonzert öffentlich von 50 Sängern gesprochen. Auf der Bühne standen 40.
In der Probenstatistik von Elmar sind 44 Personen angeführt. Wenn ich Hannes Schnetzer u. Th. Bürger als „beurlaubt“ u. P. Nachbauer als
„Teilzeitarbeiter“ abziehe, komme ich auf 41. Ich habe in meinem letztjährigen Bericht die Wunschvorstellung artikuliert,
dass es möglich sein müsste, beim Jubiläumskonzert 50 Sänger auf der Bühne zu
haben. Diese sollten aber beizeiten - also tunlichst 1 Jahr vor diesem Konzert
- stimmlich in den Chor integriert werden. Es stimmt mich zuversichtlich, dass
mehr Bewegung in die Mitgliederwerbung hinein gekommen ist, und diese geht
offensichtlich von den neu Hinzugekommenen aus.
Das ist Grund genug, mit einem
gewissen Optimismus in die Zukunft zu blicken.
Chorleiter Hubert Allgäuer