Chronik des Vereinsjahres   2009 – 2010

 

 

Das Sängerjahr 2009 – 2010 begann mit der Jahreshauptversammlung am

15.12.2009 im Hotel „Hoher Freschen“,  bei der der Obmann Albert Jenny,  der den Verein sieben Jahre lang umsichtig und sorgsam geleitet hatte,  zurücktrat.  Seinem Vorschlag folgend wurde Gerhard Reicht einstimmig zum neuen Obmann gewählt.   Ein neuer Vorstand wurde gewählt und setzt sich nun folgendermaßen zusammen:

Obmann:  Gerhard Reicht

Vizeobmann:  Albert Jenny

Schriftführer und Chronist:  Heinz Küchler

Kassier:  Rainer Elmenreich

Tafelmeister:  Hagspiel Helmut,  Frick Hans

Chormeister:   Hubert Allgäuer 

Beiräte: Elmar Graber (Mitgliederwart) und  Karlheinz Würbel

Adolf Burtscher und Stefan Kaar  traten aus dem Vorstand aus.

 

Bei der Jahreshauptversammlung wurden Manfred Neyer für unglaubliche 50 Jahre,  Wolfgang Berchtold für 40 Jahre und Karl Heinz Würbel für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

 

Karlheinz Würbel                              Manfred Neyer                      Dr. Wolfgang Berchtold

 

 

Zwei neue Mitglieder,  Anton Gurschler und Michael Ertler,   die beide im 2. Bass singen werden,   wurden aufgenommen.

 

Die letzte Probe im Jahr 2009 war am 22.Dezember,  danach ließen die Sänger das Jahr friedlich im Hotel Freschen ausklingen.

 

Am 9. Februar 2010 fand das traditionelle Schwartenmagenessen im Gasthof ‚Tüble’ statt:  es wurde gegessen,  getrunken und - unter Aufsicht des Chormeisters - sogar gesungen.

 

Am 13. Februar halfen viele fleißige Sänger unter der Leitung von SB Hans Frick und SB Karlheinz Würbel mit,  die Kassen des Vereins durch den Ausschank von Kinderpunsch,  Glühwein,  Glühmost und Bier zu füllen beim Kinderfaschingsumzug in Rankweil.  Es gab auch Würstel und Pommes Frites an den drei von den Sängern betriebenen Ständen.

 

Ende Februar,  am 27.02.2010,  fand der 5. Sängerschitag in Gargellen statt,  perfekt organisiert von Tafelmeister Helmut Hagspiel.  Es gab herrlichen Schnee,  gutes Wetter,  und als nachmittags ein Föhnsturm aufkam, saßen die schneidigen 13 Schifahrer schon im Restaurant Tiaja zum Essen,  Trinken und Singen zu Gitarrenbegleitung.

Dabei waren:  Albert Jenny,  Heini Keckeis,  Lothar Rothmund,  Hans  Reinthaler,  Rudi Rohrer,  Hubert Perle,  Franz Schäfer,  Helmut Hagspiel,   Karlheinz Würbel,  Heinz Küchler,  Otto Frick,  Gerhard Reicht,  Hans Frick. 

 

Im März,  am 14.03.2010,  gestaltete der Liederkranz den Gedächtnisgottesdienst in der Basilika,   und im April,  am 25.04 2010,  den Gottesdienst in der Kapelle des LKHs Rankweil mit Pfarrer Dr. Rädler.  Die Kapelle war so voll,  dass viele Besucher keinen Sitzplatz fanden.  Diesen Gottesdienst gestaltet der MGV seit 1990,  davor gab es noch hin und wieder ‚soziales Singen’ in der Valduna.  Nach dem Gottesdienst stärkten sich einige Sänger noch im Gasthaus Kreuz.

 

An einem  Maienabend (12.05.2010) trafen sich einige ausgesuchte Weinfachleute des MGVs,  nämlich Albert Sch.,  Hans R.,  Otto F. (mit Tochter Cecile),  Gerhard Reicht und Christine,  Rainer Elmenreich und Heinz Küchler zu einer sehr ausgiebigen Weindegustation bei Salvatore Saba.  Für den zugehörigen Breand sorgten Salvatore und Rainer.  Es zeigte sich,  dass für eine fundierte Weinkritik sehr viele Proben notwendig sind.

 

Am 29.05.2010 besuchten etliche Sänger das Konzert des MGVs  Muntlix.

 

Der für den 30. Mai 2010 geplante Sängerfrühschoppen musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden.     An statt des Frühschoppens besuchten 15 Sänger im Sängeranzug die 150-Jahrfeier des MGVs Klaus.  Es gab etliche Chöre zu hören:  den Kirchenchor Klaus,  Männerchor Klaus,  Männerchor Muntlix,  Nibelungenhort Hohenems,  Männerchor Frohsinn Koblach,  Harmonie Götzis, Team Work,  Männerchor Mäder und dazu die Bürgermusik Klaus. 

 

Die Sänger sind dank des Organisationstalentes von SB Hartmut Förster Eigentümer von 2 Marktständen,  die allerdings erneuert werden mussten:  Rainer Elmenreich und Heinz Küchler erneuerten zerborstenes Gebälk,  Jürgen Nesensohn machte neue Tischplatten und Helmut Hagspiel stricht die Stände fachmännisch an.

 

Vom 03. Juni bis 05. Juni 2010 fand der Sängerausflug statt,  wie schon so oft ausgezeichnet geplant und organisiert von SB. Helmut Hagspiel.  24 Sänger unter Führung von Mag. Albert Ruetz reisten über das wegen des vielen Regens schon ein wenig unter Wasser stehende Passau nach Wels,  wo sie in einem Nebengebäude des Kremsmünsterhofes Quartier bezogen.  Die Begeisterung über die Unterkunft war nicht besonders groß,  aber die Stimmung verbesserte sich,  als man im Erdgeschoß das Kreuzbeisl und das schlagfertige und freundliche Schnuckele entdeckte.  Am nächsten Tag besichtigte man die Walfahrtskirche St. Leonhard,  die Stadt Enns und die Stadt Steyr,  immer hervorragend geführt und erklärt von Magister Ruetz.  Der Abend begann mit einem gemeinsamen Essen im Kremsmünsterhof,  wurde fortgesetzt im Garten des Gasthofs Gösser und beim Stadtfest in der Welser Altstadt und endete für viele im Kreuzbeisl.   Am letzten Tag besichtigten die Sänger die wirklich prachtvolle Dreifaltigkeitskirche in Paura,  wo sie auch singen durften,  und wo es auch wunderbar klang,  und das Stift Kremsmünster,  wo sie den riesigen barocken Fischkelter und den uralten Tassilokelch sahen.   Bei der Heimfahrt wurden noch fleißig Schütterverse geübt,  die der Chronist aber vergessen hat.

 

SÄNGERAUSFLUG 2010

Wels, Steyr, Enns

 

Vorläufiges Programm

 

Donnerstag 3. Juni 2010

 

7 Uhr 30 Abfahrt Probelokal  Memmingen München

10 Uhr 00               Pause mit Snacks

10 Uhr 30               München Deggendorf Passau

12 Uhr 00               Mittagessen in Passau (Ratskeller a la carte)

13 Uhr 30               Stadtrundgang - Stadtführung Mag. Ruetz

15 Uhr 00               Passau - Wels Wels

16 Uhr 30               Hotel Kremsmünstererhof *** check in

17 Uhr 15               Stadtrundgang - Stadtführung Mag. Ruetz

19 Uhr 00               Abendessen im Restaurant Kremsmünstererhof

                               ansch!. gemütliches Beisammensein

 

 

Freitag 4. Juni 2010

 

ab 7 Uhr 30             Frühstücksbuffet im Hotel

9 Uhr 00  Abfahrt nach St. Leonhard b. Pucking

9 Uhr 30  Besichtigung

10 Uhr 30               Abfahrt nach Enns  Stadtbesichtigung Mag. Ruetz

12 Uhr 00               Abfahrt nach Steyr

12 Uhr 30               Mittagessen eV.mit Weinverkostung in Steyr

15 Uhr 00               Stadtbesichtigung - Stadtrundgang in Steyr Mag. Ruetz

                               Rückfahrt nach Wels

18 Uhr 30               Abendessen im Restaurant Kremsmünstererhof

                               anschl. Gemütliches Beisammensein (Musik)

 

 

Samstag 5. Juni 2010

 

 

ab 7 Uhr 30             ab 7 Uhr 30 Frühstücksbuffet im Hotel

9 Uhr 00 Abfahrt nach Lambach Besichtigung Paurakirche

9 Uhr 30 Besichtigung Pauralkirche u. Benediktinerstift Mag. Ruetz

11 Uhr 00               Abfahrt nach Kremsmünster

Besichtigung Benediktinerkloster Mag .Ruetz

anschi. Mittagessen in den Klostergaststätten

14 Uhr 00               Rückfahrt über Passau - Deggendorf - Landshut

16 Uhr 30               Kaffeepause m. Stadtrundgang in Landshut Mag. Ruetz

17 Uhr30                Abfahrt nach Vorarlberg

19 Uhr 30               Ankunft in Rankweil

 

Programmänderungen vorbehalten!

Zeitliche Veränderungen sind möglich!

 

 

Kosten für Sänger    € 230,00

Bus

Reiseleitung mit Mag. Albert Ruetz

2 x Halbpension

2x Mittagessen

Frühstückbrötchen

Eintritte

 

nicht inbegriffen      Mittagessen in Passau

Getränke

 

wichtige Telefonnummern:

Bus Fahrer

Reiseleiter Mag. Albert Ruetz                  06765121945

Tafelmeister Helmut Hagspiel                                0664 9751155

Hotel Kremsmünstererhof in Wels          07242 46623  FAX 46623-44

 

 

Teilnehmer:

 

 1             AlIgäuer Hubert

2              Bischof Jürgen

3              Burtscher Adolf

4              Elmenreich Rainer

5              Ertler Michael

6              Förster Hartmut

7              Frick Otto

8              Graber Elmar

9              Gurschier Anton

10            Hagspiel Helmut

11            Häusle Markus

12            Jenny Albert

13            Keckeis Heinrich

14            Kielwein Ingomar

15            Knecht Hugo

16            Küchler Heinz

17            Leithner Karl

18            Reicht Gerhard

19            Reinthaler Hans

20            Rohrer Rudolf

21            Rothmund Lothar

22            Schäfer Franz

23            Schickmayr Albert

24            Schnetzer Johannes

25            Würbel Karlheinz

26            Neyer Manfred

27            Mag. Ruetz Albert

 

 

 

 

 

Eine Woche danach,  am 13.06.2010,  wurde der Sängerfrühschoppen nachgeholt.  Unter der Leitung von SB. Karlheinz Würbel wurde schon am Tag zuvor hart gearbeitet:  es galt eine Bühne für die Bürgermusik aufzubauen,  sowie die Stände,  die Kochgeräte und das große vereinseigene Grillgerät,   natürlich auch Zapfanlagen,  Tische,  Bänke,  usw.   Ja, sogar ein Toilettenwagen wurde in Stellung gebracht.  Der sauschwere ‚Konvektomat’ zum Pizzabacken,   Eigentum des Dorfmetzgs,  kippte beim Verladen und war danach unbrauchbar.  

Am Festtag regnet es – ausnahmsweise in diesem Sommer - nur zweimal ganz leicht und erst am Abend heftig,  und der Frühschoppen wurde gut besucht.  Zur Unterhaltung trugen die Bürgermusik Rankweil,  die Kinder des Kindergartens ‚Markt’ und die Band ‚Noise’ bei. 

 

Die letzten Sänger wurden spät am Abend vom strömenden Regen ins Gasthaus ‚Taube’ getrieben und erst gegen Mitternacht kehrte Ruhe am Rankweiler Marktplatz ein.

 

Ende Juni,  am 29.06.2010,  luden die SB.  Hubert Allgäuer,  Albert Jenny und Heini Keckeis zu ihren 70. Geburtstag in den ‚Mohren’ ein.  Nach einer letzten verkürzten Probe vor der Sommerpause und nach dem Aperitif gab es Vorzügliches zu Essen:  Salat,  Geschnetzeltes,  Hufsteak,  Nudeln,  Kartoffelgratin,  Gemüse etc.

 

Mitten im Sommer,  am 20.07.2010,  wurde der Frühschoppen bei SB Karlheinz Würbelnachbesprochen’ um aus den Erfahrungen klug zu werden.  Dabei wurde auch gegessen und getrunken.

Die erste Probe im Herbst fand am 7. September 2010 statt und war gut besucht.   Der vierte 70er dieses Jahr,  SB.  Lothar Rothmund,  feierte seinen Geburtstag im Hotel ‚Hoher Freschen’ und lud seine Sangesbrüder dazu ein.

 

Am 1. Oktober 2010 wurde der neu gestaltete Platz,  der nicht nur unter den Sängern als  ‚Sängerpark’ bekannt ist,  eröffnet.  Viele Sänger im Sängeranzug waren anwesend und halfen beim Ausschenken von Süß- und Gärmost und kochten Wienerle für die Kinder des Kindergartens ‚Markt’.

 

Am  2. Oktober 2010, und am 6. November wurden Singseminare zur Vorbereitung des Herbstkonzertes abgehalten. 

 

Im Oktober vertraten der Fähnrich Rainer Elmenreich mit Sängerfahne und in voller Montur,  der Alt-Fähnrich Hartmut Förster und der Vizeobmann Albert Jenny den MGV würdig bei der Angelobung der Rekruten des Bundesheeres auf dem Sportplatz Gastra.

 

Der Höhepunkt des Jahres,  das Herbstkonzert,  fand am Abend des 27. November 2010 im Vinomnasaal statt.  Der Chormeister Hubert Allgäuer hatte ein anspruchsvolles und sehr ansprechendes Programm aus Melodien aus Operetten,  Musicals und Filmen zusammengestellt,  das offenbar ganz nach dem  Geschmack  Publikums war,  das den Saal gut füllte.  Der anhaltende Applaus belohnte die eifrige Probenarbeit der Sänger,  aber galt sicher zum großem Teile der ausgezeichnet singenden,  hübschen und charmanten Solistin,  der Sopranistin Christine Schneider.  Musikschuldirektor Ingold Breuss begleitete den Chor geschmeidig am Klavier,  die Solistin wurde vom Chormeister persönlich mit dem Klavier unterstützt.

 

 

 

 

 

 

 

und so erschien das Konzert in der Presse (d.h. in der ‚Heimat Rankweil’ und im Gemeindeblatt):

 

‚Das Herbstkonzert des Liederkranzes Rankweil stand heuer unter dem Motto ‚Operette, Film und Musical’.  Chorleiter Hubert Allgäuer hatte einen bunten Strauß schöner Melodien zusammengestellt,  die zu gefallen wussten.  Der Bogen der Chorlieder spannte sich im ersten Teil von Johann Strauß bis Fred Raymond,  im zweiten Teil von Lloyd Webbers ‚Memory’ bis zur gewaltigen Filmmelodie ‚Exodus’.  Der engagiert singende Männerchor wurde von Musikschuldirektor Ingold Breuss einfühlsam am Klavier begleitet.  Die größten musikalischen Glanzpunkte dieses Abends setzte die Sopranistin Christine Schneider.  Sie sang einschmeichelnde Operettenmelodien von Franz Lehar bis Robert Stolz,  aber auch swingende Songs wie ‚Lullaby of Birdland’ und rassige Rhythmen von George Gershwin.  Ihr strahlender Sopran,  ihr quirliges Temperament und ihre Bühnenpräsenz vermochten die Konzertbesucher zu begeistern.

Das Publikum im vollbesetzten Vinomnasaal dankte dem Chor und der Solistin mit anhaltendem Applaus.  Alles in allem ein sehr gelungener Abend!’

 

Das war das  Sängerjahr 2009 – 2010,  ein gutes Jahr. 

 

 

Der Chronist  SB Heinz Küchler, 

 

am 14.Dezember 2010

 

 

 

 

JHV des Liederkranzes Rankweil

Di - 14. Dez. 2010 -  19.00 Uhr - Hotel Freschen

Bericht des Chorleiters

 

Liebe Sänger, geschätzte Ehrenmitglieder, werte Gäste!

 

Im vergangenen Arbeitsjahr, das für mich immer die Zeitspanne zwischen den Jahres-hauptversammlungen ist, hatten wir lediglich 3 musikalische Auftritte, davon als größter Brocken („Main-Event“ - würde man heute sagen): das Herbstkonzert.

 

Am 14. März 2010 gestalteten wir musikalisch den Gedächtnisgottesdienst in der Basilika. 5 geistliche Motetten wieder aufführungsreif hinzubekommen dürfte eigentlich nicht so lange Probenarbeit in Anspruch nehmen. Besonders bei A-cappella-Chören zeigen sich gewisse Schwächen des Chores: Die liegen zum einem im Intonationsbereich - wenn man sich also nicht an ein Instrument anlehnen kann und in der Folge absinkt - zum anderen in einer unbefriedigenden Homogenität des Chorklanges.

 

Ähnliches gilt für die musikalische Gottesdienstgestaltung im LKH Rankweil am

25. April. Zugegeben: In Abwandlung eines Sprichwortes gilt für Laienchöre: Morgenstund hat Schleim im Schlund. - anders ausgedrückt: Morgens um 9.00 Uhr funktionieren die Stimmbänder noch etwas träge. Das hat man vor allem beim Einsingen schmerzlich zu hören bekommen. In der Messe um 9.30 Uhr klang es dann doch ziemlich befriedigend. Irgendwie sind Peter Rädler, diese Kapelle und diese Zuhörer ein Magnet, der uns immer wieder dorthin zieht. Jedenfalls ist das ein jährlicher Fixpunkt.

 

Dann galt die ganze Aufmerksamkeit und Probenarbeit dem Herbstkonzert im November, das unter dem Motto „Operette, Film und Musical“ stand. Mit geteilten Stimmenproben, mit denen wir im Herbst begannen und 2 Singseminaren am Samstag Nachmittag sollten die Chöre „konzertreif“ werden. Zunächst zeigte sich, dass gehobene Unterhaltungsmusik wie jene von Johann Strauß doch nicht so leicht ist, wie man sich das meist allgemein vorstellt. Der Chorleiter hatte zwar schon im Vorfeld einige Passagen sozusagen „entschärft“ - sprich: vereinfacht - sah sich dann aber kurz vor dem Konzert nochmals genötigt, dem 2. Bass durch Striche in der „Sängerlustpolka“ entgegenzukommen.

Leichter war da schon das Potpourri aus der Operette „Maske in Blau“ mit seinen z.T. lyrischen Melodien, aber auch rassigen Rhythmen. Es gab Stimmen, wonach sich der Chor im 1. Teil leichter tat. Das lag wahrscheinlich nicht an dem bisschen Englisch im 2. Teil, das der Chorleiter dem Chor „aufgebrummt“ hatte. Eigentlich hätte man alle diese Songs in der Originalsprache Englisch singen sollen. Man muss aber auch bedenken, dass der Schwierigkeitsgrad der Lieder - besonderes im 2. Teil - im Grenzbereich des für diesen Chor Machbaren lag. Wozu ein Laienchor fähig ist, hat die Generalprobe am Samstag Nachmittag gezeigt, als sich der Chor zweimal tempomäßig verselbstständigt hat. Die Beschimpfung durch den Chorleiter hat offensichtlich doch Wirkung gezeigt. Beim Konzert am Abend hat sich der Chor dem Diktat des Chorleiters weitgehend untergeordnet.

 

Gesamthaft gesehen kann dieses Konzert als recht gelungen bezeichnet werden - und ich sage das nicht wegen Frickas Joselis Wunsch nach positivem Feedback durch den Chorleiter. Jedenfalls gab es zahlreiche sehr positive Rückmeldungen aus dem Publikum. Besonders gelobt wurde die Liedauswahl. Selbst die Solistin dieses Abends äußerte sich recht positiv über den Männerchor. Die größten Glanzpunkte des Konzertes setzte außer Frage die Solistin Christine Schneider. Ihr strahlender Sopran, ihr quirliges Temperament und ihre entsprechende Bühnenpräsenz vermochten die Konzertbesucher zu begeistern. Der Besuch war - dank der persönlichen Werbung durch die Sänger - hervorragend, und der Kassier kann sich - was in den vergangenen Jahren nie gelungen ist - über eine ungewöhnlich positive Bilanz freuen.

 

Positiv hervorzuheben ist auch der Probenbesuch im Herbst. Er war - ganz im Unterschied zu früheren Jahren - konstant gut, sieht man von 2 - 3 Sängern ab, die in der Probenstatistik im 50-%-Bereich liegen. Überhaupt hat sich der Probenbesuch gegenüber dem letzten Jahr um beinahe 6 % gebessert. Ich habe diesbezüglich auf der letzten HV ja unmissverständlich die Rute ins Fenster gestellt. Der Gesamtdurchschnitt von gut 81 % ist natürlich nichts Weltbewegendes. Es dürften schon noch ein paar Prozent mehr sein, wenn man einen raschen Fortschritt in der Probenarbeit erreichen will oder mehr als 1 Lied auswendig singen möchte.

 

Wenn man Fortschritt erreichen will, muss man den Ist-Zustand analysieren, und da gäbe es meinerseits durchaus einige kritische Punkte vermerken. Ich habe in einer der vergangenen Vorstands-Sitzungen schonungslos gesagt, unser Männerchor „pfeife aus dem vorletzten Loch“. Gut - es gäbe dann als nächsttiefere Stufe immer noch „das letzte Loch“. Da „pfeife“ bzw. spiele ich dann aber als Chorleiter nicht mehr mit. Man muss auch bei uns der Realität ins Auge schauen. Wenn man z.B. in unserem 2. Bass die 70-Jährigen abzieht - und diese können über kurz oder lang ja wirklich ausfallen - dann bleibt von dem mächtigen Fundament nicht mehr viel übrig. Der 1. Bass - früher zahlenmäßig die absolut stärkste Stimme - zeigte in der jüngsten Vergangenheit in einigen Proben doch erschreckend große Lücken. Der 1. Bass hat mit rund 75 % - und einem Minus von mehr als 2 % - auch den schwächsten Probenbesuch. Ich befürchte auch, dass wir hinter die Namen Ernst Fink und Helmut Hagspiel ein Fragezeichen machen müssen. Der 2. Tenor war seit Jahren unser ganz großes Sorgenkind. Es ist ja allgemein bekannt, dass der 2. Tenor auch die schwierigste Stimme ist. Da haben wir - Gott-sei-Dank - ein paar neue, gute und sichere Stimmen dazu gewinnen können. Diese Stimme muss jetzt noch etwas an Homogenität gewinnen, dann verspricht sie einiges für die Zukunft. Die 1. Tenöre sind laut Probenstatistik die absolut Fleißigsten und - wen wundert’s? - als Folge auch musikalisch die Verlässlichsten. Vielleicht haben die wiederholten Telefonate unseres Obmannes ihren Teil dazu beigetragen. Der 1. Tenor zeigt auch in sich große Homogenität, er ist aber für große und mächtige Chöre etwas schwach besetzt. Da wäre eine personelle Verstärkung doch sehr wünschenswert.

 

Die Auflistung der Probenstatistik hat mir aber auch etwas anderes gezeigt. Zieht man neben den Beurlaubten auch Werner Ketterer und Paul Nachbaur ab, dann sind wir gerade einmal 41 Sänger. Dazu kommen jetzt wieder Helmut Schneider und ab Jänner auch Thomas Bürger - minus, mit Fragezeichen - Ernst Fink und Helmut Hagspiel - macht also wieder 41. Wenn wir nächstes Jahr mit der Blasmusik auftreten wollen, ist das eine sehr schwache Besetzung. Und wenn man zum 150-jährigen Bestehen des Liederkranzes ein großes Jubiläumskonzert für das Jahr 2014 ins Auge fassen will, so muss das Ziel heißen: 50 Sänger auf der Bühne. Mir ist gestern das Programm des Jubiläumskonzertes des Liederkranzes Rankweil aus dem Jahre 1974 in die Hände gefallen. Es war damals ein großes Opern-Konzert unter der Chorleitung eines gewissen Hubert Allgäuer. (Der Name kommt mir bekannt vor) - übrigens: mit großem Orchester. Da werden verständlicherweise Wünsche für das nächste Jubiläumskonzert geweckt.

 

Letztes Jahr habe ich - ebenfalls auf Weihnachten hin - den unmissverständlichen bis drohenden Wunsch nach einer mindestens 5-prozentigen Besserung des Probenbesuchs geäußert. Dieser Wunsch ging in Erfüllung, wenn man der Graber’schen Statistik Glauben schenken darf. Dem Wunsch nach 5 neuen Mitgliedern wurde nur zu 60 % entsprochen, es wurden 3 neue Sänger. Da ist also Nachholbedarf. Mitgliederwerbung aber müsste besonders nach einem gelungenen Auftritt forciert werden. Da vermisse ich zur Zeit diesbezügliche Aktivitäten.

An den Schluss setze ich zwei Sätze aus meinem letztjährigen Bericht - dieses Mal mit einem dicken Rufezeichen: „Wir müssen in der nahen Zukunft mit weiteren (alters- oder krankheitsbedingten) Abgängen rechnen. Was wir also brauchen, ist Nachwuchs, und zwar bevor man als Alt-Herren-Club die Kontakte zur nächsten Generation verloren hat!“

 

Chorleiter Hubert Allgäuer