Chronik 2001/2002

 

Um 19 Uhr begrüßt Vorstand Werner Kopf die Sänger zur 137. Jahreshauptversammlung, namentlich die Ehrenmitglieder Adam Ölz, Hugo Knecht, Ehrenvorstand Eugen Paulitsch und Bgm. Hans Kohler. 18 aktive Sänger haben sich entschuldigt.

Aus den Berichten ist zu erwähnen, dass die Erlöse aus dem Herbstkonzert und Kinderfasching der Vereinskasse neue Nahrung zugeführt haben und der Kassastand erstmals in Euro und Cent ausgewiesen ist.

Dass der Chormeister -entgegen seiner sonstigen Art - sich nicht getraut,  den Sängern berechtigte Kritik von Angesicht zu Angesicht (schön neu deutsch face to face) unter die Nase zu reiben, sondern dazu die Verkleidung als Nikolaus braucht, vermutlich damit trotz Berücksichtigung der lernpsychologisch unterschiedlichen Auffassungsgabe endlich alle alles verstehen.

Dass der Probenbesuch im vergangenen Jahr wieder rückläufig war und dennoch 12 Zinnbecher ersessen wurden.

Dass wieder eine Blutzufuhr durch den Beitritt von 3 neuen Sängern den Altersdurchschnitt des Vereines wieder etwas gesenkt hat.

 

 

Dass Adam Ölz nicht mit Einladungen geizt ist bekannt, besonders wenn sein Geburtstag ansteht. So lud er uns nach der Probe am 30.10.2001 in die Taube anlässlich seines 86. Geburtstages, den er kurz davor begangen hatte, zu einerBratwurstpartie ein. Auch seine Gattin, unsere Fahnengota Kathi war mit von der Partie und so wurde es ein sehr gemütlicher Abend der sich ziemlich in die Länge zog, bis Kathi endlich ein Machtwort sprach.

 

Am 3. 11. wurde den Sänger klar gemacht, dass das Herbstkonzert rasch auf uns zukommt, und noch sehr viel Arbeit zu erledigen ist. Dazu ist ein Singseminar nötig, bzw. ein Nachmittag, an dem intensiv geprobt wird.  Nicht zuletzt deshalb weil einige Sänger glauben, es mit Links zu schaffen und daher einige Proben spritzen.  Wer im Hinblick auf das Konzert ohne triftigen Grund die Proben versäumt - und es gib sicher triftige Gründe - der schadet dem Chor. Dass auch Michael Wocher und Jeff Wohlgenannt bei diesen Proben anwesenden waren, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Seminars.

 

Am 16. 11. 2001 wurde im Vereinshaus in voller Besetzung die Generalprobe abgehalten.

 

Am 17.11.2001 galt es dann das,  was in wochenlanger - ja monatelanger Probenarbeit gelernt wurde, im vollbesetzten Vereinshaus aufzuführen. "Unter südlicher Sonne" hieß das Thema des Konzertes und so fühlten sich die Sänger unter den Scheinwerfern, die nicht nur Licht, sondern auch fast noch mehr Wärme strahlen ließen. Die gehörfalligen Melodien wie Santa Lucia, Funicoli, Sommerabend und alle die mehr oder weniger bekannten Lieder wie Guantanamera, fanden bei den Zuhörern Anklang. Wieder ist es unserem Chormeister gelungen, neben unserem ständigen Begleiter Michael Wocher, ein Ensemble aufzubieten,  das viel zum Erfolg des Abends beigetragen hat. Die Toselliserenade, Winklers Neapolitanisches Ständchen sind Ohrwürmer, die beim Publikum immer gut ankommen. Vielfach wurde auch die Musikalität von Markus Nauer am Akkordeon bewundert. . Nach den Kommentaren vieler Zuhörer, auch von solchen, von denen man ein Urteilsvermögen erwarten kann, darf man das Konzert als Erfolg bezeichnen, den man in allererster Linie dem Chormeister Hubert Allgäuer zu verdanken hat.

 

Nikolausabend am 8.12.2001 im Hotel Freschen. Wie immer beginnt der Abend mit einem Preisjassen und die Spannung auf die Preisverteilung wurde durch das Essen fast nicht gebremst. Früher einmal kam der Nikolaus mit der Frage: Als Klos dät i scho ganz gern wissa wer hüt bim Jassa alls heat bschissa?  Der heute aktive Nikolaus braucht diese Frage nicht zu stellen. Er weiß alles und sagt es auch frei heraus. Es wurde keiner der Sänger ausgelassen jeder bekam sein Fett weg. Nur ob einer deswegen in sich gegangen ist, weiß auch der Nikolaus nicht.  Im grosßen und ganzen zeigte sich der Klos von der sanften, verständnisvollen, vergebenden Seite, obwohl er auch anders kann. Ob das beim Sündenregister der Sänger wohl das richtige war?

Dann kam die Preisverteilung: Der 1. Preis von Loli Rothmund war schon eine mittlere Sensation. Weniger das Ergebnis der Jasskönigin Irene Welte, denn als Lehrerin muss man zumindest Jassen können,  wenn andere glauben ein Mysterium d.h. Ministerium führen zu können...Die Trainingsarbeit vom Jungpensionist Hubert verhalf ihm zum dritten Preis, dagegen musste sich Wolfgang Köchle mit dem Trostpreis trösten.

 

Wie berichtet, hat unser Chormeister beim Nikolaus Preisjassen den 3. Preis gewonnen. Damit dies auch richtig gewürdigt werde, lud er die Sänger am 11.12.2001 nach der Probe ins Gasthaus Kreuz, um den Preis zu verzehren .Das wurde dankbar angenommen und wie immer bei ungeplanten Ereignissen vergingen die Stunden viel zu schnell, vor allem weil unsere jüngsten Sänger ein Feuerwerk der guten Laune vom Stapel ließen. Und so musste der Wunsch der Wirtin nach einem Weihnachtslied auf das nächste Jahr verschoben werden.

 

Tempera mutantur und plötzlich ist man 70.  Diesen runden Geburtstag beging unser Sangesbruder Wolfgang Berchtold am 3.Jänner 2002. Seinem Wunsch, in der Kirche in Innerlaterns am 13.1.2002 die Messe zu singen, kamen wir gerne nach, war damit ja die Einladung ins Kühboden verbunden. Bei nicht sehr freundlichem Wetter fuhren wir mit dem Linienbus nach Latems und dicht gedrängt sangen wir in der Kirche. Anschließend war im Hotel Kühboden für das leibliche Wohl bestens gesorgt. und nicht nur einmal wurde mit dem wackeren Kumpan angestoßen. auf seine Gesundheit und dass seine Stimme noch viele Jahre den Chorklang verstärke. Angeblich sollen einige Sänger Latems mit der letztmöglichen Fahrgelegenheit singenderweise verlassen haben.

 

Traditionen soll man pflegen. Wenn auch der Faschingsball der Vergangenheit angehört, das Schwartenmagenessen bleibt. Am 29.1.2002 wurde die Probe verkürzt und in der Taube den von Franz Schäfer spendierten Schwartenmagen mit Breuss-Brötle verzehrt.

 

Am 9.2.2002 fand der Faschingsumzug statt. Die Erträge aus der Bewirtung entlang der Umzugsstrecke erfreuen immer wieder die Vereinskasse. Den Budenbesatzungen und den Kassieren gebührt unser aller Dank.

 

Der Obst u. Gartenbauverein feiert am 10.2.2002 im Vinomnasaal den Valentinstag. Es sind schon einige Jahre her, seit der Liederkranz dabei mitgewirkt hat. Jedenfalls kam man der Einladung von Sbr. Karlheiz Fritsche gerne nach, der ja als Obmann des feiernden Vereines fungiert So gaben wir einige Lieder aus unserem Konzertprogramm zum besten und wie es schien zur Freude der Zuhörer.

 

Im Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder und Angehörigen sangen wir am 3.3.2002 in der Basilika.

 

Am 17.3.2002 versammelte man sich zur Messe in der Valduna. Dieses Singen gehört schon zur Tradition. Die anschließende Bewirtung gibt unserem Salvatore immer wider Gelegenheit, sein Talent als Kellner unter Beweis zu stellen.

 

Wie jedes Jahr beteiligte sich der Liederkranz an der Flurreinigung. Diese war am Nachmittag des 17.3.2002 anberaumt.

.

Am Abend desselben Tages fuhren wir nach Götzis um unserem Ehrenchormeister Josef Fessler zum 70er zu gratulieren. Zusammen mit dem Kirchenchor Götzis gab es ein fröhliches Fest bei Gesang und Bevande.

 

Sängerausflug vom 9. bis 11.Mai 2002 nach Baden bei Wien.

Am Mittwoch Nachmittag fuhren wir, leider wieder ohne Chormeister, der ausgerechnet krank werden musste, nach Baden. Im Schlosshotel Oth bezogen wir für die nächsten Tage bzw. Nächte Quartier. Aus den Vorkommnissen des Vereinsausfluges nach Trier - Hotelsuche nachts per Taxi Würbel Finks & Co - zog Tafelmeister Helmut Hagspiel die Lehren und übergab jedem Sänger persönlich eine Denkschrift mit Name u. Adresse des Hotels, die Te1.Nr. des Vorstandes, Reiseleiters u. Chauffeurs, was sich später als überaus nützlich erweisen sollte.  

Am nächsten Morgen begrüßte die Reiseführerin Renat die Herren Sänger und die Dame (alias Joseles Hans)zur Rundfahrt nach Wien. Nachdem sich Josele selbst vorgestellt hatte zeigte man in Wien was jedem Besucher bei einer Rundfahrt geboten wird. Zum Mittagessen traf man sich im Birometer, einem der vielen Lokale in den umgebauten Gasometern Am Nachmittag schaute man zu UNO-City, drängte sich an der alten Donau, besichtigte das Hundertwasserhaus und das moderne Museumsquartier .Dann überließ man es den Sängern, die Zeit bis zum Abendessen im Augustinerkeller nach Belieben zu vertreiben. Es gab aber einige Sänger, deren Wissensdurst noch nicht befriedigt war. Was fehlt zu Wien? Der Prater. Im Schweizerhaus dessen Ruf bereits in Vorarlberg bekannt ist, soll dann ein Rekordversuch im Biertrinken an der Langsamkeit der Kellner gescheitert sein.

Der dritte Tag war gänzlich der Kulturgeschichte gewidmet .Durch das Helenental fuhr man nach Mayerling, bekannt durch die kaiserliche Romanze, die mit Selbstmord endete, besichtigte das Jagdschloss, heute ein Museum und die Totenkapelle.  Nach er Besichtigung des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz nahmen wir im Klostergasthof das Mittagessen ein, dann ging es zurück nach Baden. Ein Besuch im Casino wurde nicht in die Tat umgesetzt. Durch dunkle Gänge bei höllischen Temperaturen und eben solchem Gestank wurden wir hinunter zum Ursprung der Badener Thermalquelle geführt Das Kurhaus samt Kurpark und die nähere Umgebung zeigen noch heute von einer großen, adeligen Vergangenheit.  Ein Heurigenbesuch in der Weingegend durfte natürlich auch nicht fehlen.  Am Abend besuchte man einen der bekanntesten Weinorte der Gegend Gumpoldskirchen. Im Alten Zechhaus erwartete uns ein reichhaltiges Buffet. Nachdem der Hunger gestillt und der Durst gelöscht waren, begann die "Hauskapelle" namens Michael aus Polen mit Wiener Liedern, bekam aber unverzüglich Konkurrenz. Harry und Gerhard packten ihre Instrumente aus, stellten Boxen auf und der Spektakel ging los. Assistiert von Michael auf dem Akkordeon, einem Meister im Improvisieren, starteten sie ein Feuerwerk mit ihren Liedern und steigerten sich von Minute zu Minute. Ein Außenstehender hätte gewettet, dass diese 3 schon jahrelang zusammen geübt hätten. Als dann auch noch bekannt wurde, dass das Ehrenmitglied Hugo Geburtstag hat, musste er mit dem Tafelmeister eine Sohle aufs Parkett- sprich Riemenboden legen, flankiert vom Rankler und Bresner.  Das nächtliche Ständchen zu Ehren des Geburtstagskindes verlief dann nicht so erfolgreich. Entweder erwischten die Sänger neben dem einen oder anderen falschen Ton auch eine falsche Zimmertüre, oder Hugo lag im Koma, denn er hat vom musikalischen Erguss nichts mitbekommen. Dafür haben sich andere Hotelgäste, anscheinend richtige Kunstbanausen,  am Morgen bei der Chefin des Hause wegen Nachtruhestörung beschwert.

Am nächsten Morgen wurde die Heimreise angetreten .Die meisten ließen die 3 Tage am etwas umnebelten geistigen Auge Revue passieren, bis Morpheus einen nach dem anderen in die Arme nahm.  Bei der nächsten Raststätte passierte es dann:  unauffällig ist Alfons Gohm ja immer und das wurde ihm zum Verhängnis .Die genaue Ursache ist bis heute nicht bekannt, warum er die Abfahrt des (einzigen) Breuss-Busses nicht bemerkt hat. Ebenso unerklärlich ist, dass das Fehlen eines Sängers bei der Abfahrt nicht bemerkt wurde. Dank der weisen Voraussicht des Tafelmeisters war Alfons in der Lage, mit Hilfe des erwähnten Informationsschreibens, per Handy unseren Chauffeur zu benachrichtigen. An der nächsten Raststätte konnte dann Alfons seinen angestammten Platz wieder einnehmen. Seine Notlage wurde von einem Reiseleiter eines Omnibusses, der auf derselben Route fuhr, gemein ausgenützt indem er für die kleine Gefälligkeit von Alfons einen Obolus von 20 Euro verlangte .Auf alle Fälle wird dieser Ausflug allen in bester Erinnerung bleiben. Dafür ein Dankeschön dem Tafelmeister u. Organisator Helmut Hagspiel.

 

Am 3. Juli 2002 wurde im Schäfle der Abschluss des Probenjahres gefeiert. Eigentlich hätte es ein Ständchen zu Ehren unseres Ehrenmitgliedes Felix Riedmann werden sollen, deshalb waren auch unsere Fahnengota Kathi und Adam sowie Karl Riedmann u. Rudolf Begle mit von der Partie. Felix lang gehegter Wunsch, vom Liederkranz "das ist der Tag des Herrn" zu hören, wollte dem 97 jährigen zuviel sein, deshalb wurde dann leichtere Kost geboten.

 

Am 9. August verstarb unser Ehrenmitglied Adam Ölz.   Trotz angeschlagener Gesundheit besuchte im Frühjahr noch manche Probe .Darum kam die Nachricht von seinem Tod überraschend. Am 14. August feierten wir die Messe in der Basilika und verabschiedeten uns am Grab auf dem St. Peter-Friedhof. Neben seinem Beruf der Jagd und natürlich seiner Kathi war der Liederkranz ein wichtiger Teil in seinem Leben. Über 60 Jahre .sang er im 1. Bass. Mehrere Funktionen hat er in dieser Zeit bekleidet,  seine Großzügigkeit kamen dem Verein oftmals zugute und seine Einladungen auf die "Wüste" bleiben unvergessen und haben für die Kameradschaft sehr viel beigetragen.  

 

 

Es fehlt zwar noch eine Kleinigkeit bis die Reisetätigkeit dem Obst -u. Gartenbau Verein Paroli bietet, aber unser Tafelmeister arbeitet unermüdlich daran. Noch schwärmt alles vom Ausflug in die Weingegend, da hat Helmut schon einen Ausflug in das Hopfengebiet geplant. Am 7.9.2002 reiste man mit Frauen nach Tettnang. Die Hopfenernte war zwar vorbei, aber im Hopfenmuseum und dem Hopfen1ehrpfad konnte man viel über den Hopfen und die Biererzeugung in Erfahrung bringen. Das fertige Produkt wurde dann in der Kronenbrauerei begutachtet. Nach Zürich und Rothenburg hat sich unser Tafelmeister von der Kultur eher den ganz profanen Zielen - um nicht zusagen den Säufern interessierende - zugewandt, wie Weinlehrpfad im benachbarten Rheintal, Heurigenbesuch in Gumpoldskirchen oder Baden und nun Bierbrauerei in Tettnang. Man darf gespannt sein, was ihm nächstes Jahr .einfällt.

 

Am 8. Oktober 2002 haben wir unser Ehrenmitglied Karl Riedmann zur letzten Ruhe begleitet. Karl Riedmann hat nicht nur die meisten aktiven Sängerjahre aufzuweisen, er musste schon halbtot sein, bevor er eine Probe ausgelassen hat, was die Unzahl von Sängergläsern und Becher beweisen. In der Basilika umrahmten wir die Totenmesse und mit der "Motette" erwiesen wir ihm am Grab die letzte Ehre.

 

Am Montag dem 14. Oktober 2002 ging eine Nachricht wie ein Lauffeuer umher, die nicht nur eine Überraschung sondern einen regelrechten Schock ausgelöst hatte. Unser Vorstand Werner Kopf ist in der Nacht auf Montag einem Herzinfarkt erlegen. Am Samstag zuvor repräsentierte er unseren Verein noch bei der JHV des Chorverbandes. In wenigen Tagen wollte er die geschäftlichen Angelegenheiten zur Gänze abgeben. Das sollte ihm nicht vergönnt sein. Wemer Kopf hat viele Jahre für den Liederkranz mit großem Einsatz aber auch mit Freude gearbeitet, sei es als Kassier, als Obmannstellvertreter oder beinahe 18 Jahre als Obmann .Dass er nicht nur im Liederkranz und natürlich in seiner Familie eine riesige Lücke hinterließ,  aber auch bei den Röthnern und bei Geschäftskollegen angesehen und beliebt war, zeigte sich durch die große Anteilnahme bei der Beerdigung. Unsere Dankbarkeit konnten wir durch die Gestaltung der Messe und dem Abschiedslied am Grab zum Ausdruck bringen und damit unsere Anteilnahme der Familie bekunden.

 

Am 29.10.2002 hätte Adam Ölz sein 87. Lebensjahr vollendet. Seine Witwe meinte, dass es in Adams Sinne gewesen wäre, dieses Ereignis mit dem Liederkranz zu begehen, daher lud sie uns am Abend nach der Probe in die Taube ein. In dankbarer Erinnerung wurden dann die Gläser auf den wackeren Kumpan erhoben.

 

Wiederum steht ein Weihnachtssingen bevor und es bedarf noch einer intensiven Probenarbeit. Daher wurde für den Nachmittag des 9.11. ein Singseminar anberaumt, damit auch die Sänger, die mit den Proben im Rückstand sind, mit dem Liedgut vertraut werden.

 

Zum Schluss sei allen Ausschussmitgliedern und Sängern gedankt, die in irgendeiner Weise zum Wohle des Liederkranz tätig waren, allen voran unserem Chormeister.

 

 

 

Rankweil, am 16.11.2002                                                                   Der Chronist Kielwein Kurt

 


Bericht des Chorleiters

JHV des Liederkranzes Rankweil,  16. Nov. 2002 - Hotel Freschen

 

Liebe Sänger, geschätzte Ehrenmitglieder, werte Gäste!

Dieser Bericht ist - wie kaum einmal zuvor - in einer emotional getrübten Lage und damit unter erschwerten Umständen entstanden. Bei der Sichtung der Unterlagen lag nämlich die Todesanzeige unseres Vorstandes Werner Kopf oben auf, und ich wurde schmerzlich daran erinnert, dass er nicht mehr unter uns ist. Nun: Das Leben geht weiter, würde Werner sagen, und so komme ich ohne Umschweife zu den musikalischen Fakten des vergangenen Jahres.

Das herausragendste musikalische Ereignis des verflossenen Vereinsjahres war außer Frage unser Herbstkonzert am 17. Nov. 2001. Zunächst kam in der Vorbereitung eine gewisse Unruhe in die ganze Sache. Die geplante Wiederholung des Konzertes eine Woche später in Röthis musste - obwohl davon in diversen Medien schon zu lesen war - wegen einer Terminkollision kurzfristig abgesagt werden. Die andere Beinahe-Kollision betraf das Konzert der Blasmusik Rankweil nur einen Tag nach unserem Konzert im Vinomna-Saal.

Das ist für den Besuch auf jeden Fall nicht förderlich, und - obwohl ich die Organisationsstrukturen in Rankweil zu wenig kenne - frage ich mich allen Ernstes, ob so etwas sein muss, ob man bei entsprechendem Informationsfluss und einigem guten Willen solche Termine nicht entflechten kann.

Das Konzert mit dem Motto "Unter südlicher Sonne" hat offensichtlich allgemeinen Anklang gefunden. Der gute Besuch spricht für eine erfolgreiche Werbung, die dieses Mal auf der offiziellen, aber auch auf der persönlichen Ebene recht gut war. Mit der Idee eines Vorverkaufs hat unser Kassier ganz offensichtlich einen Hit gelandet, denn 150 sozusagen vor-verkaufte Karten ließen großen Optimismus aufkommen.

Es werden nur wenige mitbekommen, was alles nötig ist und organisiert werden muss, bis man als Sänger am Abend eines Konzerts auf der Bühne stehen und vor einem vollen Hause singen kann.

Wir können bei solchen Anlässen - Gott-sei-Dank - auch auf eine gut funktionierende Organisationsstruktur der Gemeinde und auf professionelle Leute bauen - gleichgültig, ob das den Bühnenbau betrifft oder die Technik des Kultursaales. Dafür möchte ich mich auch wieder einmal bei unserer Gemeinde bedanken. Und da gibt es auch die Männer für alle Fälle: die Geschenke und Blumen (unnötigerweise auch für die Gattin des Chorleiters) besorgen; da gab es einen Vorstand, der nichts und niemanden vergisst.

Da gibt es auch den Mann der letzten Stunde, der das quietschende Pult für den Chorleiter zusammenschraubt und mit einem maßgeschneiderten Teppich versieht, der Barhocker für die betagten und Gips-lädierten Herren besorgt, der für die Dekoration bei Gehringer vorfährt, und der heil froh wäre, wenn die Kollegen so pünktlich zur Probe kämen, wie sie nach dem Konzert den Konzertsaal verlassen.

Summa summarum kann das Konzert als großer Erfolg verbucht werden und ich hoffe sehr, dass wir bei unserem nächsten weltlichen Konzert im Herbst 2003 an diesem Erfolg anknüpfen können.

In chronologischer Reihenfolge ist weiters über folgende musikalischen Anlässe zu berichten:

13. Jänner 2002:   Aus Anlass des 70. Geburtstages von Dr. Wolfgang Berchtold haben wir am Sonntag, dem 13. Jänner, den Gottesdienst mit Pfarrer Buschauer in Innerlaterns musikalisch gestaltet.  Den Gottesdienstbesuchern soll der Gesang gefallen haben - und den Sängern natürlich ganz besonders: die Einladung durch unseren Jubilar in den "Küh-boden".

 

10. Febr. 2002:   Bei der Valentinsfeier des Obst- und Gartenbauvereines gaben wir ein kleines Konzert: 10 flotte Lieder - bunt gemischt - vornehmlich aus dem letzten weltlichen Konzert und begleitet von Michael Wocher am Keyboard. Ein solcher Anlass vor einer breiten heimischen Zuhörerschaft ist natürlich beste Werbung.

2. März 2002:   Der zum obligaten Termin gewordene Gedächtnis-Gottesdienst in der Basilika, ein sakraler Raum, in dem man gerne singt und sich einen eigenen Organisten erspart, weil man bei diesen räumlichen Gegebenheiten sozusagen multi-funktional als Chorleiter und Organist agieren kann.

10. März 2002:   Nach einer einjährigen Pause übernahmen wir wieder gerne die Gottesdienst-gestaltung im Landeskrankenhaus in Rankweil, umso mehr, als wir erfuhren, dass unser Ansprechpartner wieder Dr. Peter Rädler ist.

13. April 2002:  Aus Anlass des 70. Geburtstages unseres Ehrenchorleiters Josef Fessler sangen wir im Pfarrsaal in Götzis ein halbes Dutzend schmissiger Lieder, erstmals unter Einsatz unseres vereinseigenen - von der Volksbank Rankweil gesponserten - E-Pianos. Mit diesem Instrument geht - ohne die Vereinskassa zu belasten - ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Wir sind instrumental mobiler und bei der Liedauswahl in Zukunft auch flexibler.

2. Juli 2002:  Für den letzten Anlass des Vereinsjahres hatten wir eigens unseren betagten Sänger Felix Riedmann eingeladen, für den wir uns mit seinem Wunschlied "Schäfers Sonntagslied" abgemüht hatten. Er hatte dann sein Kommen kurzfristig vorher absagen lassen, und so blieb es - bei sommerlichen Temperaturen im Schäfle-Saal - bei einem halben Dutzend (anderer) flotter Lieder.

In diesem Jahr hielt der Tod reiche Ernte in unseren Reihen:

Am 13. August nahmen wir mit der musikalischen Gestaltung des Begräbnis-Gottesdienstes Abschied von Adam Ölz.

Kaum einen Monat später - am 8. Oktober - sangen wir am Grabe von Karl Riedmann;

und 1 Woche später erfuhren wir vom völlig überraschenden und plötzlichen Tod unseres langjährigen Vorstandes Werner Kopf. Die Betroffenheit in unseren Reihen war groß, und so war es nur allzu verständlich, dass beim Grablied einige Singstimmen aus emotionalen Gründen nicht mehr ganz mithielten.

Es übersteigt meine Kompetenz, die Verdienste von Vorstand Werner Kopf adäquat zu würdigen. Ich habe ihn seit Herbst 1996 als engagierten Vorstand erlebt; sein Engagement für den Verein war bewundernswert und mein persönliches Verhältnis zu ihm war so, wie man es sich nur wünschen kann.  

Das Leben geht weiter, hat Werner immer wieder betont, und so bin ich froh, dass wir in Albert Jenny als dem ehemaligen Vize jemanden haben, der bereit ist/wäre, dieses Amt zu übernehmen und dem wir das auch zutrauen; das hat er in den letzten Wochen durchaus bewiesen, als er von heute auf morgen - nolens volens - die Agenden eines Vorstandes wahrzunehmen hatte.

Was die gegenwärtige personelle Situation im Verein betrifft, so freue ich mich, in Matt Peter und Rainer Elmenreich zwei neue - und wie es scheint - sehr verlässliche Sänger in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Das ist auch die Art von Verjüngung, die unser Verein braucht, denn damit haben wir auch wieder jüngere Ansprechpartner, die - so hoffen wir - potentielle Sänger in ihrem Alter besser ansprechen können, als die betagten Herren jenseits von 50, 60 oder gar 70. Das krankheitsbedingte Ausscheiden von Otto Marte im 1. Bass ist unüberhörbar, und im 2. Tenor wäre eine Verstärkung dringend geboten.

Die Probenstatistik zeigt zwar keine alarmierenden Werte, aber ein Prozentwert von 80 (für eine gedeihliche Probenarbeit) müsste drin - und wir liegen für das abgelaufene Vereinsjahr bei 76,67 %, das entspricht einem Rückgang von 0,64 % - Tendenz gleich bleibend.

Das gewünschte Soll erreicht nur der 2. Bass mit mehr als 85 %, gefolgt vom 1. Tenor mit 78 % und dem 2. Tenor mit gut 74 %. Das Schlusslicht mit 72 % bildet der 1. Bass.

Als Optimist zählt man zunächst und Man zählt

11 Sänger, die über 90 % erreichen, 15 Sänger mit mehr als 80 %;

6 Sänger mit mehr als 70 %,   9 Sänger mit mehr als 60 % und dahinter ein paar negative Ausreißer, die uns die schlechten Duchschnitts-Prozentsätze bescheren.

Für die nahe Zukunft ist der Fahrplan klar vorgegeben: das Weihnachtskonzert am 26. Dezember verlangt den Einsatz aller. Ich erwarte daher einen entsprechenden Probenbesuch und eine gute Beteiligung am Singseminar am Samstag, dem 14. Dezember.

Ich bin natürlich längst dabei, mir Gedanken über das nächste weltliche Konzert im Herbst 2003 zu machen; und überhaupt, könnte ich mir vorstellen, das wir für das Weihnachtskonzert vom Zwei-jahres-Rhythmus abkommen und einen Drei-Jahres-Rhythmus wählen auch und vor allem wegen der jungen Sänger, die - wie mehrfach artikuliert - dem weltlichen Lied natürlich den Vorzug geben. Es war in jüngster Vergangenheit - zugegebenermaßen doch etwas gar viel geistliche Kost.

Ich komme zum Schluss und möchte mich bedanken: Zunächst bei allen Sängern - für ihren Einsatz, für die gute Zusammenarbeit und für die freundschaftliche Atmosphäre.

Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern des Vorstandes für die viele Arbeit im Interesse des Vereines, die immer wieder geleistet werden muss, damit das Organisatorische klaglos funktioniert. Ich erspare mir heute, sie alle einzeln aufzuzählen.

Ohne dem Ergebnis der Wahl des Vorstandes vorgreifen zu wollen: Albert kann zwar ein erbitterter Jass-Gegner sein, der um jeden Punkt kämpft - und diesbezüglich werde ich ihm auch nichts schenken - aber ansonsten bin ich mir sicher, dass ich mit ihm gut zusammenarbeiten kann bzw. könnte. Ich blicke also auch diesbezüglich optimistisch in die Zukunft.