Chronik 1989 – 1990

 

Mit der JHV am 18.11.1989 um 20:00 im Hotel „Freschen“ begann das Vereinsjahr 1989/90.

Vorstand Werner Kopf begrüßt Chorleiter,  Sänger,  Ehrenmitglieder und Gemeinderat Hans Kohler als Stellvertreter der Marktgemeinde Rankweil.

Schriftführer Manfred Breuss verliest das Protokoll der letzten JHV.

Der Kassier Otto Bechtold erläutert den Kassenbericht,  der Kassenstand beträgt ö.S. 158.490,-,  bedankt sich bei seinen Subkassierern und wird nach dem Bericht der Kassenprüfer einstimmig entlastet.

Chorleiter Josef Fessler gibt in seinem Bericht einen Überblick über seine Tätigkeit in den vergangenen 9 Jahren.

SB Hugo Knecht verliest stellvertretend für Mitgliederwart Heinrich Keckeis die Probenstatistik und registriert einen erfreulichen durchschnittlichen Probenbesuch von 77%.  19 Sänger erhalten einen Sängerbecher für guten Probenbesuch.

Der Chronist erwähnt in seinem Rückblick die Aktivitäten des vergangenen Jubiläumsjahres.

Vorstand Werner Kopf bedankt sich nochmals bei allen Mitgliedern und Gönnern des Vereins für die Tätigkeit bzw. die Zuwendungen im vergangenen Jubiläumsjahr.

Peter Heinzle wird offiziell durch Überreichung des Vereinsabzeichens als Mitglied aufgenommen.  Durch Ehrenvorstand Eugen Paulitsch als Vertreter des VSBs werden SB Josef Felder für 40-jährige,  und Christof Berchtold bzw. Lothar Rothmund für 25-jährige Tätigkeit beim Verein durch Verleihung des Ehrenzeichens und der Urkunde des VSB geehrt.

Bei der Neuwahl der Vereinsleitung ergeben sich mit Ausnahme des Kassiers keine Veränderungen.  Dieser soll zu einem späteren Zeitpunkt bestellt werden.

Gemeinderat Hans Kohler überbringt Grüße des Bürgermeisters Dr. Thomas Linder und verspricht weiterhin wohlwollende Unterstützung.

Nach einem abschließenden Dankeswort des Vorstandes schließt die JHV und der gemütliche Teil beginnt.

 

Gut besucht war das Nikolauspreisjassen am 8.12.1989 im „Rössle“ in Röthis.  Sieger wurde – man höre und staune – unser Senior SB Felix Riedmann.  St. Nikolaus in Gestalt von Lothar Rothmund brachte wieder einiges aus dem Sängeralltag ans Tageslicht,  das selbst dem Chronisten unbekannt war und wahrscheinlich aus himmlischen Quellen stammte.  Der von SB Manfred Breuss gebotene Lichtbildervortrag mit Bildern aus Vereinsanlässen zeigte,  dass ein aktives Vereinsjahr vergangen war.

Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein der Sängerfamilie aus.

 

Dankbare und aufmerksame Zuhörer hat das Weihnachtskonzert,  das am 26.12.1989 in der Bergkirche geboten wurde.

Neben unseren Weihnachtsliedern brachte eine Gitarrengruppe stimmungsvolle Musik zum Vortrag.  SB Hugo Knecht las weihnachtliche Texte  und mit der Originalfassung des Liedes ‚Stille Nacht’ mit den Solisten Helmut Fink und Otto Breuß ging das Weihnachtskonzert zu Ende.

 

Aus Anlass seines 60. Geburtstages offerierte uns SB Otto Marte nach der Probe am 9.1.1990 im Probelokal einen opulenten Imbiss einschließlich der dazugehörenden Getränke.  Der Chronist empfiehlt diese Tat zur Nachahmung da durch solche Anlässe der Probenbesuch sicher wesentlich gesteigert werden könnte.

 

Seinen 70. Geburtstag feierte SB Hubert Nägele am 30.1.1990 mit uns im ‚Rössle’ in Röthis.  Mit einem Ständchen begrüßten wir den Jubilar und seine Angehörigen.  In der Laudatio,  von SB Lothar Rothmund in Gedichtform verfasst,  auf Pergament verewigt und vorgetragen,  wurden Erinnerungen an frühere Zeiten aufgefrischt und unser Jubilar als ruhiges,  großzügiges Vereinsmitglied charakterisiert,  dem viele gelungene Anlässe zu verdanken sind.

Nach der Überreichung des obligaten ‚Sängerbreadtellers’,  eines Blumengebindes an die Frau und der Gratulation durch Vorstand und Sangeskollegen wartete ein großzügiger Imbiss auf uns.  Der folgende gemütliche Teil wurde wieder einmal bereichert durch Gedichtvorträge unserer Sbs. Ewald Würbel und Karl Riedmann.

 

Der am 10.2.1990 im Vinomnasaal durchgeführte Sängerball gehörte,  was die Programmgestaltung anbelangt,  sicher wieder zu den Spitzenveranstaltungen im Rankweiler Fasching.

 

Nach der Begrüßung durch Vorstand Werner Kopf und einen Auftritt der Schalmeien bzw. der Garde des ‚Närrischen Kleeblatts’ rollte das Programm Schlag auf Schlag.  Mit ‚Lass dich überraschen’  von und mit Lothar Rothmund als perfekt imitierter Conferencier Rudi Carell,  dessen Gast Volker Seiner - alias Ivan Rebroff bzw. Jodlerkönig - allerdings Konditionsprobleme hatte,   und den ‚Bänkelsängern’ unter Kurt Kielwein mit Helmut und Christian Fink,  Hans Frick jun.,  Rudi Rohrer,  Marte Otto,  Christian Müller und Werner Bärnthaler am Akkordeon mit politischen und anderen aktuellen Themen begannen die Darbietungen.  Einer der besten Programmpunkte war sicher die Vorschau auf unseren Sängerausflug nach Berlin von und mit SB Josef Felder,  dessen Höhepunkt,  neben vielen köstlichen Detailstudien wie z. B. SB Ewald Würbel als ‚Alter Genießer’ oder SB Martin Salzmann als Freudenmädchen,  der von ihm mit der Ehefrau unseres SB. Paul Nachbauer perfekt getanzte ‚Lambada’ war:

Der Chronist nimmt an,  dass es nach dieser Vorführung sicher Probleme gab,  diverse misstrauische Sängerfrauen von der Notwendigkeit eines Ausfluges,  ausgerechnet nach Berlin zu überzeugen.

Der Sketch ‚der Rankler und der Bresner’ von und mit Lothar Rothmund und Hans Reinthaler,  der sich wieder mit lokalen Problemen beschäftigte,  beanspruchte wie bereits in den letzten Jahren die Lachmuskel der Zuschauer bevor der letzte Programmpunkt,  die Gemeinschaftsnummer unter dem Motto ‚Wald,  Wild,  Waid’,  getextet von Lothar Rothmund unter der Regie von Hans Reinthaler,  musikalisch begleitet von Werner Bärnthaler,  das Programm abschloss.  Es würde zu weit führen,  alle Akteure in diesem Stück zu nennen,  zu sagen ist nur,  dass sich das Publikum köstlich amüsierte.  Nachzutragen sei noch,  dass SB Lothar Rothmund als Conferencier in überlegener Manier durch das Programm führte.

Die Musik ‚Die Desperados’ die das Zepter anschließend in die Hand nahmen,  spielte,  bis zu später Stunde die Heimkehr unumgänglich war.

 

Erfreulich viele Sänger nahmen an der Schwartenmagenpartie am Abend des 11.2.1990 im ‚Tüble’ teil.  Das Gebotene war wie immer ausgezeichnet,  es herrscht gute Stimmung und der Erfolg des vergangenen Sängerballs konnte gebührend gefeiert werden.  

 

Am 23.2.1990 nahmen wir Abschied von unserem inaktiven Mitglied Franz Abbrederis.  Nach der Gestaltung des Gottesdienstes in der Liebfrauenkirche sangen wir zum Abschied auf dem Bergfriedhof den ‚Bardenchor’.  Anschließend trafen wir uns auf Einladung der Trauerfamilie zu einem Imbiss im Gasthof ‚Kreuz’.

Franz Abbrederis war 42 Jahre,  von 1927 – 1969 als 1. Tenor ein begeisterter Sänger und erhielt dafür das Silberne und Goldene Ehrenzeichen des VSBs sowie den Silbernen und Goldenen Ehrenring des Liederkranzes Rankweil für treue Mitgliedschaft.

Auch nach seinem Übertritt in den inaktiven Stand zeigte er sein Interesse am Verein,  die Einladung zu seiner Goldenen Hochzeit 1987 ist allen noch in bester Erinnerung.  Unser SB möge in Frieden ruhen!

 

Bei frühlingshaftem,  extrem warmen Wetter fand am 24.2.1990 der Umzug zum Kinderfasching statt,  an dem auch wir mit einem Wagen unter dem Motto ‚Wald,  Wild,  Waid’,  gezogen vom Traktor unseres SB Hans Frick jun.,  teilnahmen.  So weit – so gut,  anzumerken ist nur,  dass sich unser Gefährt ca. 500m vor dem Ziel,  im Bereich des Hotel ‚Freschen’,  zum Erstaunen der Zuschauer selbst auflöste.  Laut Aussage der planenden Architekten und Designer unter Leitung von SB Helmut Fink war dieses Phänomen als Rationalisierungsmaßnahme zum Abbruch zwar eingeplant,  allerdings ergaben sich unvorhergesehene Timing – Probleme.  Der Chronist schätzt sich glücklich,  auf dem Hochstand Platz genommen zu haben,  der wie ein Turm in der Brandung stehen blieb.

 

 

 

Eine positive Überraschung und eine Freude für unseren Kassier waren die hohen Umsätze an den von uns betriebenen Verpflegungsständen,  wozu die Initiative unseres neuen Tafelmeisters Stefan Gabriel mit verbessertem Angebot und charmanter Bedienung beigetragen hat.

 

Nach unserem Gastspiel beim Seniorenball am 25.2.1990 im Vinomnasaal mit der bereits beim Sängerball gezeigten Nummer ‚Wald,  Wild,  Waid’ wurden wir durch die Einladung in den Gasthof ‚Hörnlingen’ zu einem Spanferkelessen überrascht.  Das Gebotene ließ keine Wünsche offen und nachträglich sei unserem SB und Metzgermeister Franz Schäfer gedankt. 

 

Ausnahmsweise fast vollständig,  frisch gepflegt,  und im Sängeranzug erschien die Sängerschar bei der Probe am 13.3.1990 zum Fototermin.

 

Die anschließend beim SB Martin Koch im ‚Rössle’ in Röthis servierten Wildleberle schmeckten wieder ausgezeichnet,  der Dank der anwesenden Sänger für die großzügige Einladung ist ihm gewiss.

 

Auf Anregung unseres dort beschäftigten SB Salvatore Saba gestalteten wir am Vormittag des 11.3.1990 den Gottesdienst in der Kapelle des LKH Valduna.  Beim anschließenden gemütlichen Hock wurde uns zum Dank ein verspätetes Frühstück serviert.

 

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Gendarmeriepostens Rankweil am 29.3.1990 gestalteten ca. 25 Sänger unter Vizechorleiter Elmar Nachbaur-Sturm den Festgottesdienst in der St. Peter Kirche.

Interessant war das Angebot der Gendarmerie,  kostenlos und ohne Strafandrohung mittels ‚Alcotest’ den Alkoholspiegel beim anschließenden Frühschoppen zu überprüfen.  Das gespendete Gulasch,  das einige Wochen später im ‚Freschen’  verzehrt wurde,  konnte allerdings infolge Abwesenheit nicht mehr von allen Teilnehmern genossen werden.

 

Bei der alljährlich von der Gemeinde durchgeführten Waldputzerte ging am 31.3.1990 der Ausschuss mit 1. Vorstand,  2. Vorstand und Schriftführer in Begleitung von SB Volker Seiner wieder einmal – wie könnte es anders sein – mit gutem Beispiel voran. 

 

Am Abend des 28.4.1990 war es endlich so weit,  dass wir unser Versprechen,  abgegeben bei der Verabschiedung unseres Kaplans Arnold Feuerle,  zur Gestaltung eines Gottesdienstes in seinem neuen Wirkungskreis,  der Pfarrkirche ‚Herz-Jesu’ in Bregenz erfüllen konnten.

Die anschließende Einladung ins ‚Gösser Bräu’ wurde natürlich gerne angenommen und ein zufällig anwesender Kärntner Chor überraschte uns noch mit einigen gepflegten Darbietungen.  Probleme gab es nur mit der Verpflegung,  da unsere SB Erwin Nohr und Otto Berchtold nach Ansicht der Bedienung aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters kein Anrecht mehr auf Kinderportionen hatten und der Chronist gefließendlich übersehen wurde.  Trotzdem  - alles in allem ein gemütlicher Abend.

 

Auf Einladung der Bürgergemeinschaft traten wir am 5.5.1990 zum Arbeitseinsatz,  d.h. zum Beseitigen von Windwurfschäden,  Räumen,  Aufforsten usw. im Rankweiler Wald an.  17 Unentwegte hatten sich frühmorgens beim Holzplatz in der Letze eingefunden und wurden per Bus ins Einsatzgebiet beim ‚Hohla Schrofa’ transportiert.  Das Wetter war heiß,  die ungewohnte Arbeit schweißtreibend,  doch die Verpflegung kam pünktlich und für die Löschung des Durstes war gesorgt.

Nach Beendigung des Arbeitseinsatzes am frühen Nachmittag blieb als Lohn das Gefühl,  für die Allgemeinheit etwas Positives geleistet zu haben.

 

Der Vorschlag unseres Tafelmeisters Reinhard Preg,  für unseren Ausflug in Anbetracht der starken Aktivitäten im vorangegangenen Jubiläumsjahr ein außergewöhnliches Ziel – Berlin – zu wählen,  fand anfangs nicht ungeteilte Begeisterung.  Das Problem war,  dass zu diesen Zeitpunkt Berlin eine geteilte Stadt inmitten eines kommunistisch regierten Staats,  der DDR,  war und die Anreise nur per Flugzeug erfolgen konnte.

 

 

Durch die politischen Ereignisse 1989 ergab sich allerdings eine neue Situation und so fuhren am 24.5.1990 frühmorgens 03:30 33 verschlafene Sänger mit einem Bus der Fa. Loacker Richtung Flughafen München.  Der Flug mit einer PANAM – Maschine nach Berlin,  Flughafen ‚Tegel’ war angenehm und ruhig und ein Bus brachte uns zu unserem Hotel in der Nähe des Kurfürstendamms.

Eine Stadtrundfahrt nach dem Essen zeigte uns die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Westberlins.  Es würde zu weit führen,  ist Detail zu gehen ,  es sei nur festgehalten,  dass alle überrascht waren,  statt einer grauen Großstadt eine Stadt im Grünen mit Parks,  Wald,  Wasserflächen und großzügig angelegten Verkehrswegen vorzufinden.

Am Abend sollte uns unter Begleitung einer Reiseführerin mit der berühmten Berliner Schnauze Berlin bei Nacht gezeigt werden.  Nach dem Abendessen im Europacenter war der Besuch eines Varietees vorgesehen.  Geboten wurde ein ausgezeichnetes Programm mit Akrobatik,  Tanz,  Zauberei,  Gesang und Showeinlagen.  Auf allgemeinen Wunsch machte unser SB Josef Felder an einem Can-Can-Wettbewerb mit Publikumsbeteiligung mit und wurde,  lebhaft akklamiert von seinen Sangesbrüdern,  zum Sieger erklärt.  Der Preis,  ein Solotanz und die gebührende Verabschiedung von seiner Partnerin erfüllte seine geheimsten Wünsche und es wird behauptet,  dass unser Josef die Lippenstiftabdrücke erst nach Protest am Morgen des kommenden Tages entfernte.

Der anschließende Besuch des Transvestitenlokals ‚Dollywood’ brachte keine neuen Erkenntnisse,  das Angebot unseres SB Heinrich Keckeis,  den Damen bzw. Herren bei der Standortbestimmung zu helfen,  wurde leider abgelehnt.

Einige Unentwegte genossen anschließend weiterhin das Berliner Nachtleben.  Der Betrag von DM 320,- für eine Flasche Sekt,  den 2 unserer SB bezahlten – wohlgemerkt ohne andere Gegenleistungen – ist allerdings als Nepp zu bezeichnen.

Anderntags war eine Besichtigung Ostberlins  vorgesehen.  Im Gegensatz zum verwahrlosten Eindruck der Stadt zeigte das historische Zentrum mit dem Nikolaiviertel,  dass hier große Anstrengungen unternommen wurden,  den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.  Sehr interessant war auch die Besichtigung des Pergamonmuseums mit seinen antiken Sammlungen.  Sowohl beim Frühschoppen als auch bei der Qualität des Mittagessens im bekannten Lokal ‚Letzte Instanz’ zeigte sich,  dass noch ein riesiger Nachholbedarf besteht,  bis auf diesem Gebiet westliches Niveau erreicht wird.  Die Busfahrt am Nachmittag nach Potsdam bzw. die Besichtigung von Schloss Sanssouci und der dazu gehörenden war ein eindrucksvolles Erlebnis.  Im Gegensatz zum Mittagessen waren das Abendessen bzw. die äußeren Aspekte im Schlosshotel ‚Cäcilienhof’ sehr positiv.  Die Rückfahrt nach Westberlin verlief in gelockerter Stimmung,  insbesondere der ostdeutsche Reiseführer  war unermüdlich,  uns mit seinen,  meist politischen Witzen zu unterhalten.

Wer noch Bedarf an ‚Berlin bei Nacht’ hatte,  konnte das reichhaltige Angebot an Restaurants,  gemütlichen Lokalen,  Tanzlokalen,  Nachtlokalen usw. individuell genießen.  Schilderungen von Details wären Verletzungen der Verschwiegenheitspflicht des Chronisten,  würden den Rahmen der Chronik sprengen und könnten u. U. zu nicht vorausschaubaren Verwicklungen führen.

Der letzte Tag unserer Reise stand uns zur freien Verfügung und wurde größtenteils zur Besichtigung des imposanten ‚KDWs’ des ‚Kaufhauses des Westens’ genutzt.  Nach dem Mittagessen im Restaurant ‚Alt Nürnberg’,  wo auch Gesang gepflegt werden konnte,  brachte uns der Bus zum Flughafen.

Der Rückflug,  etwas verspätet und nach peinlich genauer Kontrolle des Gepäcks brachte uns wieder nach München,  wo bereits der Bus auf uns wartete.  Infolge Müdigkeit und Schlafmangels wurde es ziemlich schnell ruhig im Wagen,  unangenehm war nur das Schütteln des Oldtimers bzw. zeitweilig auftretende starke Geruchsbelästigungen aus dem hinteren Bereich,  an denen die berühmte ‚Berliner Lufr’ sicher nicht unschuldig war.

Abschließend kann nur der Slogan ‚Berlin ist eine Reise wert’ wiederholt werden.  Positiv sei die Disziplin und Pünktlichkeit aller Sänger erwähnt,  die den Ausflug zu einem unbeschwerten harmonischen Erlebnis werden ließ.

 

Aus Anlass seines 75. Geburtstages hatte uns unser Ehrenmitglied Adam Ölz schon vor längerer Zeit auf seine Alpe eingeladen.  So fuhr am 26.8.1990 um 20:00 ein voller Bus der Fa. Nigg sowie einige Privatautos mit Sängern und Familienangehörigen Richtung Laterns Bädle,  von wo der Marsch auf die Alpe ‚Wüste’ zu Fuß angetreten wurde.  Nach einem Begrüßungsschnaps sammelte sich die Gesellschaft infolge des etwas unsicheren Wetters im umgebauten ehemaligen Stall,  um sich an den gebotenen Speisen und Getränken zu laben und sich in fröhlicher Runde zu unterhalten bzw. den Geburtstag unseres SB zu feiern.

Vorstand Werner Kopf bedankte sich im Namen der Sänger beim Jubilar bzw. dessen Ehefrau Kathi für die großzügige Einladung und kündigte an,  dass der Ausschuss als kleine Anerkennung für bereits mehrere solcher Anlässe beschlossen hatte,  unserem Adam ‚in die Luft’ gehen zu lassen,  allerdings an Bord eines Heißluftballons.

Viel zu schnell musste der Heimweg angetreten werden,  der per Bus,  mit Privatautos oder sogar zu Fuß absolviert wurde.

 

Unser SB und Ehrenvorstand Eugen Paulitsch lud uns am 5.9.1990 anlässlich seines 70. Geburtstages zu einem gemütlichen Beisammensein.  Nach einem Ständchen vor seinem Haus versammelten wir uns im Hotel ‚Freschen’ um den gemütlichen Teil zu feiern.  Vorstand Werner Kopf gratulierte nochmals im Namen aller Sänger,  bedankte sich ganz besonders beim Jubilar für seine großen Verdienste um den Verein als Sänger und Funktionär und überreichte ihm als kleines Präsent den ‚Sängerbreandteller’ und seiner Frau einen Blumenstrauß.

Der anschließende Hock wurde aufgelockert durch eine vertonte Diaschau unseres Schriftführers Manfred Breuß,  die angenehme Erinnerungen an unseren Sängerausflug nach Berlin brachte.

 

Das seit längerem geplante interne Singseminar wurde am 8. und 9.9.1990 im Bildungshaus St. Arbogast durchgeführt.  Als Seminarleiter wurde der bekannte Chorleiter und Musikpädagoge Hannes Dietl verpflichtet.  Der Besuch des Seminars war nicht ganz befriedigend,  ca. 35 Sänger hatten sich eingefunden.

Der Referent verstand es auf seine humorvolle aber trotzdem bestimmte Art,  alle Teilnehmer zu vollem Einsatz zu animieren.  Rückblickend kann festgestellt werden,  dass dieser Anlass positive Auswirkungen auf unsere gesanglichen Leistungen hatte und nachahmenswert ist.

 

Bekanntlich war der Frauenchor ‚Hofsteig’ beim Konzert zu unserem 125-jährigen Jubiläum im Jahre 1989 unser Gast.  Der Gegenbesuch fand zum Herbstkonzert des Frauenchors Hofsteig am 27.10.1990 im Hofsteigsaal in Lauterach statt.

Ohne auf die etwas hektische Probenarbeit und die missglückte Generalprobe näher einzugehen,  unsere Darbietungen fanden Anklang beim zahlreich erschienenen Publikum.

Die Überreichung einer kleinen Flasche Sekt an jeden Sänger durch Damen des Hofsteigchores war eine nette Überraschung,  ebenso wie die improvisierte Geburtstagsfeier für die Obfrau des Chores,  die nach 24:00 Uhr stattfand und den Heimkehrtermin des harten Rankweiler Kerns bis spät nach Mitternacht verschob.

 

Dieses Konzert war die letzte Aktivität im Vereinsjahr.  Positiv ist dazu zu vermerken,  dass in einer schwierigen Situation vom Chor Leistung erbracht,  d. h. Reserven mobilisiert werden können.  Es stellt sich die Frage,  ob diese Energie nicht auch für die Probenarbeit nutzbar gemacht werden könnte,  schließlich tragen für das Gedeihen einer Chorgemeinschaft nicht nur Chorleiter,  Ausschuss und ein harter Kern,  sondern alle Mitglieder die Verantwortung.

In diesem Sinne bleibt nur zu hoffen,  dass die letzten Ereignisse ein positiver Anstoß waren,  aus gemachten Fehlern zu lernen und für die Zukunft die Konsequenzen zu ziehen.

 

 

Rankweil,  17.11.1990                                                           Der Chronist:  Leithner Karl