Chronik
1988 – 1989
Vorstand Werner Kopf eröffnet die 124. JHV am 7.12.1988 um 20.00 Uhr
im Hotel Freschen mit der Begrüßung der Gäste und der Vereinsmitglieder.
Schriftführer Manfred Breuß verliest das Protokoll der letzten JHV, das
einstimmig genehmigt wird.
Durch den Kassier Otto Bechtold wird der ausführliche Kassabericht
verlesen, der einen geringfügigen höheren Kassastand im Vergleich zum
Jahresbeginn aufweist. Rechnungsprüfer Helmut Hagspiel ordnet eine
ordnungsgemäße Führung der Kassa, worauf der Kassier einstimmig entlastet wird.
Chormeister Josef Fessler ermahnt in seinem Bericht die Sänger, auch
ungewohnte Chorliteratur zu akzeptieren und informiert über die Arbeit des
kommenden Jahres, wobei er besonders auf das Jubiläumskonzert zusammen mit dem
Frauenchor Hofsteig hinweist, das anspruchsvollere Chorliteratur bieten soll.
Mitgliederwart Heinrich Keckeis informiert über Ein- und Austritte und
stellt einen gegenüber dem letzten Jahr unveränderten Probenbesuch von ca. 75%
fest. Neu in den Verein eingetreten
sind: Stefan Gabriel, Martin Salzmann,
Siegfried Müller, Manfred Berthold und Rudi Rohrer. 12 Sänger erhalten einen Zinnbecher für
fleißigen Probenbesuch und zwar:
Chormeister Josef Fessler, Gebhard Hammerer, Karl Riedmann, Lothar
Rothmund, Werner Kopf, Alfons Gohm, Karl Tschanett, Elmar Nachbaur, Erwin Nohr,
Othmar Düringer, Ludwig Blocher und Hugo Knecht.
Der Chronist gibt einen Überblick über die Aktivitäten des vergangenen
Jahres.
Vorstand Werner Kopf gibt ebenfalls einen kurzen Rückblick auf das
vergangene Jahr, eine Vorschau auf die folgenden Aktivitäten und dankt allen
Gönnern des Vereins sowie allen Chormitgliedern.
Ehrenvorstand Eugen Paulitsch wird für 40-jährige Zugehörigkeit zum
Liederkranz geehrt und erhält einen Zinnkrug mit Widmung. Dr. Robert Malin als Vertreter des VSB erwähnt
in seiner Laudatio ganz besonders die Verdienste von Eugen Paulitsch für unsern
Verein und den VSB.
Sb. Elmar Nachbaur-Sturm wird für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt und
erhält einen Zinnkrug mit entsprechender Widmung.
Die bereits erwähnten neuen Mitglieder werden durch Handschlag über der
Vereinsfahne offiziell in den Chor aufgenommen.
Bürgermeister Dr. Thomas Linder wünscht dem Verein alles Gute für das
kommende Jubiläumsjahr und versichert, dass die Gemeinde wie bisher dem
Liederkranz Rankweil wohlwollend gegenüber stehen wird.
Nach einigen Wortmeldungen schließt Vorstand Werner Kopf um 22.30 Uhr die
Sitzung, dankt für das Kommen sowie den Spendern des Imbisses und leitet damit
über zum gemütlichen Teil.
Diese JHV war der Einstieg in das Jubiläumsjahr 1989. Statt eines zu diesem Anlass üblichen großen
Festes war unter dem Motto „Rankweiler Sänger für Rankweiler Bevölkerung“ auf
Vorschlag von Sb. Hans Kohler bzw. Tafelmeister Reinhard Preg jeden Monat zumindest
eine Aktion vorgesehen. Dieser Vorschlag hatte große Zustimmung gefunden,
allerdings war dadurch ein arbeitsintensives Jahr vorprogrammiert.
Das diesjährige Weihnachtskonzert fand traditionsgemäß am späten
Nachmittag des 26.12.1988 in der Basilika statt.
Musikalisch begleitet durch ein Orchester der Musikschule Rankweil unter
Tom Pagram und aufgelockert durch weihnachtliche Texte, gesprochen von Hugo
Knecht, wurde den sehr zahlreich erschienenen Besuchern eine Palette
weihnachtlicher Lieder geboten, die mit großem Beifall aufgenommen wurde.
Sogar die vom Orchester und Sängern gemeinsam am Ende des Konzerts
gestaltete Uraufführung des bekannten Liedes „Stille Nacht“ in einem neuen, von Dir. Tom Pagram erarbeiteten, amerikanisierten und während der
Probenarbeit stark angefeindeten Satz fand Gefallen beim Publikum d.h.
zusammengefasst, war es ein schöner Erfolg.
Vorweggenommen, der Sängerball am 18.2.1989 schloss sich würdig an
die Veranstaltungen der vergangenen Jahre an. Trotz Zeitmangels auf Grund des
gedrängten Terminkalenders wurde ein Programm erarbeitet, das das Publikum hellauf
begeisterte. Von den von unserem routinierten Conferencier Sb. Lothar Rothmund
angekündigten Programmpunkten seien erwähnt:
Der köstliche, an Karl Valentin erinnernde, mit Fremdwörtern kämpfende
Sketsch „Besserwisser“ getextet und dargeboten von Lothar Rothmund und Hans
Reinthaler, die heuer besonders
aktuellen und spritzigen Bemerkungen der Bänkelsänger zu aktuellen Ereignissen,
zusammengestellt von Kurt Kielwein mit Christian Fink, Hans Frick Jun., Franz
Marmsoler, Rudi Rohrer, Otto Marte und
Stefan Gabriel.
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Ganz besonders sei erwähnt die Geburt eines neuen Starunterhalters am
Sängerball, unseres Jungsängers, im Nebenberuf auch Basilikamesner, Martin Salzmann. Sein Auftritt als „Professor Notenschlüssel“,
nach einem Text von Lothar Rothmund, zeigte eine komödiantische Begabung, die
in Zukunft noch einiges erwarten lässt.
Der Höhepunkt des Abends war natürlich wie immer die
Gemeinschaftsdarbietung des Chores, die als Parodie auf eine Gesangsprobe vor
125 Jahren konzipiert war. Unser 2.
Chormeister Elmar Nachbaur-Sturm löste seien Aufgabe diesen „Sauhaufen“ zu
Räson zu bringen mit Bravour, allerdings
löste der Auftritt unseres SB Ludwig Blocher als „Vorleser“ solche Lachkrämpfe
beim Publikum aus, dass die Vorstellung
fast in Chaos endete.
Eine Nähere Beschreibung der Situation ist unmöglich, der geneigte Leser der Chronik wird
gebeten, nebenstehendes Foto eingehend
zu betrachten und sich seine eigene Meinung zu bilden. Übrigens,
der zum Zeitpunkt des Fotos gesprochene Text lautet: „ … meine Äugelein die fließen“. Sogar kabarettistische Einlagen wurden durch
SB Heinrich Keckeis, Stefan Gabriel und
Karlheinz Würbel geboten (siehe Foto).
Es ist zu beachten, welchen „Sex
Appeal“ ein bemalter Sängerbauch ausstrahlen kann. Nicht vergessen werden soll der Auftritt
unsere Gäste, der Gardemusik des
„Närrischen Kleeblattes“ sowie die
ausgezeichnete Musik „Die Desperados“,
die selbst Tanzmuffel in Stimmung brachte und das Ende Balls bis lange
nach Mitternacht hinauszögerte.
Überdurchschnittlich war der Besuch der Schwartenmagenpartie am
Abend des 15.1.1989 im „Tüble“. Das
Gebotene schmeckte ausgezeichnet und Witz und Gesang kamen an diesem Abend nicht
zu kurz.
Unser „Professor Notenschlüssel“ alias SB Martin Salzmann macht auch beim „Rankler
Ball“ am 2.2.1989 im Vinomnasaal unseren Verein alle Ehre.
Natürlich war die Teilnahme an dem vom „Närrischen Kleeblatt“
veranstalteten Faschingsumzug am 4.2.19989 wieder ein Pflichttermin für
die Sänger.
Das Thema des vom Traktor unseres SB Ernst Fink gezogenen Wagens war vom
Faschingsball übernommen, d. h. eine
Gesangsprobe zu Großvaters Zeiten.
Leider ließ der Andrang zu diesem Anlass etwas zu wünschen übrig, wahrscheinlich ist der Grund in der
Schüchternheit der Sänger zu suchen.
Die vom Verein betreuten Verpflegungsstände waren gut besucht und der
finanzielle Erfolg machte sich in der Kassa positiv bemerkbar.
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Nicht zu vergessen sei die Mitarbeit von Sängern bzw. Angehörigen beim
Füllen von über 1.500 Säckchen, die anschließend an die maskierten Kinder
verteilt wurden.
Sowie im letzten Jahr konnten unsere Sänger auch heuer bei der Landessängerschimeisterschaft
am 18.2.1989 in Nenzing-Tschardun nicht ganz an die Erfolge früherer Jahre
anknüpfen. So erreichte unsere 1. Mannschaft mit Metzler Reinhard, Rothmund
Lothar, Metzler Christof und Schäfer Franz den 7. und unsere 2. Mannschaft mit
Bechtold Otto, Preg Reinhard, Reinthaler Hans und Müller Siegfried den 23.
Rang.
Wie bereits im vergangenen Jahr hatte uns Sb. Martin Koch am 21.2.1989 ins „Rössle“
nach Röthis zu einer Wildleberpartie eingeladen, die sehr gut besucht
war. Es bleibt zu hoffen, dass das Jagdglück unseres Sb. auch im nächsten Jahr
nicht verlässt.
Eine Veranstaltung im Rahmen unseres Jahresprogramms war das von uns am
Nachmittag des 11.3.1989 im Vinomnasaal veranstaltete Seniorenpreisjassen,
das sehr gut besucht war. Geboten wurde jedem Teilnehmer neben einen Preis, der
von den Vereinsmitgliedern gespendet wurde, außerdem eine Jause. Als
musikalische Auflockerung war ein Ständchen geplant. Dr. Wöß als Vertreter der
Senioren bedankte sich für das Angebot und zeigte sich besonders erfreut über
die gesanglichen Darbietungen. Der Ausklang der Veranstaltung verlief recht
gemütlich, die von unseren Sb. Luis Domig vorgesehene große programmatische
Rede ging leider im Trubel unter, da ein verständnisloser Zuhörer das Mikrophon
ausgeschaltet hat.
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Wie alljährlich hatte sich bei der Flurreinigung am 1.4.1989 auch
eine Mannschaft des Liederkranzes eingefunden.
Ein weiterer Programmpunkt im Rahmen der Aktion „Rankweiler Sänger für
die Rankweiler Bevölkerung“ war das Pflanzen von Bäumen
am 8.4.1989 im Rankweiler Wald. Eine erkleckliche Anzahl von Sängern hatte sich
eingefunden, um unterstützt durch die „Vorarlberger Nachrichten“ und die
Bürgergemeinschaft, bewaffnet mit Setzhacke, Gabel, Schaufel usw. im
Vorderwaldgebiet bei Martes Kapelle bzw. im Lorex neben Fichten, Tannen und
Lärchen auch eine ganze Anzahl von Laubhölzer zu pflanzen.
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Nach den Begrüßungsansprachen ging unter Anleitung des Waldaufsehers die
Arbeit flott von statten und die anschließende Jause mit Bier vom Fass und
heißem Leberkäs entschädigte für die vorangegangenen Mühen. Der Ausklang im
„Mohren“ soll gerüchteweise sehr feucht geendet haben, nähere Auskünfte können
bei Sb. Lothar Rothmund bzw. Hans Reinthaler eingeholt werden.
Unser Sb. Ludwig Blocher feierte am 15.4.1989 das Fest der Goldenen
Hochzeit in der Basilika. Gleichzeitig feierte eine seiner Töchter Silber
Hochzeit. So war es ganz klar, dass wir zusammen mit Familienangehörigen des
Jubilars den Gottesdienst gestalteten. Bei der anschließenden Agape mit Brot
und Wein auf dem Vinomnaplatz war natürlich ein kleines Ständchen fällig, das
unser Jubelpaar sichtlich erfreute.
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Wer unseren Ludwig kennt weiß, dass er es verstand, die Zuschauer auf seine
Art zu unterhalten, bis die vorgefahrene
Pferdekutsche das Jubelpaar ins Rössle nach Röthis zum gemütlichen Ausklang des
Festes entführte.
Nachdem Pater Bruno von der Basilika von unseren Darbietungen anlässlich
der Goldenen Hochzeit unseres Sb. Ludwig Blocher so begeistert war, wurden wir
eingeladen, die Spätmesse am Landeswallfahrtstag am 1.5.1989 in der
Basilika zu gestalten, ein ehrender Auftrag, den wir gern erfüllten. In einigen
Sängerhaushalten soll sich allerdings der Termin des Mittagessens auf Grund der
guten Stimmung und des daraus resultierenden längeren Aufenthalts im
Mesnerstüble unseres Sb. Martin Salzmann zum Kummer der Sängerfrauen etwas
verzögert haben.
Unser Sb. Erwin Nohr der seinen 70. Geburtstag feierte,
brachten wir am Abend des 9.5.1989 vor seiner Wohnung ein Ständchen.
Anschließend waren wir zu einem Imbiss in das Hotel Hoher Freschen eingeladen.
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In seiner Gratulationsrede wies unser Vorstand auf die großen Verdienste
unseres Jubilars als Sänger und Funktionär hin und überreichte seiner Frau ein
Blumengebinde. Der nachfolgende gemütliche Teil, bei dem das freudige Ereignis
bei Musik, Gesang und Tanz gefeiert wurde, gab den vereinsinternen Talenten
wieder Gelegenheit, sich zu produzieren.
Nachdem wir bereits im Vorjahr bei der Uraufführung des Singspiels „Carmina
Burana“ von Orff in der Stadthalle in Feldkirch mitgewirkt hatten, wurden
wir auch zur Wiederholung am 13.5.1989 im Festspielhaus in Bregenz eingeladen.
Die Begeisterung der Sänger hielt sich allerdings auf Grund des gedrängten
Terminkalenders in Grenzen, für die Anwesenden wurde die Aufführung auf Grund
des optimalen äußeren Rahmens trotzdem zu einem Erlebnis.
Zum Gedenken an das laufende Jubiläumsjahr war das Pflanzen eines Baumes
an geeigneter Stelle im Rahmen eines kleinen Festes vorgesehen. In Anbetracht
des hohen Jubiläums wurde ein spezielles Gewächs und zwar der 1. in Vorarlberg
stehende gelb blühende Kastanienbaum gewählt, der am 27.5.1989 in der
Grünanlage eines neu erbauten Wohnblocks in der Rote-Mühle-Strasse
einschließlich einer ebenfalls durch Sänger erstellten Ruhebank sozusagen
seiner Bestimmung übergeben wurde.
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Nach der Begrüßung durch Vorstand Werner Kopf und einem Lied entwickelte
sich ein gemütliches Festtreiben im Freien bis der eintretende Regen den Anlass
beendete. Übrigens – die Vereinskassa wurde durch den Kauf des Baumes auf Grund
eines Preisnachlasses des Lieferanten und Präsidenten des „Närrischen
Kleeblattes“ Ing. Geringer – seine gekonnte vorgetragenen Bemerkungen über den
Liederkranz waren, nebenbei bemerkt, nicht zu überbieten – und einer
großzügigen Spende des Organisators Sb. Adam Ölz nicht über Gebühr belastet. Es
bleibt nur zu hoffen, dass der Baum im nächsten Frühjahr auch wirklich gelb
blüht die Initiatoren hätten sonst für Spott nicht zu sorgen.
Da uns der „Liederhort Tosters“ bei unserer geplanten Jubiläumsveranstaltung
sein Kommen zugesagt hatte, war auch unsere Teilnahme an dem von besagten
Verein, der Feuerwehr und dem Musikverein Tosters am 11.6.1989
veranstalteten Dorffest Pflicht. Das Fest fand bei herrlichem, warmen
Wetter statt, ein imposanter Festumzug eröffnete das Ereignis und die
teilnehmenden Vereine (mit Ausnahme der Feuerwehren) zogen mit Musik und Gesang
durch den Ort. Eine Ausnahme bildete allerdings der Liederkranz Rankweil, der trotz Anforderungsrufe durch die Zuschauer
stumm blieb. Versuche einiger Unentwegter, im Dreivierteltakt zu singen, waren
infolge von Problemen mit dem Marschrhythmus kurzfristig zum Scheitern
verurteilt. Trotzdem war es ein schönes Fest, das zumindest für den harten Kern
gemütlich im schattigen Garten des Gasthofs „Löwen“ bei einem von unserem
Festführer Heiner Kathan gespendeten edlen Tröpfchen endete.
Das am 15.7.1989 durchgeführte Waldfest stand unter keinem besonders
glücklichen Stern. Auf einen auf Grund eines Mehrheitsbeschlusses der am Morgen
anwesenden Sänger verschobene Termin, einen herrlichen, allerdings etwas kühlen
Samstag Abend, folgte ein Ersatztermin mit unsicherer Wetterlage, Regen am
Nachmittag und schlechten Besuch am Abend, der auch unseren Kassier keine
besondere Freude bereitete. Unter diesen Umständen sollte überlegt werden,
entweder dieses Fest attraktiver zu veranstalten oder eine andere Lösung zur
alljährlichen Sanierung unserer Vereinskassa zu suchen.
Das diesjährige Landessängerfest fand am 1. und 2.7.1989 in Höchst
statt. Wir gestalteten den Gottesdienst am Sonntag den 2.7. in der
evangelischen Kirche in Rheineck – übrigens wurde als Novum eine Gage geboten –
und versammelten uns anschließend im Festzelt beim Frühschoppen. Der nach dem
gemeinsamen Mittagessen vorgesehene Umzug musste leider infolge Schlechtwetters
entfallen, trotzdem – oder gerade deshalb – entwickelte sich eine gute Stimmung
bis leider viel zu früh die Heimreise per Bus – diesmal im Gegensatz zum Morgen
auf kürzestem Weg – angetreten werden musste.
Anstelle der Probe am 4.7.1989 wanderten wir auf den Liebfrauenberg um den
dort wohnenden Wallfahrtsseelsorger Pater Bruno Rederer zu seinem
Silbernen sowie Pater Daniel Lins zum Goldenen Priesterjubiläum
ein Ständchen zu bringen, das von den beiden Patres dankbar aufgenommen wurde.
Der gemütliche Teil mit Bewirtung durch unseren Sb. Martin Salzmann, Mesner und
Wirt des „Mesnerstübles“ vereinte Jubilare und Sänger im Freien bei Speis und
Trank zu fröhlicher Runde, die sich erst zu später Stunde auflöste.
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„125 Jahre MGV Liederkranz Rankweil, ein Fest, sowie es war vor
125 Jahr“ – leicht gesagt, schwer getan.
Es ist gar nicht so einfach, in der heutigen technisierten Zeit ein Fest
ohne elektrischen Strom, Mikrophone, Lautsprecher zu feiern, trotzdem, - mit Ausnahme einiger Kompromisse
wie u. a. ein Mikrophon für den Platzsprecher, elektrischen Strom für die
Bierkühlung – wurde bei Laternenlicht, nahrhafter Kost wie Most, Käse usw. am
18.6.1989 auf dem Vinomnaplatz gefeiert wie zu Großvaters Zeiten.
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Wie aus beiliegendem Programm ersichtlich ist, wurde den „werthen“
Besuchern alles geboten, was zu einem schönen Fest gehört. Nach dem Fassanstich
– leider machte sich das Fass auf Grund seiner imposanten Größe selbstständig –
dem Frühschoppen mit der Bürgermusik und einer Unterhaltungsmusik folgte das
Konzert der Gastchöre. Am späten Nachmittag konzertierten Jugendmusik und
Eisenbahnermusik Feldkirch, bevor das Fest bei Laternenschein und dezenter
Unterhaltungsmusik endete. Erwähnt sei noch,
dass speziell zu diesem Fest hergestellte „Sängergläser“ verkauft
wurden, die reißenden Absatz fanden, sowie jedem teilnehmenden Verein ein
ebenfalls eigens zu diesem Zweck hergestellter Keramikkrug, gefüllt mit Most,
überreicht wurde. Dass diese Idee auf fruchtbaren Boden fiel, zeigt schon die
Tatsache, dass der Mostnachschub fast zum Erliegen kam.
Am11.8.1989 führte unser SB Stefan Gabriel seine Braut Irmtraud in
der Klosterkirche in Viktorsberg zum Altar.
Nach dem Trauungsgottesdienst, den
wir natürlich für unseren SB gestalteten,
wurde das Brautpaar vor der Kirche standesgemäß durch Trommler und einen
Herold in Gestalt von SB Lothar Rothmund begrüßt, der in launiger Art über Interessantes
Kässalat, heikel serviert von SB Martin
Salzmann aufgetragen mit der Begründung,
dass unser SB in Zukunft seine Frau nicht mehr durch nächtlichen
Zwiebelgeruch nach der Probe belästigen dürfe.
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Es folgte die allgemeine Gratulation,
die Überreichung des obligaten Gummibaumes und nach einem kleinen
Ständchen löste sich die Gesellschaft auf.
Die Sänger waren zu einem Imbiss in „Rössle“ nach Röthis
eingeladen, dieser Einladung wurde gern
Folge geleistet.
Unser 2. Vorstand Manfred Neyer hatte uns zur Feier seines 50.
Geburtstages auf die Alpe „Gamp“ eingeladen. So fuhren wir, begleitet von Familienangehörigen am Morgen
des 19.8.1989 per Auto nach Gurtis um von dort aus auf dem Hersenwegle bei
herrlichem Wetter die Wanderung auf diese wunderschöne Alpe anzutreten.
Nach dem Frühschoppen gestalteten wir eine Bergmesse, bei der wir durch den Pfarrer erfuhren, dass gleichzeitig mit dem Geburtstag auch die
Silberhochzeit unseres SB auf dem Programm stand. Das war natürlich - im wahrsten Sinne des Wortes – ein
doppelter Grund zum Feiern.
Nach einem Mittagessen, für die
Sänger gesponsert durch den Jubilar,
entwickelte sich ein uriges Älplerfest mit Musik, Gesang in fröhlicher Runde und sogar das
Tanzbein wurde geschwungen bis am frühen Abend die Zeit des Aufbruchs gekommen
war.
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Der Abstieg ins Tal ging i. a. glatt vor sich, Probleme hatte nur das Jubelpaar, das unseren Chormeister – der übrigens den
Anlass mit Video aufgezeichnet hatte – und SB Hans Frick jun. sicher nach
Gurtis bzw. nach Hause bringen musste.
Nach der knieweichen Fußwanderung
nach Gurtis wurde SB Hans Frick jun. trotz seiner Sehnsucht nach dem „Mohren“
sicher zu Hause abgeliefert und unser Pepi unter Führung des Jubilars ebenfalls
trotz verzweifelter Gegenwehr im Kolonnenverkehr und
Geschwindigkeitsbeschränkung nach Hause geleitet.
Die Verletzungen unseres Chormeisters seien aber – verlässlichen
Informationen zufolge – entgegen seinen Beteuerungen, nicht auf einen Bergunfall, sondern einen Sturz beim Tanz – der Chronist
vermutet einen „Lambarda“ – zurückzuführen.
Alles in allem ein sehr schönes,
harmonisches Fest.
Auch heuer beteiligten sich einige Sänger an dem vom VSB am 1.2 und 3.9
1989 im Bildungshaus St. Arbogast veranstalteten Singseminar.
Zu dem aus Anlass der Versetzung unseres beliebten, langjährigen Kaplans
Arnold Feuerle nach Bregenz am 3.9.1989 veranstalteten Abschiedfests
vor der St. Josefskirche wurden auch wir eingeladen, zusammen mit anderen Vereinen das Programm zu
gestalten.
Im Zuge der Probenarbeiten zu unserem Jubiläumskonzert zusammen mit dem
Frauenchor Hofsteig war am 23.10.1989 eine Gemeinschaftsprobe in Lauterach
vorgesehen. Die Probe war noch recht
mühsam und die Vorträge meilenweit von der Konzertreife entfernt. Der einzig positive Aspekt des ‚Abends war
der abschließende gemütliche Teil im Gasthaus „Krone“, zusammen mit unseren Gastgeberinnen, der in ausgezeichneter Stimmung verlief.
Als Höhepunkt des Jubiläumsjahrs war das Konzert am 4.1..1989 im
Vinomnasaal mit dem Frauenchor Hofsteig als Gastchor geplant.
Leider war aufgrund unserer vielfältigen Verpflichtungen im Jubiläumsjahr
die Probenzeit unter Berücksichtigung der geplanten Darbietungen etwas
knapp, sodass kurz vor dem Konzert
einige Nervosität aufkam, die jedoch
unser Chormeister als geborener Optimist im Keime erstickte. Die Hauptprobe brachte aber auch ihn zum
Zittern, da plötzlich diverse Töne
abhanden gekommen waren.
Das Konzert am folgenden Abend wurde trotz aller ausgestandenen
Probleme, Zusatzproben, usw. vor vollem haus ein schöner Erfolg, zu dem natürlich auch unser Gastchor
wesentlich beitrug. Eine mit großem
Beifall aufgenommene Geste war nach der Überreichung von Blumen bzw. kleinen
Geschenken an Chorleiter, Obfrau des
Gastchores, die Pianisten die uns z. T.
begleiteten, die Überreichung einer
roten Rose an jede Dame des Gastchores nach einer Idee unseres Tafelmeisters.
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Kaum jemals wurde der Ausklang eines Konzertes, der im Gasthaus „Sternen“ Sänger, Angehörige und Sangesfreunde vereinte, so fröhlich gefeiert wie bei diesem
Anlass. Besonders hervorzuheben sind
dabei einige Damen des Gastchores, die
mit Stimmungsliedern und Gitarrenbegleitung die Anwesenden zum Mitmachen
animierten.
Die am 11.11.1989 vorgesehene Gartenaktion wurde aufgrund der
fortgeschrittenen Jahreszeit umfunktioniert,
stattdessen wurden im Turm der Friedhofskapelle beim Waldfriedhof
lagernde Unterlagen bzw. Papiere des Vereins gesichtet, geordnet und ordentlich abgelegt.
Mit dieser Aktion ging ein aktives,
ereignisreiches Jubiläumsjahr zu Ende,
das von Sängern, Vorstand, verschiedenen Ausschussmitgliedern als
Organisatoren der einzelnen Aktionen usw. sehr viel Einsatz verlangte.
Vergessen wir aber nicht, dass wir
in erster Linie ein Chor sind und Singen in der Gemeinschaft Disziplin
voraussetzt – eine Eigenschaft, die
speziell bei den Proben zum Gemeinschaftskonzert, wahrscheinlich aufgrund der Stresssituation, des Öfteren vermisst wurde. Das kommende Jahr sollte in ruhigeren Bahnen
verlaufen und der Chronist ist zuversichtlich,
dass damit die Voraussetzungen für eine gedeihliche sängerische
Tätigkeit – ohne allerdings die gesellschaftliche Komponente zu vergessen –
gegeben sind.
Rankweil, 18.11.1989 Leithner
Karl