Chronik 1991 -1992
Am 30.11.1991 fand im Hotel ‚Freschen’ die 127. Jahreshauptversammlung
des MGV Liederkranz Rankweil statt.
Vorstand Werner Kopf begrüßt die anwesenden Sänger, den Vertreter der Marktgemeinde
Rankweil, Bgm. Hans Kohler, den Vertreter des VSB, Hr. Eugen Rauch sowie Chorleiter und
Ehrenmitglieder.
In einer Schweigeminute wird des verstorbenen Chormitglieds Hans Frick sen.
gedacht.
Schriftführer Manfred Breuß verliest das Protokoll der letzten JHV.
Kassier Martin Salzmann erstattet den Kassenbericht und wird einstimmig
entlastet.
Chorleiter Josef Fessler berichtet über die Aktivitäten des vergangenen
Jahres, bedankt sich bei
Vereinsausschuss und Sängern für die gute Zusammenarbeit, gibt eine Vorschau
über das kommende Jahr und bittet weiterhin um guten Probenbesuch.
Mitgliederwart Heinrich Keckeis berichtet über einen gestiegenen
Probenbesuch (75%). Aus dem Verein
ausgetreten ist Sb. Josef Felder, neu
bzw. wieder eingetreten Kurt Kirchsteiger,
D.I. Gottfried Stelzl und Winfried Ludescher. 15 Sänger erhalten einen Becher für guten
Probenbesuch. Sb. Karl Riedmann erhält
seinen 40. Sängerbecher, verbunden mit
den Glückwünschen des Vorstandes des VSBs und einem kleinen Geschenk.
Chronist Karl Leithner berichtet über die Aktivitäten des vergangenen
Jahres.
Vorstand Werner Kopf bedankt sich in seinem Bericht bei Sängern, Ausschussmitgliedern und Gönnern des Vereins
und gibt ebenfalls eine Vorschau auf die Aktivitäten im kommenden Jahr.
Schriftführer Manfred Breuß wird durch Überreichung einer Urkunde und des
Silbernen Abzeichens des VSB durch den Vertreter des VSB, Hrn. Eugen Rauch, geehrt.
Vorstand Werner Kopf überreicht als Anerkennung des Vereins einen
Zinnteller.
Die Neuwahlen bringen folgenden Vereinsvorstand:
1. Vorstand Werner
Kopf
2. Vorstand Manfred
Neyer
1. Chormeister Josef
Fessler
2. Chormeister Elmar
Nachbaur
Schriftführer Manfred Breuß
1. Tafelmeister Stefan
Gabriel
2. Tafelmeister Helmut
Hagspiel
Chronist Karl Leithner
Archivar Rudi Rohrer
Mitgliederwart Heinrich Keckeis
Beiräte Hugo
Knecht, Hans Frick, Reinhard Preg
Nach einigen Bemerkungen zu ‚Allfälligen’ endet die JHV um 22:00 Uhr mit
einem gemeinsamen Imbiss.
Das Nikolauspreisjassen vereinigte wieder Sänger, Angehörige und Freunde am 7.12.1991 im ‚Rössle’
in Röthis bei einem zünftigen Jass. Gewinner war einer unserer ‚Jungsänger’ Sb.
Rainer Konzett. St. Nikolaus ließ sich
leider entschuldigen, anscheinend gab es
keine Gründe für die üblichen strafenden Hinweise bzw. Ermahnungen. Als Novum
wurde dafür den anwesenden Gästen ein kleines Konzert geboten.
Schriftführer Manfred Breuß hatte in dankenswerter Weise wieder eine
Diaschau über Ereignisse im Vereinsgeschehen zusammengestellt, wichtigster Punkt war natürlich der Ausflug
in die Steiermark. Diese Fotos sprachen
für sich selbst, manche schöne
Erinnerungen wurden geweckt und bildeten Gesprächsstoff bis zum unvermeidlichen
Aufbruch.
Auch unser diesjähriges Weihnachtskonzert
am 26.12.1991 in der mit Zuhörern überfüllten Basilika war ein schöner Erfolg. Begleitet wurden wir von den Geschwistern
Amann aus Schlins mit Harfe und Querflöte,
die das Konzert auch mit einigen Solovorträgen bereicherten.
Sb. Hugo Knecht las weihnachtliche Texte und das Weihnachtsevangelium, bevor das Konzert mit dem ‚Stille Nacht’
ausklang.
Den Gedächtnisgottesdienst für alle verstorbenen Sänger feierten wir mit
der Gestaltung eines Gottesdienstes am 29.12.1991 in der St. Josefskirche.
Am 3.1.1992 lud uns Sb. Ewald Würbel
zur Feier seines 70. Geburtstages.
Seine Spenglerwerkstätte war geräumt,
der Wein- bzw. Bierkeller gefüllt und für eine ausgezeichnete
Verpflegung war gesorgt. Neben den
üblichen Gratulationen durch Vorstand und Sänger, der Überreichung eines ‚Sängerbreandteller’
an den Jubilar und eines Blumengebindes an seine Frau war auch ein kleines
Ständchen für das Geburtstagskind im Programm.
So feierten wir mit unserem Jubilar,
Freunden und Bekannten ein ausgelassenes Geburtstagsfest, wie es einem solchen Ereignis angemessen
ist. Wieder einmal sorgten Wilfried
Ludescher und Hugo Knecht für musikalische dichterische Einlagen, unterstützt durch Sb. Ludwig Blocher mit
seiner Gitarre und natürlich Karl Riedmann mit einem Gedicht.
Erst zu früher Morgenstunde verließen die letzten Besucher in mehr oder
weniger gutem Zustand das gastliche Haus.
Fundgegenstände wie das Auto unseres Sb. Gebhard Hammerer wurden
anderntags trotz gewisser Komplikationen am Vorabend pünktlich abgeholt.
Um zu dokumentieren, dass auch Brederis zu Rankweil gehört, gestalteten wir die Sonntagsmesse am 5.12.1991 in der dortigen Pfarrkirche. Es bleibt nur zu hoffen, dass die geringe Zahl der
Gottesdienstbesucher nicht auf unseren Einsatz zurückzuführen war, sondern andere Gründe vorlagen.
Eine stattliche Zahl an Sängern traf sich am 7.2.1992 zum traditionellen Schwartenmagenessen im ‚Tüble’. Das Gebotene schmeckte wie immer
ausgezeichnet und war die Basis für einen längeren Hock.
So wie im vergangenen Jahr nahmen wir am Faschingsumzug am 29.2.1992 nicht mit einem eigenen Wagen teil, sondern konzentrierten uns auf den Verkauf
von Speisen und Getränken um unsere Vereinsfinanzen etwas aufzubessern. Die Tätigkeit als Hilfskassiere brachte
infolge schlechter Organisation seitens des Veranstalters leider nicht den
erwarteten finanziellen Erfolg.
Auch ein Chormeister wird älter und so waren wir eingeladen, den 60.
Geburtstag unseres Chormeisters Schulrat (noch nicht in Ruhe) Josef Feßler am Abend des 23.3.1992
zusammen mit dem Kirchenchor Götzis im dortigen Pfarrsaal zu feiern.
Für das leibliche Wohl hatte unser Jubilar bestens gesorgt. Eine detaillierte Schilderung des offiziellen
Teils der Feier würde aufgrund der Vielfalt des Gebotenen den Rahmen
sprengen, da sich sowohl Männerchor als
auch Kirchenchor viel Originelles einfallen ließen, um den Jubilar zu überraschen. So seien neben den diversen
Gratulationsadressen,
Liedervorträgen, Textvorträgen
usw. nur einige originelle Geschenke erwähnt wie z. B. eine Standuhr mit
Funksteuerung für die genaue Zeiteinteilung eines gestressten Pensionisten und
Chorleiters, 60 Flaschen Wein mit extra
angefertigten, von den Sängern
signierten Spezialetiketten einschließlich Lagereinrichtung zur Erinnerung an
jedes Lebensjahr, ein Gutschein für
einen Stadtausflug vom Kirchenchor usw.,
usw. Die Stimmung im Saal war
ausgezeichnet, wie könnte es anders
sein, wenn Sänger und Sängerinnen einen
solchen Anlass gemeinsam feiern.
Wie bereits eingangs angedeutet,
trat unser Chormeister kurz nach seinem 60. Geburtstag in den
wohlverdienten Ruhestand, sodass
er nun ohne Ablenkung durch seine Schüler seine ganze Energie zum Wohle des
Gesangs und seiner Chöre einsetzen kann.
Wir wünschen ihm, dass er mit
unserem Chor noch viele schöne Erfolge feiern kann. Gleichzeitig wünschen wir uns aber, dass wir mit unserem Pepi – dessen
menschliche Eigenschaften wir ganz besonders schätzen – noch viele gemütliche
Stunden erleben dürfen.
Bei der von der Gemeinde veranstalteten Flurreinigung am 28.3.1992 waren wieder eine Handvoll Sänger
aktiv, die das angestammte Gebiet in der
Letze von Abfällen befreite und die anschließend gebotene Jause genossen.
Auf ausdrücklichen Wunsch von Pater Bruno gestalteten wir am 1.5.1992 den Abendgottesdienst in der Basilika. Neben unseren Chordarbietungen war auch das
vom vergangenen Jahr bekannte Doppelquartett im Einsatz.
Unser am 23.5.1992 geplanter Konzert im Vinomnasaal fand – nicht –
statt. Neben zeitlichen Problemen bei
der Probenarbeit trug die Absicht zu diesem Entschluss bei, dass im Rahmen der Weihe der neuen Vereinsfahne
1993 ein größeres Konzert vorgesehen ist.
Auf Initiative unseres Sb. Salvatore Saba gestalteten wir am 24.5.1992 den Sonntagsgottesdienst in der Kapelle des Landesnervenkrankenhauses Valduna zusammen mit Patienten und
anwesenden Besuchern. Sei es das
heiße, stickige Klima im Kirchenraum
oder meditative Anwandlungen, unser Sb.
Erwin Nohr verabschiedete sich mit einem bühnenreifen Abgang ins Land der
Träume. Dank der Bemühungen unseres Salvatore und anwesender Sanitäter wurde
der Zwischenfall jedoch fachmännisch bereinigt.
Unser Sb. War nach Beendigung des Gottesdienstes, der zumindest einen Rest der Sänger zusammen
mit dem Anstaltsgeistlichen Dr. Rädler bei angeregtem Gespräch und einem Imbiss
mit Getränken in der Kantine des Hauses vereinte, wieder fit.
Schade, dass dieses Angebot nur von
einer Minderheit angenommen wurde, es
hat sich aber gezeigt, dass unsere Sb.
gehorsame Ehemänner sind. Aber last not
least, ein Unglück kommt selten
allein, und so mussten Chormeister und
Chronist unseren abgängigen Sb. Ludwig
Blocher aus der Betreuung durch einen Heiminsassen befreien, der unseren Ludwig von den Vorteilen eines
Aufenthaltes in der Valduna überzeugen wollte.
Die Probe zum Landessängertag war als Dämmerschoppen
am Abend des 7.7.1992 im ‚Tüble’ Garten vorgesehen. Allerdings war bis kurz vorher
Schlechtwetter, sodass nicht mit einem
großen Andrang an Zuhörern gerechnet werden konnte. Dass dann neben 2 Sängerfrauen nur eine
Handvoll Zuhörer anwesend waren, war
doch etwas enttäuschend und es ist verständlich, dass diese ‚Probe’ zu Ärger unseres
Chormeisters nicht von allen ernst genommen wurde.
Pflichttermin für unseren Chor war natürlich der Besuch des Landessängertages, der vom 10. bis 12.7.1992 durch den
Männerchor Alberschwende organisiert
und durchgeführt wurde.
Per Nigg-Bus ging es vorerst in das Blindenheim Imgrüne ob Schwarzach, wo wir nach einem ausgiebigen Frühstück im
Rahmen des ‚Sozialen Singens’ ein kleines Konzert in angenehmer Atmosphäre und
vor einem dankbaren begeisterungsfähigen Publikum gaben.
Nach einem kleinen Frühschoppen ging die Fahrt weiter nach
Alberschwende, wo im Festzelt das
Mittagessen eingenommen werden konnte.
Die Durchsage, dass der um 14:00 Uhr
geplante Umzug ‚bei jeder Witterung’ durchgeführt würde, löste aufgrund des strömenden Regens vor dem
Zelt nur mitleidiges Gelächter aus. Dass
die Wälder aber einen speziellen Draht zu Petrus haben müssen zeigte sich
darin, dass der Regen 5 Minuten vor
Beginn des Umzugs aufhörte und sich sogar die Sonne blicken ließ. Pünktlich nach Ende des Umzugs setzte aber
wieder strömender Regen ein, der uns
sogar veranlasste – so zumindest die offizielle Version – unseren
Aufbruchstermin mehrmals zu verschieben.
Die gute Stimmung im Festzelt, die
großzügige Bewirtung durch unseren Festführer und unsere sehr charmante
Festdame Birgit, bei der wir uns mit
einem Ständchen vor ihrem Haus verabschiedeten,
waren wahrscheinlich weit eher die wahren Gründe für unsere Verspätung.
Nach der Abfahrt mit dem Bus bzw. eine kleinen Umweg mit dem Ziel, einige Abtrünnige, die sich im Gasthof ‚Wälderstube’ gesammelt
hatten, abzuholen, war plötzlich unser Sb. Ludwig Blocher nicht aufzufinden. Die bereits geplante Suchaktion musste aber
dann doch nicht durchgeführt werden, da
wir unseren Ludwig als Autostopper einsammeln konnten.
Als Jahresausflug stand am 29.8.1992 eine Familienwanderung vom
Bödele über Lorenapaß,
Brüggelekopf, Kaltenbrunnen nach
Alberschwende auf dem Programm.
Ein mit 50 Erwachsenen und 10 Sprösslingen ‚überfüllter’ Breuß-Bus brachte
uns aufs Bödele, den Startpunkt unserer
Wanderung. Nach einer kurzen
Zwischenrast erreichten wir gegen Mittag den Gasthof ‚Alpenrose’ in
Kaltenbrunnen, wo Gelegenheit war, ein gepflegtes Mittagessen einzunehmen. Der in der Zwischenzeit einsetzende leichte
Regen trübte keinesfalls die gute Stimmung,
nur die Routenwahl beim Abstieg nach Alberschwende scheint einige
Teilnehmer überfordert zu haben, da die letzte Etappe der Anreise zum Ziel aus
den umliegenden Ortschaften z. T. mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt sein
soll.
Das Abendessen im ‚Wälderstüble’ vereinigte wieder die ganze Sängerfamilie
in gemütlicher Runde, bevor uns der Bus
wieder nach Rankweil zurückbrachte.
Allgemein kann bemerkt werden, dass
alle Teilnehmer voll des Lobes über die Organisation dieses Ausflugs waren und
den Organisatoren wie Vorstand und Tafelmeistern ein Dank gebührt.
Dass Singen auch zu Arbeit ausarten kann,
zeigt die erste Probe nach
den Sommerferien am 8.9.1992, die erst
nach 22:00 Uhr bzw. nach 2-stündigem Noten - Austeilen, Einsammeln,
Einordnen usw. und dadurch bedingter allgemeiner Erschöpfung endete.
Als letzte Aktion des Jahres fand am Abend des 5.12.1992 das traditionelle Nikolauspreisjassen im ‚Rössle’ in
Röthis statt. Trotz des ungünstigen
Termins (Nikolausabend) hatte sich eine stattliche Anzahl von Sängern, Angehörigen und Freunden eingefunden.
Die Siegerin Frau Lore Hagspiel konnte einen schönen Geschenkkorb in
Empfang nehmen. Schriftführer Manfred
Breuß hatte wieder eine interessante Diaschau von Ereignissen des vergangenen
Vereinsjahres zusammengestellt. St.
Nikolaus in Gestalt von Sb. Lothar Rothmund sparte nicht mit Lob und
Tadel, sogar unser Vorstand musste sich
harte Kritik gefallen lassen.
Mit dieser Aktion ging das Vereinsjahr zu Ende. Große Ereignisse wie die Weihe unserer neuen
Vereinsfahne werfen ihre Schatten voraus und lassen auf ein aktives neues
Vereinsjahr hoffen.
Rankweil, 7.12.1992 Der
Chronist: Leithner Karl