Chronik 1986 – 87
Die 122. Jahreshauptversammlung des Liederkranzes Rankweil fand am
15.11.1986 im Hotel Freschen in Rankweil statt.
Vorstand Werner Kopf eröffnet die JHV, begrüßt die Anwesenden, u. a. Bürgermeister Thomas Linder und die
Ehrenmitglieder.
Alle Anwesenden erheben sich zu einer Gedenkminute für die verstorbenen
Mitglieder Leopold Simmer und Theodor Sinnstein.
Das Protokoll der letzten JHV wird vom Schriftführer Manfred Breuß verlesen
und einstimmig genehmigt. Der Kassier
berichtet über die finanzielle Gebahrung des Vereins, infolge Ausfalls des
Waldfests ist der Kassastand auf S 71.800.- gesunken. Er erwähnt lobend die Anstrengungen bei der
Werbung von unterstützenden Mitgliedern.
Die Rechnungsprüfer Werner Fink und Reinhard Metzler berichten über die
Kassaprüfung und beantragen die Entlastung des Kassiers, die einstimmig
erfolgt.
Der Chorleiter weist in seinem Bericht auf die positive Arbeit mit den
Sängern hin, dankt für die Mitarbeit, gibt einen kurzen Überblick über die
Aktivitäten des folgenden Jahres und bittet um weitere Unterstützung bzw. guten
Probenbesuch.
Mitgliederwart Heinrich Keckeis berichtet über einen leicht verbesserten
Probenbesuch von 71,4 %, 11 Sänger und zwar Chormeister Josef Feßler, Vorstand
Werner Kopf, Karl Riedmann, Rudolf Galehr, Karl Tschanett, Elmar Nachbaur,
Ludwig Blocher, Hans Fink Jun., Werner Strehle, Hugo Knecht und Heinrich
Keckeis erhalten für eifrigen Probenbesuch einen Zinnbecher.
Der Chronist gibt einen Überblick über die Ereignisse des vergangenen Jahres.
Der Vorstand gibt in seinem Bericht ebenfalls eine Rückschau auf das
vergangene Jahr bzw. eine Vorschau und bedankt sich bei den Sängern für ihre
aktive Mitarbeit.
Sb. Gerhard Hammerer wird für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft durch Vorstand
Werner Kopf ein Zinnteller überreicht.
Neu als Mitglied aufgenommen wird Werner Bärnthaler, wieder aufgenommen Dr.
Hubert Kopf.
Nach einer kurzen Diskussion über „Allfälliges“ beschließt Vorstand Werner
Kopf die Versammlung mit einem Dank an alle Anwesenden sowie die Spender des
folgenden Imbisses Metzgermeister Fredy Beck, dem Hotel Freschen und Sb. Otto
Breuß.
Aus Anlass der Feier seines 50. Geburtstags lud uns Sb. Salvatore
Saba nach der Probe am 25.11.1986 in das Hotel Freschen zu einem Imbiss
ein. Eine große Anzahl von Sängern folgte dieser Einladung, als Überraschung
wurde Pasta asciutta geboten, die mit Unterstützung und unter Aufsicht des
Jubilars zubereitet, bzw. persönlich serviert wurde. Damit war die Grundlage
für das folgende fröhliche Fest gegeben, das sich erst zu später Stunde
auflöste.
Die Nikolausfeier mit Preisjassen wurde am 29.11.1986 im Rössle in
Röthis durchgeführt. Gewinner des Preisjassens war Sb. Edmund Welte als früher
profilierter Nichtjasser, der in seinem Ehestand gewaltige Fortschritte auf
diesem Bereich gemacht hat. Nachdem St. Nikolaus in Gestalt von Sb. Reinthaler
wieder einmal den Sänger ihre Sünden vor Augen gehalten hatte, wurden
Videofilme über die Hochzeiten von Sb. Helmut Fink und Reinhard Metzler
gezeigt, die auch unseren Frauen einen Einblick in die gesellschaftlichen
Verpflichtungen unseres Vereins vermittelten.
Sb. Ewald Würbel lud am 9.12.1986 aus Anlass seines 65.
Geburtstags ins Hotel Freschen ein. Dieser Einladung folgte eine große
Anzahl von Sänger, die mit dem Jubilar einige Stunden in fröhlicher Runde bei
gutem Essen, Trinken, Witz und Gesang verlebten.
Das Weihnachtskonzert am 26.12.1986 in der Basilika erfreute sich
eines sehr guten Besuchs. Mitglieder des Orchestervereins Rankweil trugen mit
ihrer musikalischen Begleitung und ihren eigenen Darbietungen wesentlich zum
Erfolg bei.
Sb. Hugo Knecht trug im Rahmen des Konzerts neben dem Weihnachtsevangelium
weihnachtliche Texte von Wichner vor.
Dieses Konzert ist in der Zwischenzeit zu einem festen Bestandteil des
Jahresprogramms geworden und trägt sicher dazu bei, dem Verein neue Freunde zu
gewinnen.
Beim Gedächtnisgottesdienst für die verstorbenen Sänger und Freunde
des Vereins am Abend des 28.12.1986 in der St. Josefskirche kamen Teile des
Weihnachtskonzerts zum Vortrag, die bei den Gottesdienstbesuchern sichtlich
Gefallen fanden.
Anscheinend fiel die Anregung des Chronisten in der letztjährigen Chronik
auf fruchtbaren Boden, da uns Sb. Josef Felder in dankenswerter Weise
nach der Probe am 3.1.1987 wieder mit seinem Holderwein verwöhnte.
Im Rahmen der Veranstaltungen zum Jubiläum „125 Jahre VSB“
wurde der Liederkranz Rankweil eingeladen, bei der Matinee im Kulturhaus der
Stadt Dornbirn am 11.1.1987 mitzuwirken. Wir brachten zusammen mit der Liedertafel
Feldkirch und dem Liederkranz Gisingen 4 Werke, zum Teil mit Begleitung, durch
ein Bläserensemble zum Vortrag.
Der Sängerball 1987, der am 14.1. im Vinomnasaal stattfand, wurde
unter das Motto „Heute geht es an Bord“ gestellt.
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Sängerball 1987 |
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Vizechormeister Elmar Nachbaur-Sturn hatte in Zusatzproben das Programm für
ein kleines Singspiel desselben Titels, das aus bekannten und passenden
Schlagermelodien bestand, einstudiert, Regie führte Hans Reinthaler, Sb. Werner
Bärenthaler begleitete musikalisch auf seinem Akkordeon und Sb. Lothar Rothmund
besorgte die Texte und führte als Conferencier durch den Abend. Besonders
hervorzuheben sind u.a. die Kostüme, insbesondere die anregende Aufmachung der
Hafenmädchen – die Abschiedszene des Matrosen Ludwig Blocher von seinem Mädchen
Edmund Welte löste Beifallstürme aus – köstlich auch die Szene im „Traum–Gummi-Boot
der Liebe“ mit Hans Frick Jun. und
Helmut Fink.
Sb. Kurt Kielwein mit seinen Bänkelsängern brachte Lokalkolorit in das
Programm, ein weiterer Höhepunkt war der herrliche Sketch von und mit Lothar
Rothmund als „Bresner“ und Hans Reinthaler als „Rankler“, die am Stammtisch die
Vorzüge ihrer Heimat gebührend hervorhoben.
Die „Roxys“ spielten zum Tanz, aufgelockert wurde das Programm durch die
Gardemädchen bzw. den Schalmeienzug des „Närrischen Kleeblatts“.
Zusammenfassend: ein Beweis dafür, dass der Verein erstaunlich viele
verborgene Talente besitzt die im Stande sind, einen Sängerball zu einem
Ereignis zu machen.
Die Schwartenmagenpartie am späten Nachmittag des 15.1.1987 im
Gasthof „Taube“ erfreute sich eines guten Besuchs, das Gebotene war wie immer
ausgezeichnet und geeignet, den am Abend vorher stattgefundenen Sängerball
gebührend ausklingen zu lassen.
Auch im heurigen Jahr waren die Darbietungen des Liederkranzes im Rahmen
des „Rankler Balls“ am 26.1.1987 im Vinomnasaal und zwar das Singspiel
„Heut geht es an Bord“ und der Wettstreit Rankweil - Brederis mit Lothar
Rothmund und Hans Reinthaler ein Glanz der Veranstaltung.
Unser Beitrag zum Faschingsumzug am 28.1.1987 stand in Anlehnung an
das Motto des Sängerballs unter der Devise „Das Sängerschiff“. Den Transport
des in der Werft „Fink“ in Brederis erbauten Schiffes besorgte Sb. Ernst Fink
als erfahrener Kapitän auf dem Traktor. Nach Ende des Umzugs zeigten sich auf
Grund der großen Beanspruch Auflösungserscheinungen und die Mannschaft verließ
das sinkende Schiff, um eine Runde durch die Hafenkneipen Rankweils - u. a.
stand auch ein Besuch des Etablissements von Sb. Franz Schäfer auf dem
Programm, der uns kostenlos bewirtete – zu machen. Dieser Landgang dehnte sich
zum Teil zeitlich etwas aus, sodass die letzten Heimkehrer ihr Heim erst zu
früher Morgenstunde erreichten.
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Der am 15.3.1987 im Schigebiet Golm ausgetragene Mannschaftsriesentorlauf
des VSB, der durch den GV Eintracht Schlins/Röns veranstaltet wurde,
brachte in diesem Ausmaß unerwartete sportliche Erfolge des Liederkranzes
Rankweil.
Ergebnis:
3. Platz: Schäfer Franz, Bechtold Otto, Bärenthaler Werner, Düringer Othmar
4. Platz: Keckeis Heinrich, Metzler Christoph, Metzler Reinhard, Rothmund Lothar
17. Platz: Bechtold Otto, Kielwein Kurt, Reinthaler Hans, Welte Edmund
Bei der JHV des Obst- und Gartenvereins Rankweil am 20.3.1987 wurden
wir eingeladen, die Veranstaltung durch einige Liedvorträge aufzulockern.
Am 28.3.1987 fand im Hotel Freschen die offizielle Ehrung unseres Ehrenvorstands
Eugen Paulitsch aus Anlass seiner Ernennung zum Ehrenmitglied des
VSB statt. Repräsentanten der Gemeinde wie Bürgermeister Dr. Thomas Linder,
Kulturreferent Oskar Schwarzmann, sowie Mitglieder der Bundesleitung des VSB
mit Bundesvorstand HSL Oswald Hämmerle an der Spitze, waren gekommen, um
zusammen mit uns die Ehrung würdig zu begehen. Nach der Begrüßung durch
Vorstand Werner Kopf der auf die Verdienste des Geehrten für den Verein im
Rahmen seiner fast 40-jährigen Zugehörigkeit, insbesonders seiner 31-jährigen
Tätigkeit als Funktionär, zuletzt als Vorstand, hinwies, und einen Liedvortrag,
hielt der Bundesvorstand HSL Oswald Hämmerle die Laudatio auf den Geehrten und
überreichte die Ehrenurkunde. In seinen sehr persönlich gehaltenen Worten
bedankte er sich besonders für den Einsatz im Rahmen seiner langjährigen
Tätigkeit als Funktionär und Kassier des VSB.
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Eugen Paulitsch wird Ehernmitglied des VSB |
Nach einem weiteren Liedvortrag und Grußworten des Bürgermeisters bedankte
sich der Geehrte sichtlich gerührt bei allen Anwesenden bevor nach weiteren
Liedvorträgen bzw. musikalischen Darbietungen einer Gruppe der Musikschule
Rankweil der Abend bei einem Imbiss in fröhlicher Sängerrunde beschlossen
wurde.
Aus Anlass der Goldenen Hochzeit eines ehemaligen aktiven Sängers,
des Schreinermeisters i. R. Franz Abbrederis versammelten wir uns am
Abend des 30.3.1987 vor seinem Heim, um ihm und seiner Gattin durch ein
Ständchen unsere Aufmerksamkeit zu erweisen. Der Jubilar, der ein begeisterter
Sänger war und noch in seinem hohen Alter viel Interesse am Verein zeigt, war
sichtlich erfreut und lud uns in die Räumlichkeiten seines Betriebs ein. Die
Bewirtung mit Speis und Trank war ausgezeichnet, ebenso die Stimmung und auch
der Gesang kam nicht zu kurz. Dass Gesang jung erhält, war offensichtlich am
Jubilar zu erkennen, der mitten unter uns begeistert mitmachte.
Die am 4.4.1987 durch die Gemeinde angesetzte Flurreinigung, zu der
die Vereine eingeladen waren, konnte auf Grund eines starken Föhnsturms nur
begrenzt durchgeführt werden. Der Andrang an Sängern hielt sich in Grenzen, da
außer Vorstand und Chronist nur Sb. Ernst Ammann anwesend war. Am 2. Termin am
11.4.1987 rettete Sb. Gerhard Hammerer die Ehre des Vereins.
Sb. Martin Koch lud uns aus Anlass seines 60. Geburtstags am 7.4.1987 zu
einer Wildpretpartie ein. Wie immer schmeckte das Gebotene ausgezeichnet
und war der Ausgangspunkt für einen gemütlichen Abend.
Am 23.5.1987 fand im Rahmen der Feiern zum 125-jährigen Bestandsjubiläum
des VSB eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Schwäbisch-Bayerischen
Sängerbund in Bregenz statt.
Auf der Festspieltribüne versammelten sich ca. 3.000 Gäste des SBSB und ca.
1.000 Sänger des VSB zu einem Festakt und einem Gemeinschaftskonzert, das sich
allerdings auf Grund der ungünstigen äußeren Umstände mehr durch Lautstärke als
durch Qualität auszeichnete. Die anschließende Sternfahrt auf dem Bodensee mit
7 Schiffen war auf Grund des herrlichen Sommerabends, des Sonnenuntergangs auf
dem See und der Bombenstimmung auf dem Schiff, wo eine Musik zur Unterhaltung
aufspielte und gruppenweise der Gesang gepflegt wurde, ein einmaliges Erlebnis.
Unentwegte wie z.B. unser Sb. Josef Felder ließen sich nicht davon abhalten,
trotz des Gedränges das Tanzbein zu schwingen. Dass sich die Passagiere auf dem
Schiff wohl fühlten, zeigt schon allein der Umstand dass die Ankunft in Bregenz
vom Grossteil nicht realisiert wurde und der Kapitän mit der Durchsage „dass
das Schiff schon vor längerer Zeit im Hafen angelegt habe“, die Gäste zum
Aussteigen veranlassen musste.
Eine weitere Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums „125-Jahre VSB“
fand am 13.6.1987 in der Stadthalle in Feldkirch in Form eines Gemeinschaftskonzerts
statt. Trotz der vor dem Konzert herrschenden explosiven Stimmung ging der
Vortrag dank der besonnenen Art unseres Chormeisters glatt über die Bühne.
Am 27.6.1987 begleiteten wir unser aktives Mitglied Sb. Rudolf Galehr,
der nach langer, schwerer Krankheit, aber trotz den unerwartet schnell,
verstorben war, zur letzten Ruhe. Wir gestalteten den Trauergottesdienst
in der Basilika. Vorstand Werner Kopf erwähnte in seiner Trauerrede auf dem
Waldfriedhof die langjährige Zugehörigkeit des Verstorbenen zu Gesangsvereinen,
seit 1958 zum Liederkranz Rankweil, verbunden mit verschiedenen Ehrungen wie
der Verleihung des Silbernen- bzw. Goldenen Ehrenzeichens des VSB und eines
Zinntellers für 25-jährige Mitgliedschaft beim Liederkranz Rankweil.
Sb. Rudolf Galehr war ein begeisterter und eifriger Sänger und erfreute
sich ob seiner ruhigen, ausgeglichenen Art großer Beliebtheit. Mit dem
Bardenchor verabschiedeten wir uns am offenen Grab. Unser Sb. Rudolf Galehr
ruhe in Frieden.
Der Männergesangsverein Muntlix lud uns zu dem aus Anlass seines 80-jährigen
Bestandsjubiläums am 26.27. und 28.6.1987 durchgeführten Sängerfest zur
Mitwirkung ein. Nach der Gestaltung des Festgottesdienstes am Sonntag am
28.6.1987 in der Pfarrkirche sammelten wir uns an diesem sehr schönen, heißen
Sommertag im Festzelt zum Frühschoppen, wo der erste Durst gelöscht werden
konnte. Das Mittagessen konnte ebenfalls im Festzelt eingenommen werden, bevor
wir uns zum Festumzug versammelten. Nach dem Festumzug entwickelte sich im
Zelt, wie bei Sängerfesten üblich, ein fröhliches Festtreiben, der Versuch,
Gemeinschaftschöre aufzuführen, war infolge des Lärmpegels fast zum Scheitern
verurteilt.
Traditionsgemäß begleiteten wir unseren Festführer Malermeister Reinhold
Bachmann in sein Heim, wo wir natürlich noch reichlich mit Speisen und
Getränken versorgt wurden. Ein echter Kirschenschnaps eines Nachbarn war fast
zu viel des Guten und trübte u.a. auch das Erinnerungsvermögen des Chronisten.
Der Heimweg wurde individuell organisiert, Pech hatte Sb. Alfons Gohm, der mit
seinem Fahrrad eine Kurve über – bzw. doppelt sah und zum Sturz kam.
Glücklicherweise waren die Verletzungen des vom Wege abgekommen Sbs. nicht
allzu ernst, unbestätigten Informationen zufolge, soll er bereits im
Notarztwagen im Stande gewesen sein, seine Retter – allerdings nicht mit
geistlichen Liedern – zu unterhalten. Ein anderer Heimkehrer – über den Namen
schweigt des Sängers Höflichkeit – wurde auf dem Heimweg zu später Nachtstunde
durch ein innerliches Rühren überrascht und erreichte mit Mühe und Not ein
Brückengeländer, wo ihm – fast zu spät – Erlösung zuteil wurde. Infolge der
widrigen äußeren Umstände und technischen Problemen ergaben sich diverse
Schwierigkeiten mit dem Ergebnis, dass besagter Sb. Zum Erschrecken seiner holden
Gattin unten ohne und mit der Hose in der Hand in seinem Heim eintraf. Es
bleibt nur zu hoffen, dass solche Ereignisse keine negativen Einflüsse im Sinne
der Teilnehmerzahl an zukünftigen Anlässen bewirken.
Unser singender Schreinermeister Alois Domig lud uns am 30.6.1987
zur Feier seines 60. Geburtstages ein. Nach einem Ständchen vor seinem Haus wurde
die Feier im Gasthaus Fulterer fortgesetzt,
wohin uns der Jubilar mit seinen Familienangehörigen zu Speis und Trank
eingeladen hatte.
Nach der Gratulation des Vorstandes und der Sangeskollegen wurden sinnige
Geschenke überreicht, so z.B. eine Torte
bei der der Jubilar beim Anschneiden auf Holz stieß bzw. ein von SB Josef
Felder überreichtes nostalgisches Bild aus vergangener zeit, das den Jubilar in einer speziellen
Ruhestellung d. h. nach Aussage des Spenders einen „revitalisierenden Luis“
zeigte. So verging der Abend in
fröhlicher Sängerrunde, der Jubilar
sorgte auch dass der Gesang nicht zu kurz kam bis wir uns zu später Stunde
leider verabschieden mussten.
Das bereits zur Tradition gewordene Waldfest konnte wieder einmal
ohne Verschiebung zum vorgesehenen Termin am 4.7.1987 an einem herrlichen
Sommerabend durchgeführt werden. Der
Besuch war gut und das Linder-Duo unterhielt das Publikum bis weit nach
Mitternacht. Anzumerken ist noch, dass die Ehepaare Würbel und Kollmann als die
allerletzten Gäste in der Bar erst nach einer Stromsperre und dadurch bedingtem
längeren Aufenthalt in totaler Finsternis zum Verlassen des Festplatzes zu
bewegen waren.
Das Ziel des Sängerausfluges 1987,
der vom 28. – 30.8. stattfand,
war Rüdesheim am Rhein.
Frühmorgens um 5:00 des werten Tages fuhr der Bus pünktlich mit 41 noch
etwas schläfrigen, aber erwartungsvoll
gestimmten Sängern bei trüben,
regnerischen Wetter beim Probelokal ab.
In Eigeldingen in der „Lochmühle“ wurde ein kräftiges Frühstück
serviert, bevor die Fahrt zum nächsten
Ziel Worms fortgesetzt wurde. Dort
angekommen, wurde das Mittagessen
eingenommen und anschließend unter charmanter Führung der imposante romanisch /
gotische Dom und dessen Umgebung besichtigt.
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Sängerausflug 1987 |
Nach der Ankunft in Rüdesheim, dem
Zimmerbezug im Hotel „Deutsche Hof“ und dem Abendessen, wo unsere gesanglichen Darbietungen durch
eine anwesende amerikanische Reisegesellschaft begeistert applaudiert
wurde, folgte ein kurzer Abstecher per
Bus nach Aulhausen. Das angekündigte
Winzerfest mit „open end“ in einer überfüllten Festhalle bei klassischer
Orchestermusik und feierlicher Stimmung fand dann ohne uns statt, als
Alternative wurde die Drosselgasse in Rüdesheim aufgesucht. Nach anfänglichen
Zögern und Abwarten wurde die Stimmung, nicht zuletzt dank des guten Rheinweins
immer besser, sodass die Darbietungen, die abgesehen vom gastronomischen
Angebot von der Heurigen Musik bis zur Malayisischen Damenkappelle reichten,
gruppenweise je nach Bedürfnis genossen wurden. Dass diese Bedürfnisse sehr
unterschiedliche Natur sein können, sei an einigen Beispielen illustriert:
Während unser Sb. Ernst Fink und Karlheinz Würbel in einem kleinen Lokal noch
nach Mitternacht zufrieden vor einer riesigen Stelze saßen, beglückte einer
unserer Senioren, Sb. Ludwig Blocher, anwesende Damen mit seiner Tanzkunst.
Spitze der Darbietung war eine von ihm mit Begleitung des vorher instruierten
Alleinunterhalters vorgetragene Serenade, die ob ihrer Zwerchfell erschütternder
Komik die besagten Damen einschließlich der anwesenden Zuhörer bzw. Zuschauer
Tränen lachen ließ. Eine weitere Gruppe einschließlich Vorstand, Chormeister,
Schriftführer, Mitgliederwart usw. knüpfte schließlich – natürlich nur im Sinne
einer völkerverbindenden Geste – zarte Bande zu den Mitgliedern eines
weiblichen Kegelklubs. Hervorzuheben seien die kulturellen Bemühungen unseres
ersten Tenors Sb. Helmut Fink, der Gesangsunterricht erteilte, wobei besonders
die sprachlichen Probleme zur allgemeinen Erheiterung beitrugen.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag sammelte sich die nach den Anstrengungen
der vergangenen Nacht mehr oder weniger gut erhaltene Mannschaft auf einem
Schiff nach St. Goarshausen, die einen prächtigen Eindruck von der Schönheit
des viel besungenen Rheins vermittelte.
Nach der Ankunft per Bus in Rüdesheim und dem Mittagessen im Hotel war
unser nächstes Ziel Guntersblum, wo unter Führung einer Weinbauerfamilie eine
sehr informative Weinbergbesichtigung mit Weinprobe aus mitgeführten Beständen
durchgeführt wurde. Anschließend war es dank der intensiven Bemühungen unseres
Vorstands bzw. Chormeisters möglich, in der kleinen katholischen Kirche des
Ortes den Gottesdienst zu gestalten. Die von Kirchenbesuchern zum Ausdruck gebrachte
Freude über unsere Darbietungen entschädigte weitgehend für den vorangegangenen
Stress.
Das zufällig an diesem Tag stattfindende Kellerfest im Kellerviertel mit
seinen 123 größtenteils bewirtschafteten und zum Teil mit Stimmungsmusik
ausgestatteten Weinkellern und den tausenden Besuchern, denen wir uns natürlich
anschlossen, war für alle auf Grund der herrschenden ausgezeichneten Stimmung
ein eindruckvolles Erlebnis.
Die Abfahrt um 22.00 Uhr nach Rüdesheim kam daher – zumindest für die
meisten – fast zu früh. In der Drosselgasse klang der Abend in fröhlicher
Stimmung aus, wobei natürlich u.a. die am Vorabend geknüpften Beziehungen
wieder zum Tragen kamen und im Keller des „Lindenhofs“ das große Finale in
schon fast familiärer Stimmung ausklang. Das von unserem Chormeister als
beteiligter initiierte morgendliche Ständchen vor dem Domizil des besagten
weiblichen Kegelklubs was sehr eindrucksvoll, steigerte den Abschiedsschmerz
ins Unermessliche und war mit der Grund für einen tränenreichen Abschied.
Die Rückfahrt ging über Heidelberg, wo das Mittagessen eingenommen wurde
und die Stadt besichtigt werden konnte und Meersburg, wo eine kurze Rast
eingelegt wurde.
Erwähnenswert auf dieser Fahrt, die auf Grund der geschilderten Ereignisse
d.h. der Müdigkeit der meisten Teilnehmer sehr ruhig verlief, ist die
100-jährige Feindschaft die Sb. Erwin Nohr seinem Kollegen Hartmut Förster
androhte, nachdem ihn dieser zum x-mal mit seinen eigenen Schuhbändern am Sitz
festgebunden hatte.
Rückblickend kann gesagt werden, dass dieser Ausflug sicher einer der
schönsten der vergangenen Jahre war, sehr harmonisch verlief und den
Organisatoren wie Vorstand, Tafelmeister und unseren Chormeister, dem ein
spezielles Lob für die Verfassung beiliegender Reisebeschreibung gebührt, für
ihre Bemühungen gedankt werden muss. Alles in allem ein Ausflug – um mit den
Worten des Chormeisters zu schließen –„ zu dessen Finanzierung wenn notwendig
sogar Schulden auf der Bank akzeptiert werden könnten“.
An dem vom VSB am 4.5. und 6.9.1987 veranstalteten Singseminar
nahmen auch 10 Sänger aus Rankweil teil, die ihre Teilnahme sicher nicht
bereuten. Neben der optimalen Weiterbildung in gesanglicher Hinsicht des ausgezeichneten
Referenten muss auch die Unterbringung und Verpflegung im Jugendhaus St.
Arbogast, die keine Wünsche offen ließ, lobend hervorgehoben werden. In den
Pausen bzw. nach Seminarende bildete sich, wie unter Sängern üblich, eine
fröhliche Gesellschaft und die Kontakte zwischen den einzelnen Vereinen konnten
vertieft werden. Eine neue Methode zur Knüpfung von Kontakten entwickelte unser
Sb. Salvatore Saba, der insbesondere bei den anwesenden Damen der
Gemischtenchöre mit einem Messgerät den Blutdruck überprüfte und aus diesem
Grund zum „Arzt von St. Arbogast“ befördert wurde.
Nach der Probe am 8.9.1987 trafen wir uns auf Einladung der Witwe
unseres verstorbenen Sb. Rudolf Galehr im Rössle in Röthis wo für uns
ein Imbiss vorbereitet war.
Da die Braut Margot unseres Sb. Christoph Metzler aus Buch stammt,
fand die Trauung am 25.9.1987 in der Kirche des Ortes statt, wozu wir
natürlich eingeladen waren. Bei der Abfahrt vom Vereinslokal um 13.30 Uhr in
Privatautos konnte allerdings niemand den Weg nach Buch beschreiben, bekannt
war nur der Ausgangspunkt Wolfurt. Damit begann eine Odyssee die auf zum Teil
auf abenteuerlichen Wegen zum Ziel führte. Als Beispiel sei die Route erwähnt,
die unser Tafelmeister Reinhard Preg unter Assistenz des Mitgliederwartes Heinrich
Keckeis, beide bereits einschlägig bekannt als Pfadfinder anlässlich der Suche
der Kirche von Meschach, nachzulesen in der Chronik 1985-86, wählte, und die
über Wolfurt, Bildstein, Oberbildstein, Farnach und Alberschwende nach Buch
führte. Noch komplizierter waren andere Wege wie z.B. der von Sb. Luis
Kollmann, dessen Fahrgäste sich wunderten, dass der Vorplatz der Kapelle von
Oberbildstein kurz vor der Hochzeit noch leer war. Glücklicherweise konnte über
Autofunk die Gattin des Lenkers konsultiert werden, deren Auskunft schließlich
nach mehreren Irrfahrten auf den richtigen Weg führte, sodass das Ziel in Buch
knapp vor 15.00 Uhr erreicht wurde.
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Der Trauungsgottesdienst wurde in Gemeinschaft mit dem Kirchenchor Buch,
dessen Mitglied die Braut war musikalisch gestaltet, bevor das anschließende
Ritual der Empfang durch den Herold Sb. Lothar Rothmund, der die Story der
Bekanntschaft beleuchtete, flankiert von den Trommlern Reinhard Preg und
Heinrich Keckeis, begannen. Die Zeremonie wurde fortgesetzt mit der Fußwaschung
des Bräutigams in Eiswasser zur Entfernung des Junggesellenschweißes, sowie der
Überreichung des obligaten Gummibaums und der Gratulation des Vorstands. Zur
guten Letzt musste sich der Bräutigam in Anspielung an seinen Beruf mit einer
Schere durch ein mit Baustahlgitter verschlossenes Portal durchschneiden bevor
wir nach einem kleinen Ständchen und der allgemeinen Gratulation in den Gasthof
„Schneiderkopf“ zu einem Essen eingeladen wurden. Dort entwickelte sich bald eine
angeregte Unterhaltung, da auch der Kirchenchor Buch einschließlich des
Bürgermeisters eingeladen war, der uns offiziell begrüßte und in Anbetracht
unserer Unkenntnis über das Dorf informierte. Der Abend klang aus im Saal des
Gasthofs „Löwen“ in Hohenems, wo eine Musik zu Unterhaltung und Tanz
aufspielte.
Nach Zeugenaussagen sollen die Querschläger des von unserem Kanonier
Heinrich Keckeis gezündeten nächtlichen Feuerwerks vor dem Heim des Brautpaars
fast zur Panik unter den Zuschauern geführt haben, damit war auch das große
Fest zu Ende und es bleibt anzuwarten, wer es als nächster Sänger wagt, den
Hafen der Ehe anzusteuern.
Nach der Probe am 27.9.1987 bewirtete uns Sb. Josef Felder wieder in
dankenswerter Weise aus Anlass seines 65. Geburtstages mit seinem
ausgezeichneten Holderwein.
Zur Präsentation des Vereins im Rahmen einer laufenden Serie im
„Gemeindeblatt“ wurde ein aktuelles Vereinsfoto benötigt. So
versammelten sich vor der Probe am 30.9.1987 54 Sänger im Sängeranzug und
frisch gepflegt im Probelokal wo nach längeren Stellproben, Beleuchtungsproben,
usw. endlich besagtes Foto entstand. Obwohl sich bei der anschließenden Probe
die Anzahl der Sänger etwas reduzierte wären solche oder ähnliche Aktionen zur
Steigerung des Probebesuchs zu empfehlen.
Auf Grund unserer Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Jubiläum „125-Jahre
VSB“ wurde das heurige Konzert auf den Herbst verlegt und fand am
7.11.1987 im Vinomnasaal statt.
Die zur Verfügung stehende Probezeit
war kurz, sodass Zusatzproben eingeschaltet werden mussten und unser
Chormeister ein Programm gewählt hatte, das sich aus zum Teil bekannten in- und
ausländischen volkstümlichen Liedern sowie Trinkliedern zusammensetzte. Zur
Auflockerung des Programms spielte eine Instrumentalgruppe der Musikschule Rankweil.
Das Konzert war gut besucht und es sei vorweg genommen, dass das Programm
beim Publikum sehr großen Anklang fand. Mit diesem Konzert endete ein sehr
aktives Vereinsjahr und es bleibt zu hoffen, dass sich der gezeigte Schwung
auch auf das neue Jahr überträgt.
Rankweil, 21.11.1987 Leithner
Karl