Chronik des Vereinsjahres 2009 – 2010
Das Sängerjahr 2009 – 2010 begann mit der Jahreshauptversammlung am
15.12.2009 im Hotel „Hoher Freschen“, bei der der Obmann Albert Jenny, der den Verein sieben Jahre lang umsichtig
und sorgsam geleitet hatte, zurücktrat. Seinem Vorschlag folgend wurde Gerhard Reicht
einstimmig zum neuen Obmann gewählt.
Ein neuer Vorstand wurde gewählt und setzt sich nun folgendermaßen
zusammen:
Obmann: Gerhard Reicht
Vizeobmann: Albert Jenny
Schriftführer und Chronist: Heinz Küchler
Kassier: Rainer Elmenreich
Tafelmeister: Hagspiel Helmut, Frick Hans
Chormeister: Hubert Allgäuer
Beiräte: Elmar Graber (Mitgliederwart) und Karlheinz Würbel
Adolf Burtscher und Stefan Kaar traten aus dem Vorstand aus.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden Manfred Neyer
für unglaubliche 50 Jahre, Wolfgang
Berchtold für 40 Jahre und Karl Heinz Würbel für 25
Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Karlheinz Würbel Manfred
Neyer Dr.
Wolfgang Berchtold
Zwei neue Mitglieder, Anton Gurschler und Michael Ertler, die beide im 2. Bass singen werden, wurden aufgenommen.
Die letzte Probe im Jahr 2009 war am 22.Dezember, danach ließen die Sänger das Jahr friedlich
im Hotel Freschen ausklingen.
Am 9. Februar 2010 fand das traditionelle Schwartenmagenessen im Gasthof ‚Tüble’ statt: es
wurde gegessen, getrunken und - unter
Aufsicht des Chormeisters - sogar gesungen.
Am 13. Februar halfen viele fleißige Sänger unter der Leitung von SB Hans
Frick und SB Karlheinz Würbel mit, die Kassen des Vereins durch den Ausschank
von Kinderpunsch, Glühwein, Glühmost und Bier zu füllen beim
Kinderfaschingsumzug in Rankweil. Es gab auch Würstel und Pommes Frites an den
drei von den Sängern betriebenen Ständen.
Ende Februar, am 27.02.2010, fand der 5. Sängerschitag in Gargellen statt,
perfekt organisiert von Tafelmeister Helmut Hagspiel. Es gab herrlichen Schnee, gutes Wetter,
und als nachmittags ein Föhnsturm aufkam, saßen die schneidigen 13
Schifahrer schon im Restaurant Tiaja zum Essen, Trinken und Singen zu Gitarrenbegleitung.
Dabei waren: Albert Jenny, Heini Keckeis, Lothar Rothmund, Hans Reinthaler, Rudi Rohrer, Hubert Perle,
Franz Schäfer, Helmut
Hagspiel, Karlheinz Würbel, Heinz Küchler, Otto Frick,
Gerhard Reicht, Hans Frick.
Im März, am 14.03.2010, gestaltete der Liederkranz den
Gedächtnisgottesdienst in der Basilika,
und im April, am 25.04 2010, den Gottesdienst in der Kapelle des LKHs Rankweil mit Pfarrer Dr. Rädler. Die Kapelle
war so voll, dass viele Besucher keinen
Sitzplatz fanden. Diesen Gottesdienst
gestaltet der MGV seit 1990, davor gab
es noch hin und wieder ‚soziales Singen’ in der Valduna. Nach dem Gottesdienst stärkten sich einige
Sänger noch im Gasthaus Kreuz.
An einem Maienabend (12.05.2010)
trafen sich einige ausgesuchte Weinfachleute des MGVs, nämlich Albert Sch., Hans R.,
Otto F. (mit Tochter Cecile),
Gerhard Reicht und Christine,
Rainer Elmenreich und Heinz Küchler zu einer sehr ausgiebigen Weindegustation bei
Salvatore Saba. Für den zugehörigen Breand sorgten Salvatore und Rainer. Es zeigte sich, dass für eine fundierte Weinkritik sehr viele
Proben notwendig sind.
Am 29.05.2010 besuchten etliche Sänger das Konzert des MGVs Muntlix.
Der für den 30. Mai 2010 geplante Sängerfrühschoppen musste wegen
schlechten Wetters abgesagt werden.
An statt des Frühschoppens besuchten 15 Sänger im Sängeranzug die 150-Jahrfeier
des MGVs Klaus.
Es gab etliche Chöre zu hören:
den Kirchenchor Klaus, Männerchor
Klaus, Männerchor Muntlix, Nibelungenhort Hohenems, Männerchor Frohsinn Koblach, Harmonie Götzis, Team Work, Männerchor Mäder
und dazu die Bürgermusik Klaus.
Die Sänger sind dank des Organisationstalentes von SB Hartmut Förster
Eigentümer von 2 Marktständen, die
allerdings erneuert werden mussten:
Rainer Elmenreich und Heinz Küchler erneuerten zerborstenes Gebälk, Jürgen Nesensohn
machte neue Tischplatten und Helmut Hagspiel stricht die Stände fachmännisch
an.
Vom 03. Juni bis 05. Juni 2010 fand der Sängerausflug statt, wie schon so oft ausgezeichnet geplant und
organisiert von SB. Helmut Hagspiel. 24
Sänger unter Führung von Mag. Albert Ruetz reisten über das wegen des vielen Regens schon ein wenig unter
Wasser stehende Passau nach Wels, wo sie in einem Nebengebäude des
Kremsmünsterhofes Quartier bezogen. Die
Begeisterung über die Unterkunft war nicht besonders groß, aber die Stimmung verbesserte sich, als man im Erdgeschoß das Kreuzbeisl und das
schlagfertige und freundliche Schnuckele
entdeckte. Am nächsten Tag besichtigte
man die Walfahrtskirche St. Leonhard,
die Stadt Enns und die Stadt Steyr, immer hervorragend geführt und erklärt von Magister
Ruetz. Der
Abend begann mit einem gemeinsamen Essen im Kremsmünsterhof, wurde fortgesetzt im Garten des Gasthofs Gösser und beim Stadtfest in der Welser Altstadt und endete
für viele im Kreuzbeisl. Am letzten Tag
besichtigten die Sänger die wirklich prachtvolle Dreifaltigkeitskirche in Paura, wo sie auch
singen durften, und wo es auch wunderbar
klang, und das Stift Kremsmünster, wo sie den riesigen barocken Fischkelter und
den uralten Tassilokelch sahen. Bei der
Heimfahrt wurden noch fleißig Schütterverse geübt, die der Chronist aber vergessen hat.
SÄNGERAUSFLUG 2010
Wels, Steyr, Enns
Vorläufiges
Programm Donnerstag
3. Juni 2010 7
Uhr 30 Abfahrt Probelokal Memmingen München 10
Uhr 00 Pause mit Snacks 10
Uhr 30 München Deggendorf
Passau 12
Uhr 00 Mittagessen in
Passau (Ratskeller a la carte) 13
Uhr 30 Stadtrundgang -
Stadtführung Mag. Ruetz 15
Uhr 00 Passau - Wels Wels 16
Uhr 30 Hotel Kremsmünstererhof *** check in 17
Uhr 15 Stadtrundgang -
Stadtführung Mag. Ruetz 19
Uhr 00 Abendessen im
Restaurant Kremsmünstererhof ansch!. gemütliches
Beisammensein Freitag
4. Juni 2010 ab
7 Uhr 30 Frühstücksbuffet im
Hotel 9
Uhr 00 Abfahrt nach St. Leonhard b. Pucking 9
Uhr 30 Besichtigung 10
Uhr 30 Abfahrt nach Enns Stadtbesichtigung
Mag. Ruetz 12
Uhr 00 Abfahrt nach Steyr 12
Uhr 30 Mittagessen eV.mit Weinverkostung in Steyr 15
Uhr 00 Stadtbesichtigung -
Stadtrundgang in Steyr Mag. Ruetz Rückfahrt nach
Wels 18
Uhr 30 Abendessen im
Restaurant Kremsmünstererhof anschl.
Gemütliches Beisammensein (Musik) Samstag
5. Juni 2010 ab
7 Uhr 30 ab 7 Uhr 30
Frühstücksbuffet im Hotel 9
Uhr 00 Abfahrt nach Lambach
Besichtigung Paurakirche 9
Uhr 30 Besichtigung Pauralkirche
u. Benediktinerstift Mag. Ruetz 11
Uhr 00 Abfahrt nach
Kremsmünster Besichtigung
Benediktinerkloster Mag .Ruetz anschi. Mittagessen
in den Klostergaststätten 14
Uhr 00 Rückfahrt über
Passau - Deggendorf - Landshut 16
Uhr 30 Kaffeepause m.
Stadtrundgang in Landshut Mag. Ruetz 17
Uhr30 Abfahrt nach
Vorarlberg 19
Uhr 30 Ankunft in Rankweil Programmänderungen vorbehalten! Zeitliche
Veränderungen sind möglich! |
Kosten
für Sänger € 230,00 Bus Reiseleitung
mit Mag. Albert Ruetz 2 x Halbpension
2x Mittagessen Frühstückbrötchen
Eintritte nicht
inbegriffen Mittagessen in Passau Getränke wichtige
Telefonnummern: Bus
Fahrer Reiseleiter
Mag. Albert Ruetz 06765121945
Tafelmeister
Helmut Hagspiel 0664
9751155 Hotel
Kremsmünstererhof in Wels 07242 46623 FAX
46623-44 Teilnehmer: 1 AlIgäuer Hubert 2 Bischof Jürgen 3 Burtscher Adolf 4 Elmenreich
Rainer 5 Ertler
Michael 6 Förster Hartmut 7 Frick Otto 8 Graber
Elmar 9 Gurschier
Anton 10 Hagspiel Helmut 11 Häusle
Markus 12 Jenny Albert 13 Keckeis
Heinrich 14 Kielwein Ingomar 15 Knecht Hugo 16 Küchler
Heinz 17 Leithner
Karl 18 Reicht Gerhard 19 Reinthaler
Hans 20 Rohrer Rudolf 21 Rothmund Lothar 22 Schäfer Franz 23 Schickmayr
Albert 24 Schnetzer
Johannes 25 Würbel
Karlheinz 26 Neyer
Manfred 27 Mag. Ruetz
Albert |
Eine Woche danach, am
13.06.2010, wurde der
Sängerfrühschoppen nachgeholt. Unter
der Leitung von SB. Karlheinz Würbel wurde schon am
Tag zuvor hart gearbeitet: es galt
eine Bühne für die Bürgermusik aufzubauen,
sowie die Stände, die
Kochgeräte und das große vereinseigene Grillgerät, natürlich auch Zapfanlagen, Tische,
Bänke, usw. Ja, sogar ein Toilettenwagen wurde in
Stellung gebracht. Der sauschwere ‚Konvektomat’ zum Pizzabacken, Eigentum des Dorfmetzgs, kippte beim Verladen und war danach
unbrauchbar. Am Festtag regnet es – ausnahmsweise in diesem Sommer - nur zweimal ganz
leicht und erst am Abend heftig, und
der Frühschoppen wurde gut besucht.
Zur Unterhaltung trugen die Bürgermusik Rankweil, die Kinder des Kindergartens ‚Markt’ und
die Band ‚Noise’ bei. |
Die letzten Sänger wurden spät am Abend vom strömenden Regen ins Gasthaus
‚Taube’ getrieben und erst gegen Mitternacht kehrte Ruhe am Rankweiler
Marktplatz ein.
Ende Juni, am 29.06.2010, luden die SB.
Hubert Allgäuer, Albert Jenny und
Heini Keckeis zu ihren 70. Geburtstag in den ‚Mohren’
ein. Nach einer letzten verkürzten Probe
vor der Sommerpause und nach dem Aperitif gab es Vorzügliches zu Essen: Salat,
Geschnetzeltes, Hufsteak, Nudeln,
Kartoffelgratin, Gemüse etc.
Mitten im Sommer, am
20.07.2010, wurde der Frühschoppen bei
SB Karlheinz Würbel ‚nachbesprochen’
um aus den Erfahrungen klug zu werden.
Dabei wurde auch gegessen und getrunken.
Die erste Probe im Herbst fand am 7. September 2010
statt und war gut besucht. Der vierte
70er dieses Jahr, SB. Lothar Rothmund, feierte seinen Geburtstag im Hotel ‚Hoher Freschen’ und lud seine Sangesbrüder dazu ein.
Am 1. Oktober 2010 wurde der neu gestaltete Platz, der nicht nur unter den Sängern als ‚Sängerpark’ bekannt ist, eröffnet.
Viele Sänger im Sängeranzug waren anwesend und halfen beim Ausschenken
von Süß- und Gärmost und kochten Wienerle für die Kinder des Kindergartens
‚Markt’.
Am 2. Oktober 2010, und am 6.
November wurden Singseminare zur Vorbereitung des Herbstkonzertes
abgehalten.
Im Oktober vertraten der Fähnrich Rainer Elmenreich
mit Sängerfahne und in voller Montur,
der Alt-Fähnrich Hartmut Förster und der Vizeobmann Albert Jenny den MGV
würdig bei der Angelobung der Rekruten des Bundesheeres auf dem Sportplatz Gastra.
Der Höhepunkt des Jahres, das
Herbstkonzert, fand am Abend des 27.
November 2010 im Vinomnasaal statt. Der Chormeister Hubert Allgäuer hatte ein
anspruchsvolles und sehr ansprechendes Programm aus Melodien aus
Operetten, Musicals und Filmen
zusammengestellt, das offenbar ganz nach
dem Geschmack Publikums war, das den Saal gut füllte. Der anhaltende Applaus belohnte die eifrige
Probenarbeit der Sänger, aber galt sicher zum großem Teile der ausgezeichnet singenden, hübschen und charmanten Solistin, der Sopranistin Christine Schneider. Musikschuldirektor Ingold Breuss
begleitete den Chor geschmeidig am Klavier,
die Solistin wurde vom Chormeister persönlich mit dem Klavier
unterstützt.
|
|
|
|
und so erschien das Konzert in der Presse (d.h. in der ‚Heimat Rankweil’ und im Gemeindeblatt):
‚Das
Herbstkonzert des Liederkranzes Rankweil stand heuer
unter dem Motto ‚Operette, Film und Musical’.
Chorleiter Hubert Allgäuer hatte einen bunten Strauß schöner Melodien
zusammengestellt, die zu gefallen
wussten. Der Bogen der Chorlieder
spannte sich im ersten Teil von Johann Strauß bis Fred Raymond, im zweiten Teil von Lloyd Webbers ‚Memory’ bis zur gewaltigen Filmmelodie ‚Exodus’. Der engagiert singende Männerchor wurde von
Musikschuldirektor Ingold Breuss einfühlsam am
Klavier begleitet. Die größten
musikalischen Glanzpunkte dieses Abends setzte die Sopranistin Christine
Schneider. Sie sang einschmeichelnde
Operettenmelodien von Franz Lehar bis Robert Stolz, aber auch swingende Songs wie ‚Lullaby of Birdland’ und rassige Rhythmen von George Gershwin. Ihr strahlender Sopran, ihr quirliges Temperament und ihre
Bühnenpräsenz vermochten die Konzertbesucher zu begeistern.
Das Publikum im
vollbesetzten Vinomnasaal dankte dem Chor und der
Solistin mit anhaltendem Applaus. Alles
in allem ein sehr gelungener Abend!’
Das war das Sängerjahr 2009 –
2010, ein gutes Jahr.
Der Chronist SB Heinz Küchler,
am 14.Dezember 2010
JHV des Liederkranzes Rankweil
Di - 14. Dez. 2010 - 19.00 Uhr - Hotel Freschen
Liebe Sänger, geschätzte Ehrenmitglieder, werte
Gäste!
Im vergangenen Arbeitsjahr, das für mich immer die
Zeitspanne zwischen den Jahres-hauptversammlungen
ist, hatten wir lediglich 3 musikalische Auftritte, davon als größter Brocken
(„Main-Event“ - würde man heute sagen): das Herbstkonzert.
Am 14. März 2010 gestalteten wir musikalisch
den Gedächtnisgottesdienst in der Basilika. 5 geistliche Motetten wieder
aufführungsreif hinzubekommen dürfte eigentlich nicht so lange Probenarbeit in
Anspruch nehmen. Besonders bei A-cappella-Chören zeigen sich gewisse Schwächen
des Chores: Die liegen zum einem im Intonationsbereich - wenn man sich also
nicht an ein Instrument anlehnen kann und in der Folge absinkt - zum anderen in
einer unbefriedigenden Homogenität des Chorklanges.
Ähnliches gilt für die musikalische
Gottesdienstgestaltung im LKH Rankweil am
25. April.
Zugegeben: In Abwandlung eines Sprichwortes gilt für Laienchöre: Morgenstund hat Schleim im Schlund. - anders ausgedrückt:
Morgens um 9.00 Uhr funktionieren die Stimmbänder noch etwas träge. Das hat man
vor allem beim Einsingen schmerzlich zu hören bekommen. In der Messe um 9.30
Uhr klang es dann doch ziemlich befriedigend. Irgendwie sind Peter Rädler, diese Kapelle und diese Zuhörer ein Magnet, der uns
immer wieder dorthin zieht. Jedenfalls ist das ein jährlicher Fixpunkt.
Dann galt die ganze Aufmerksamkeit und Probenarbeit
dem Herbstkonzert im November, das unter dem Motto „Operette, Film und
Musical“ stand. Mit geteilten Stimmenproben, mit denen wir im Herbst begannen
und 2 Singseminaren am Samstag Nachmittag sollten die
Chöre „konzertreif“ werden. Zunächst zeigte sich,
dass gehobene Unterhaltungsmusik wie jene von Johann Strauß doch nicht so
leicht ist, wie man sich das meist allgemein vorstellt. Der Chorleiter hatte
zwar schon im Vorfeld einige Passagen sozusagen „entschärft“ - sprich:
vereinfacht - sah sich dann aber kurz vor dem Konzert nochmals genötigt, dem 2.
Bass durch Striche in der „Sängerlustpolka“ entgegenzukommen.
Leichter war da schon das Potpourri aus der Operette
„Maske in Blau“ mit seinen z.T. lyrischen Melodien,
aber auch rassigen Rhythmen. Es gab Stimmen, wonach sich der Chor im 1. Teil
leichter tat. Das lag wahrscheinlich nicht an dem bisschen Englisch im 2. Teil,
das der Chorleiter dem Chor „aufgebrummt“ hatte. Eigentlich hätte man alle
diese Songs in der Originalsprache Englisch singen sollen. Man muss aber auch
bedenken, dass der Schwierigkeitsgrad der Lieder - besonderes im 2. Teil - im
Grenzbereich des für diesen Chor Machbaren lag. Wozu ein Laienchor fähig ist,
hat die Generalprobe am Samstag Nachmittag gezeigt,
als sich der Chor zweimal tempomäßig verselbstständigt hat. Die Beschimpfung
durch den Chorleiter hat offensichtlich doch Wirkung gezeigt. Beim Konzert am
Abend hat sich der Chor dem Diktat des Chorleiters weitgehend untergeordnet.
Gesamthaft
gesehen kann dieses Konzert als recht gelungen bezeichnet werden - und ich sage
das nicht wegen Frickas Joselis Wunsch nach positivem
Feedback durch den Chorleiter. Jedenfalls gab es zahlreiche sehr positive
Rückmeldungen aus dem Publikum. Besonders gelobt wurde die Liedauswahl. Selbst
die Solistin dieses Abends äußerte sich recht positiv über den Männerchor. Die
größten Glanzpunkte des Konzertes setzte außer Frage die Solistin Christine
Schneider. Ihr strahlender Sopran, ihr quirliges Temperament und ihre
entsprechende Bühnenpräsenz vermochten die Konzertbesucher zu begeistern. Der
Besuch war - dank der persönlichen Werbung durch die Sänger - hervorragend, und
der Kassier kann sich - was in den vergangenen Jahren nie gelungen ist - über
eine ungewöhnlich positive Bilanz freuen.
Positiv
hervorzuheben ist auch der Probenbesuch im Herbst. Er war - ganz im Unterschied
zu früheren Jahren - konstant gut, sieht man von 2 - 3 Sängern ab, die in der
Probenstatistik im 50-%-Bereich liegen. Überhaupt hat sich der Probenbesuch
gegenüber dem letzten Jahr um beinahe 6 % gebessert. Ich habe diesbezüglich auf
der letzten HV ja unmissverständlich die Rute ins Fenster gestellt. Der
Gesamtdurchschnitt von gut 81 % ist natürlich nichts Weltbewegendes. Es dürften
schon noch ein paar Prozent mehr sein, wenn man einen raschen Fortschritt in
der Probenarbeit erreichen will oder mehr als 1 Lied auswendig singen möchte.
Wenn
man Fortschritt erreichen will, muss man den Ist-Zustand analysieren, und da
gäbe es meinerseits durchaus einige kritische Punkte vermerken. Ich habe in
einer der vergangenen Vorstands-Sitzungen schonungslos gesagt, unser Männerchor
„pfeife aus dem vorletzten Loch“. Gut - es gäbe dann als nächsttiefere
Stufe immer noch „das letzte Loch“. Da „pfeife“ bzw. spiele ich dann aber als
Chorleiter nicht mehr mit. Man muss auch bei uns der Realität ins Auge schauen.
Wenn man z.B. in unserem 2. Bass die 70-Jährigen abzieht - und diese
können über kurz oder lang ja wirklich ausfallen - dann bleibt von dem
mächtigen Fundament nicht mehr viel übrig. Der 1. Bass - früher
zahlenmäßig die absolut stärkste Stimme - zeigte in der jüngsten Vergangenheit
in einigen Proben doch erschreckend große Lücken. Der 1. Bass hat mit rund 75 %
- und einem Minus von mehr als 2 % - auch den schwächsten Probenbesuch. Ich
befürchte auch, dass wir hinter die Namen Ernst Fink und Helmut Hagspiel ein
Fragezeichen machen müssen. Der 2. Tenor war seit Jahren unser ganz
großes Sorgenkind. Es ist ja allgemein bekannt, dass der 2. Tenor auch die
schwierigste Stimme ist. Da haben wir - Gott-sei-Dank
- ein paar neue, gute und sichere Stimmen dazu gewinnen können. Diese Stimme
muss jetzt noch etwas an Homogenität gewinnen, dann verspricht sie einiges für
die Zukunft. Die 1. Tenöre sind laut Probenstatistik die absolut
Fleißigsten und - wen wundert’s? - als Folge auch musikalisch die
Verlässlichsten. Vielleicht haben die wiederholten Telefonate unseres Obmannes
ihren Teil dazu beigetragen. Der 1. Tenor zeigt auch in sich große Homogenität,
er ist aber für große und mächtige Chöre etwas schwach besetzt. Da wäre eine
personelle Verstärkung doch sehr wünschenswert.
Die
Auflistung der Probenstatistik hat mir aber auch etwas anderes gezeigt. Zieht
man neben den Beurlaubten auch Werner Ketterer und
Paul Nachbaur ab, dann sind wir gerade einmal 41
Sänger. Dazu kommen jetzt wieder Helmut Schneider und ab Jänner auch Thomas
Bürger - minus, mit Fragezeichen - Ernst Fink und Helmut Hagspiel - macht also
wieder 41. Wenn wir nächstes Jahr mit der Blasmusik auftreten wollen, ist das
eine sehr schwache Besetzung. Und wenn man zum 150-jährigen Bestehen des
Liederkranzes ein großes Jubiläumskonzert für das Jahr 2014 ins Auge fassen
will, so muss das Ziel heißen: 50 Sänger auf der Bühne. Mir ist gestern das
Programm des Jubiläumskonzertes des Liederkranzes Rankweil
aus dem Jahre 1974 in die Hände gefallen. Es war damals ein großes
Opern-Konzert unter der Chorleitung eines gewissen Hubert Allgäuer. (Der Name
kommt mir bekannt vor) - übrigens: mit großem Orchester. Da werden
verständlicherweise Wünsche für das nächste Jubiläumskonzert geweckt.
Letztes
Jahr habe ich - ebenfalls auf Weihnachten hin - den unmissverständlichen bis
drohenden Wunsch nach einer mindestens 5-prozentigen Besserung des
Probenbesuchs geäußert. Dieser Wunsch ging in Erfüllung, wenn man der Graber’schen Statistik Glauben schenken darf. Dem Wunsch
nach 5 neuen Mitgliedern wurde nur zu 60 % entsprochen, es wurden 3 neue
Sänger. Da ist also Nachholbedarf. Mitgliederwerbung aber müsste besonders nach
einem gelungenen Auftritt forciert werden. Da vermisse ich zur
Zeit diesbezügliche Aktivitäten.
An den Schluss setze ich
zwei Sätze aus meinem letztjährigen Bericht - dieses
Mal mit einem dicken Rufezeichen: „Wir müssen in der nahen Zukunft mit weiteren
(alters- oder krankheitsbedingten) Abgängen rechnen.
Was wir also brauchen, ist
Nachwuchs, und zwar bevor man als Alt-Herren-Club die Kontakte zur nächsten
Generation verloren hat!“
Chorleiter
Hubert Allgäuer