Chronik 1985 – 1986
Die 128. JHV fand am 9.11.1985 um 20.00 Uhr im Hotel Freschen statt.
Vorstand Manfred Breuss eröffnet die JHV und begrüßt die erschienenen Sänger,
insbesondere Chormeister SR. Josef Fessler, Ehrenvorstand Eugen Paulitsch, die
Ehrenmitglieder und als Gastbürgermeister Dr. Thomas Linder, und gibt die
Tagesordnung bekannt.
Alle Anwesenden erheben sich zum Gedenken an das verstorbene inaktive
Mitglied Oskar Bechter.
Das Protokoll der letzten JHV wird verlesen und einstimmig genehmigt.
Kassier Otto Bechtold legt den Kassabericht vor, der Kassabestand beträgt S
91.015.- und dankt seinen Helfern, den Mitarbeitern beim Waldfest und der
Gemeinde.
Der Rechnungsprüfer Otto Marte erstattet den Revisionsbericht und beantragt
die Entlastung des Kassiers, die einstimmig erteilt wird.
Der Chormeister erstattet Bericht über das vergangene Jahr, dankt für die
Mitarbeit, und bittet weiterhin an aktive Teilnahme an den Proben.
Der Mitgliederwart stellt fest, dass der Probenbesuch leider auf ca. 71 %
zurückgegangen ist. 11 Sänger und zwar Josef Fessler, Hans Frick Sen. und Jun.,
Karl Riedmann, Rudolf Galehr, Karl Tschanett, Werner Kopf, Werner Strehle,
Ludwig Blocher, Hugo Knecht und Heinrich Keckeis erhalten einen Zinnbecher für
fleissigen Probenbesuch. Ausgetreten sind Robert Slepicka und Elmar Speckle.
Der Chronist gibt einen Rückblick über die Aktivitäten des vergangenen
Jahres.
Vorstand Manfred Breuß dankt allen Sängern, dem Chormeister und den
Berichterstattern und teilt mit, dass er aus beruflichen Gründen sein Amt als
Vorstand zurücklegen müsse aber bereit sei, weiterhin im Ausschuss
mitzuarbeiten.
Folgende Ehrungen werden durchgeführt:
SB Otto Marte erhält für 25-jährige Mitgliedschaft einen Zinnteller und
das silberne Ehrenzeichen des VSB. Adam Ölz und Karl Riedmann sind 50 Jahre im
Verein. Die offizielle Ehrung erfolgt anlässlich der Nikolausfeier.
Werner Fink wird als neues Mitglied in den Verein aufgenommen.
Folgender Vorschlag für die Neuwahlen wird der Versammlung unterbreitet:
1. Vorstand Werner Kopf
2. Vorstand Manfred Neyer
Schriftführer Manfred Breuss
Kassier Otto Bechtold
Chormeister Josef Fessler
Chormeister
Stellv. Nachbauer Elmar
Mitgliederwart Heinrich Keckeis
Archivar Hans Frick Jun.
Tafelmeister Reinhard Preg
Chronist Karl Leithner
Beiräte Adam
Ölz, Hugo Knecht und Kurt Kielwein.
Werner Kopf wird einstimmig zum 1. Vorstand gewählt. Auf Antrag werden alle
anderen Ausschussmitglieder en bloc einstimmig gewählt.
Werner Kopf dankt für das Vertrauen, bittet um aktive Mitarbeit aller Sänger
sowie des Ausschusses, und würdigt die Arbeit seines Vorgängers Manfred Breuss.
Als Rechnungsprüfer werden Werner Fink und Reinhard Metzler gewählt.
Der neue Vorstand gibt eine Vorschau auf das kommende Vereinsjahr.
Der Bürgermeister gratuliert dem Verein und wünscht weiterhin viel Erfolg.
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Der Vorstand dankt den Sängern, Sb. Otto Breuß, dem Hotel Freschen und
Metzger Fredy Beck welche zum Gelingen der JHV beigetragen haben und schließt
die 121. JHV.
Als nicht alltägliche Tatsache sei vermerkt, dass unsere Ehrenmitglieder
Felix und Karl Riedmann zum Zeitpunkt der JHV auf eine gemeinsame Zugehörigkeit
zum Verein von 111 Jahren zurückblicken können.
In Anbetracht seiner Verdienste um das Faschingsgeschehen in Rankweil,
insbesondere in Zusammenhalt mit der Gestaltung von Sänger- bzw. Ranklerball
wurde unserem SB Hans Kohler am 11.11.1985 vom „Närrischen Kleeblatt“
der Faschingsorden „Rankler Kleeblatt“ verliehen. Der Geehrte übergab
diesen Orden dem Liederkranz Rankweil und somit ist unser Verein im ehrwürdigen
Alter von 122 Jahren zum Ordensträger avanciert.
Das Preisjassen bzw. die Nikolausfeier fand am 30.11.1985 bei gutem
Besuch durch Sänger, Frauen bzw. Angehörige im „Rössle“ in Röthis statt. Im
Rahmen dieser Veranstaltung wurden auch unsere Ehrenmitglieder Adam Ölz und
Karl Riedmann für 50-jährige Vereinszugehörigkeit durch Überreichung einer
Ehrenurkunde und eines Geschenkkorbs geehrt. Vorstand Werner Kopf würdigte in
seiner Ansprache den Einsatz der Geehrten für den Verein als Sänger und Funktionäre.
Das Preisjassen wurde von SB Rudolf Galehr gewonnen. Anschließend erinnerte
eine Dia-Show an die Begebenheiten des vergangenen Jahres, bevor St. Nikolaus
in Gestalt von SB Hans Kohler in seiner gewohnt launigen Art im Sündenregister
der Sänger kramte, bzw. die Ereignisse wieder in Erinnerung brachte.
Auf Grund des Erfolges des letztjährigen Weihnachtskonzerts wurde
der Entschluss gefasst, diesen Anlass weiterhin zu pflegen. So gestalteten wir am 26.12.1985 in der
Bergkirche ein Konzert mit Weihnachtsliedern, aufgelockert durch Texte von K.H.
Waggerl, die SB Hugo Knecht vortrug und Orgelvorträge von Frau Gertrud Längle.
Das Publikum füllte den Kirchenraum bis auf den letzten Platz, das Urteil
über die künstlerischen Aspekte des Konzerts war allgemein ausgezeichnet,
allerdings sollten in Zukunft die Darbietungen etwas gestrafft werden.
Die kommerziellen Aspekte waren ebenfalls erfreulich, da aus den
freiwilligen Spenden ein namhafter Betrag für die Renovierung der Bergkirche
bereitgestellt werden konnte.
Den Gedächtnisgottesdienst für alle verstorbenen Sänger am
29.12.1985 in der St. Josefskirche gestalteten wir mit Weihnachtsliedern, die
bei den Kirchenbesuchern ein erfreuliches Echo fanden.
Der Faschingsball am 24.1.1986 im Vinomnasaal war wie in den
vergangenen Jahren, abgesehen vom finanziellen Ergebnis, ein großer Erfolg. Der
Saal war voll und das Programm, das mit der Begrüßung durch Vorstand Werner
Kopf eröffnet wurde, ging Schlag auf Schlag über die Bühne und löste bei den
Ballbesuchern großen Beifall aus.
Das Singspiel „Märchen“, getextet von Hans Kohler, musikalisch arrangiert
von unserem Chormeister, begleitet von SB Dr. W. Berchtold am Klavier und
gestaltet von den Sängern nahm in märchenhafter bzw. parodistischer Form
Stellung zu politischen Ereignissen im Land und Staat. Die Darsteller waren als
Märchenfiguren bzw. Zwerge kostümiert und gewisse Typen wie z.B. Hans im Glück
von SB K.H. Würbel, Hänsel und Gretel von Hugo Knecht und Reinhard Preg und
insbesondere die 2 Königskinder in langen weißen Gewändern Hans Frick Jun. und
Helmut Fink rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Weitere
Prorgammpunkte gestalteten die Bänkelsänger Kurt Kielwein, Helmut Fink, Ernst
Fink, Hans Frick Jun., Erwin Nohr, Otto Marte und Paul Nachbauer mit ihren
bissigen Bemerkungen zur Gemeindepolitik, Sb. Hans Reinthaler animierte mit
seiner Nummer das Publikum zum Dichten bevor Hans Kohler, ausgerüstet mit
Tarnanzug und Helm als „Umweltschutzwart“ mit seinen Bemerkungen das Publikum
erheiterte.
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Nicht zu vergessen die Auftritte der Gäste vom „Närrischen Kleeblatt“ mit
Schalmaienzug bzw. den Tänzen der Gardemädchen.
Durch das Programm führte in überlegener Manier SB Josef Felder, und
zwischendurch bzw. nach den Darbietungen bis zur späten Stunde spielten die
„Roxys“ zum Tanz auf.
Anscheinend raubte der Faschingsball die letzte Kondition der Sänger, da
der Besuch der Schwartenmagenpartie im „Tüble“ am 25.1.1986 sehr
schlecht war. Schade um den schönen Schwartenmagensalat der zurückgeschickt
werden musste, die gute Laune der Anwesenden wurde aber durch diesen Umstand
nicht gestört.
Beim Schirennen des VSB in Alberschwende am 26.1.1986 beteiligten
sich 2 Mannschaften des Liederkranzes Rankweil. Die Mannschaft mit Metzler
Reinhard und Christoph, Keckeis Heinrich und Fink Helmut erreichte Platz 7 und
die Mannschaft Rothmund Lothar, Bechtold Otto, Preg Reinhard und Schäfer Franz
Platz 15.
Unsere Darbietungen beim Ranklerball am 26.2.1986 im Vinomnasaal,
das Singspiel „Märchen“, SB Hans Reinthaler mit seinen poetischen Aktivitäten
und Hans Kohler als Umweltschutzwart waren auch heuer wieder ein tragender
Bestandteil des Sängerballs.
Der am 8.2.1986 stattfindende Faschingsumzug hatte unter der
herrschenden extremen Kälte zu leiden, sodass die Beteiligung der Sänger etwas
zu wünschen übrig ließ. Die Aufmachung des Wagens war dem vom Faschingsball
bekannten Singspiel „Märchen“ angepasst, der Transport wurde in souveräner
Weise durch SB Ernst Fink mittels Traktor bewerkstelligt.
Der Umsatz an Glühmost und Schnaps litt ebenfalls unter den
Witterungsbedingungen und so verteilten sich die Akteure nach dem Umzug und
diversen Aufwärmpausen im Freschen bzw. bei SB Franz Schäfer in den Gaststätten
von Rankweil, wo das Faschingstreiben bis zur späten Stunde weiter ging.
Wieder einmal mussten wir uns innerhalb kurzer Zeit von 2 inaktiven Sängern
verabschieden. Am 12.2.1986 begleiteten wir Leopold Simma auf seinem
letzten Weg. Wir gestalteten zusammen mit dem Kirchenchor Götzis den Trauergottesdienst
in der Bergkirche und sangen am offenen Grab den Bardenchor. Die Trauerfamilie
lud uns anschließend zu einem Imbiss in das Gasthaus Taube.
Am 7.3.1986 wurde Theodor Sinnstein, der an den folgen eines Unfalls
verstorben war, zu Grabe getragen. Wir gestalteten ebenfalls in
der Bergkirche, diesmal auf Grund seiner Tätigkeit als Lehrer zusammen mit dem
Lehrerchor den Gottesdienst bevor wir uns mit dem Bardenchor auf dem Friedhof
verabschiedeten. Der anschließende Imbiss im Hotel Freschen gab Gelegenheit,
sich mancher Episoden aus der aktiven Zeit des Verstorbenen beim Liederkranz zu
erinnern.
Nach der Probe am 4.3.1986 verwöhnte uns wieder einmal SB Martin Koch im
„Rössle“ in Röthis mit ausgezeichnet zubereitetem Wildleberle.
Da das heurige Frühjahrskonzert zusammen mit dem Männerchor Muntlix
veranstaltet wurde, waren auch Gemeinschaftsproben sowohl in Rankweil als auch
in Muntlix notwendig. Nach der Probe am 9.5.1986 in Muntlix wurden wir zu einem
Umtrunk in das von den Sängern in Eigenregie zum Probelokal umgebaute
Dachgeschoß des Gemeindehauses eingeladen. Es ist bewundernswert, was diese
kleine Gemeinschaft geschaffen hat, und es wäre zu wünschen, dass zumindest ein
Teil dieser Aktivitäten auch auf die Rankweiler Sänger übergreifen würde. Was
allerdings SB Hartmut Förster zu später Stunde mit dem Fahrrad unseres
Vize-Chormeisters im dritten Stock bezweckte, blieb bis heute ungeklärt.
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Frühjahrskonzert |
Das diesjährige Frühjahrskonzert das wie bereits erwähnt zusammen mit dem
Männerchor Muntlix gestaltet wurde, artete fast zu einer Konzert-Tournee aus.
Das erste Konzert fand am 10.5.1986 im überfüllten Mehrzwecksaal der
Hauptschule Muntlix statt. Mitwirkende waren der Hauptschulchor Muntlix mit
einer kleinen Instrumentalgruppe. Die Darbietungen wurden abwechselnd von den
beiden Chorleitern SR Josef Fessler und HSL Rudi Müller dirigiert und fanden
begeisterten Beifall. Die Ansage besorgten ebenfalls abwechselnd für Muntlix
Ernst Matt und für Rankweil Hugo Knecht. Der begeisterte Schlussapplaus zwang
noch zu einigen Zugaben bevor das Konzert mit der Übergabe von kleinen Geschenken
an die beiden Chorleiter zu Ende ging.
Nach der Probe am 20.5.1986 offerierte SB Josef Felder im Probelokal 2
Kisten seiner „Hausmarke“ d.h. seines Eigenbau Holderweins. Was in diesem Wein
steckt, zeigte sich augenfällig in der Reaktion eines unserer Senioren und zwar
des Ehrenmitglieds Felix Riedmann, der uns in jugendlicher Frische in
Klavierkonzert bot, dessen Programm sich von altösterreichischen
Militärmärschen, Evergreens bis zu modernen Schlagern spannte.
Die zweite Darbietung im Rahmen des Frühjahrskonzerts fand am 24.5.1986 im
gut besetzten Vinomnasaal mit gleichem Programm statt. Anstelle des
Hauptschulchors Muntlix wirkte der Hauptschulchor Rankweil mit, der neben
einigen Liedern Ausschnitte aus dem einige Zeit vorher aufgeführten Singspiel
„Der Wilderer von Achleiten“ vorstellte. Es war eine Freude, dem beherzten Spiel bzw.
dem Gesang der Kinder beizuwohnen und es ist beruhigend zu wissen, dass der
Sängernachwuchs noch nicht ausstirbt. Originell waren die an die beiden
Chormeister sowie an die Schöpfer des Singspiels HSL Reinhard Gau und Gerhard
Mariani überreichten Geschenke in Form von Obst- bzw. Zierbäumen. Dass der
Transport dieser Bäume an den Bestimmungsort ausgerechnet am nachfolgenden
autofreien Sonntag durchgeführt wurde, liegt nicht im Sinne des beim
Faschingsball aufgetretenen „Umweltschutzwarts“
der für diese Tat die „Umweltschutzsau“ verliehen hätte.
Zum Fest der Goldenen Hochzeit unseres Ehrenmitglieds Felix
Riedmann am 25.5.1986 gestalteten wir den Gottesdienst in der Bergkirche,
bevor wir anschließend dem Jubelpaar unsere Gratulationen entboten. Felix
Riedmann freute sich sehr erfreut über unsere Mitwirkung und revanchierte sich
mit einer großzügigen Spende.
Das letzte Konzert im Rahmen der Frühjahrskonzerte wurde am 29.5.1986 im
Batschuns bei vollem Saal und vor begeistertem Publikum gehalten. Das Programm
und die Besetzung entsprachen dem Konzert in Muntlix.
Am 18.5.1986 fand die seit langem angekündigte Besichtigung der
Weinkellerei Turnher auf Einladung von Frl. Christl Matt vom „Tüble“.
Erstaunlicherweise versammelte sich nur eine kleine Anzahl von 13 Sängern die
per Bus die Fahrt nach Dornbirn antraten. Die Besichtigung war sehr lehrreich,
die Kostproben nicht zu verachten und so konnte jeder mit dem Gefühl die
Heimfahrt antreten, das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden zu haben.
Im Rahmen der Feiern zur Erhebung der Bergkirche zur Basilika wurden
wir zusammen mit anderen Ortsvereinen zur Gestaltung des Festabends am
28.6.1986 auf den neu gestalteten Kirchplatz eingeladen. Eine große
Besucherzahl hatte sich an diesem herrlichen Sommerabend eingefunden um dieses
Fest gebührend zu feiern. Die Vorträge der einzelnen Vereine gingen im Trubel
fast unter und so trösteten wir uns beim gemütlichen Teil, der uns das Fest in
fröhlicher Runde genießen ließ.
Der diesjährige Landessängertag fand am 6.7.1986 in Ludesch statt.
Eine große Anzahl von Sängern hatte sich zur Teilnahme eingefunden und im
vollbesetzten Festzelt wurde der Gottesdienst gemeinsam gestaltet.
Wir hatten uns zum weltlichen Singen angemeldet, waren als letzter Chor
eingeteilt und mussten unsere Darbietungen knapp vor dem Mittagessen einem
schon etwas überforderten Publikum zu Gehör bringen. Die Beurteilung unserer
Premiere „Freies Singen ohne Noten“ sei den Zuhörern überlassen.
Leider war der Wettergott den Veranstaltern nicht gut gesinnt, es regnete
in Strömen und so musste der Festumzug entfallen. Dieser Umstand wirkte sich
auch negativ auf die Aktivitäten der Sänger aus, die sich aber nach dem
offiziellen Teil im Festzelt trotzdem ihren Humor nicht nehmen ließen.
Das heurige Waldfest stand unter keinem besonders guten Stern da uns
das Wetter wieder einmal ein Strich durch die Rechnung machte. Das
Schlechtwetter am 12.7.1986 besserte sich auch am Ersatztermin, den 19.7. nicht
und erst am 26.7.1986, also nach zweimaliger Verschiebung konnte das Waldfest
an einem herrlichen Sommerabend – nicht – stattfinden. Die Entscheidung
für die Absage fiel um 9.00 Uhr vormittags durch eine knappe Entscheidung in
demokratischer Abstimmung aller auf dem Festplatz Anwesenden, wobei sich die
Mehrheit durch die unsichere Wetterlage in dieser frühen Stunde irritieren
ließ. Der Chronist schlägt vor in Zukunft unsere Wetterspezialisten Ernst
Ammann bzw. Hans Frick Jun. alleine entscheiden zu lassen, da diese schon zu
diesem Zeitpunkt einen schönen Sommerabend voraussagten.
Im Zuge der Vorbereitungen zur Hochzeit von SB Reinhard Metzler
stellte sich die Aufgabe, die Platzverhältnisse der Kirche von Meschach, in der
die Trauung stattfinden sollte, zu inspizieren. So setzte sich am Vorabend des
10.8.1986 eine Abordnung mit Tafelmeister Reinhard Preg, Hugo Knecht, Heinrich
Keckeis, Hans Frick Jun., Heinz Würbel und Vorstand Werner Kopf mittels Pkw in
Bewegung um die Situation an Ort und Stelle zu prüfen. Die vermeintliche Kirche
in Meschach war bald erreicht, SB Heinrich Keckeis überkamen Erinnerungen an
seine eigene Hochzeit in dieser Kirche und Tafelmeister Reinhard Preg
verhandelte erfolgreich mit einem Nachbarn bezüglich Überlassung einer
Hauseinfahrt für die Abwicklung der Zeremonien nach der Hochzeit, da der Platz
vor der Kirche etwas beengt erschien. Beim anschließenden gemütlichen Hock nach
getaner Arbeit in einem Biergarten stellte sich allerdings zur Enttäuschung der
Anwesenden heraus, dass anstatt der Kirche von Meschach die Kapelle am Götzner
Berg besichtigt worden war. Nach längerer Suche wurde denn auch die Kirche von
Meschach entdeckt, die den Anforderungen vollauf entsprach.
Dass zur Beruhigung der Nerven nach diesem Stress etwas in flüssiger Form
etwas getan werden musste, ist selbstverständlich und der Rest der Mannschaft
soll erst am späten Nachmittag nach mehreren Zwischenstationen das Haus von SB
Hugo Knecht verlassen haben.
Dass nach diesen intensiven Vorbereitungen die Hochzeit von SB Reinhard
Metzler mit seiner Braut Sabine ein Erfolg werden musste war von vornherein
klar. Trotz der Urlaubszeit hatten sich am 14.8.1986 eine erfreuliche Anzahl
von Sängern in der Kirche von Meschach eingefunden um den Trauungsgottesdienst
zu gestalten. Nach dem Gottesdienst sammelten sich der Chor, ein Herold in Gestalt von SB Hans Kohler und
die Trommler Reinhard Preg und Heinrich Keckeis vor der Kirche und das Programm
nahm seinen Lauf. So musste z.B. der Bräutigam auf Stichwort verschiedene
Gegenstände die in einer Beziehung zum Brautpaar standen aus einem Teich
fischen und zu guter Letzt wurden Braut und Bräutigam gewogen. Pro Kilogramm
Differenzgewicht soll ein halber Liter Wein zu einem späteren Zeitpunkt die
Kehlen der Sänger erfreuen.
Anschließend wurde zu einem Imbiss ins „Rössle“ in Röthis geladen bis zu
späterer Stunde Vorbereitungen für das geplante Feuerwerk beim Heim des
Brautpaares getroffen werden mussten.
Dass dann SB Heinrich Keckeis mittels Rakete eine Straßenlaterne –
allerdings ohne Erfolg – abschießen wollte, unser Chormeister vor einem dadurch
aufgeschreckten Stier über einen Zaun flüchten musste oder aufgebrachte
Nachbarn lautstark reklamierten zeigt den Ernst der Lage und es ist nicht
auszudenken was passiert wäre, wenn das nach langer Suche in einem
Brunnenschacht im Keller gefundene volle Bierfass mit dem erst mit Eintreffen
des Brautpaares entdeckten Pipe früher geöffnet worden wäre. Kommentar: Typische
Sängerhochzeit.
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Eine Mannschaft des Liederkranzes Rankweil beteiligte sich am 5.und
6.9.1986 im Festzelt an dem im Rahmen der Rankler Kilbi durchgeführten
„Spiel ohne Grenzen“ und erreichte den 6.Platz unter 14 teilnehmenden
Mannschaften. Dabei wurde insbesondere die Jugend gefordert da das Spiel
hauptsächlich aus Geschicklichkeitsprüfungen sportlicher Art bestand. Die
erreichte Platzierung verdient unter Berücksichtigung des Umstands dass mit
Ausnahme des Bewerbs „Bierkrug stemmen“ keinerlei Trainingsmöglichkeiten
gegeben worden waren, Anerkennung.
Am 11.9.1986 trat unser SB Helmut Fink mit seiner Braut Helga in den
Stand der Ehe. Die Trauung fand am Nachmittag in der Basilika statt und
die Gestaltung des Gottesdienstes lag natürlich in den Händen der
Sangeskollegen.
Der anschließende Empfang auf dem Kirchenplatz durch den Chor mit Herold
und Trommlern war standesgemäß und führte zum nächsten Programmpunkt über, bei
dem Braut und Bräutigam gewogen wurden. Wie bereits bei der Hochzeit von SB
Reinhard Metzler soll die Hälfte des Differenzgewichts zu einem späteren
Zeitpunkt in Form von Wein den Sängern zugute kommen. Außerdem wurden 250
Luftballone mit dem hinterhältigen Hinweis in die Luft entlassen, dass der
Bräutigam jedem Finder eine Belohnung aussetzen würde.
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Hochzeit Helmut Fink |
Nach einer Stärkung im „Kreuz“ wurde dem Brautpaar noch im Hof der
Schattenburg nach einem Begrüßungstrunk ein Ständchen gebracht, bevor der
anstrengende Tag im Hotel Freschen bei Speis und Trank, zumindest für den
Großteil der Sänger, seinen Abschluss fand.
In der Zwischenzeit wurde bereits vor dem Heim des Brautpaares zwischen 2
Fahnenmasten ein Riesentransparent in Form eines durchbohrten blutenden Herzens
und mit einem bedauernden Hinweis auf das Schicksal eines bis anhin ledigen
Sängers angebracht. Clue des Ganzen war die Beleuchtung die den Eindruck von
herrlichen Blutstropfen vermittelte.
Einige Unermüdliche besetzten anschließend die Wohnung des Brautpaars, wo
in weiser Voraussicht bereits gedeckt und genügend Proviant und Getränk
vorhanden war um dessen Ankunft zu erwarten. Die Geduld wurde allerdings auf
eine harte Probe gestellt, sodass der Empfang erst zu später Stunde und nachdem
durch die Gäste bereits der Frühstückstisch für das Brautpaar gedeckt war
erfolgen konnte. Die letzten Gäste verließen die gastliche Stätte erst am
frühen Morgen, ein Umstand, an dem sich die frisch gebackene Sängerfrau in
Zukunft sicher gewöhnen wird.
Turnusgemäß fand der heurige Sängerausflug mit Frauen bzw. mit Familienangehörigen
am 14.9.1986 statt. Das Ziel war Stein an Rhein und Appenzell.
Frühmorgens traf sich die große Schar der Reiseteilnehmer und trat mit 2
Bussen die Fahrt nach Steckborn an. Leider begann es bereits entlang des
Bodensees zu regnen – böse Zungen behaupteten es sei dies die Rache Petrus für
den nicht genutzten herrlichen Sommerabend am Waldfest. In Steckborn bestiegen
wir ein Schiff und erreichten in strömenden Regen, der aber der guten Stimmung
keinen Abbruch tat zur Mittagszeit Stein am Rhein, wo im Schloss Laufen das
Mittagessen eingenommen wurde und der Rheinfall besichtigt werden konnte. Das
Wetter hatte sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt, sodass die Fahrt über St.
Gallen nach Appenzell in der herbstlichen Landschaft genossen werden konnte mit
Ausnahme von SB Luis Domig den die unverschämten Walserwitze unseres Chauffeurs
aus dem Konzept brachten, der aber trotzdem für Stimmung im Bus sorgte. In
Appenzell angekommen, wurde in Gruppen das Stadtchen besichtigt bzw. in einer
der gemütlichen Gaststätten Einkehr gehalten, bevor uns der Bus wieder zurück
nach Rankweil brachte. Alles in allem trotz des z.T. sehr schlechten Wetters
ein sehr schöner Ausflug, der auch den Familienangehörigen Gelegenheit bot,
sich an den Aktivitäten des Vereins zu beteiligen.
Das von der Hochzeit unseres SB Helmut Fink bekannte Transparent wurde zur
Feier des 60. Geburtstages unseres Bürgermeisters Dr. Thomas Linder
neu gestaltet mit dem Text: Wir gratulieren unserem Thommi zum 60. Geburtstag.
Sinnigerweise wurden auch die Blutstropfen entfernt. Wir brachten unserem
Bürgermeister am Abend des 16.9.1986 vor seinem Heim ein Geburtstagsständchen,
das ihn sichtlich erfreute. Die folgende Einladung ins Gasthaus „Taube“ auf
Kosten des Jubilars vereinte Chor und Jubilar mit Gattin in froher Runde wobei
der Gesang nicht zu kurz kam, wobei allerdings die angestimmten Studentenlieder
in lateinischer Sprache die Grenzen des Chors erkennen ließen.
Da eine Teilnahme an der Hochzeit von Bernhard Ölz am
26.7.1986 in der St.Peterskirche aus terminlichen Gründen nicht möglich war,
lud uns der Bräutigam am 21.9.1986, einem herrlichen Herbsttag, zur Nachfeier
auf die Alpe „Untere Wüste“ ein. Mit Bus oder Auto folgte eine große Anzahl
Sänger der Einladung und vom Bad Laterns aus ging es in einer schönen Wanderung
durch den herbstlichen Wald zum Endziel, wo bereits eine größere Anzahl von
Gästen anwesend war. Der Nachmittag im Freien verging bei bester Bewirtung in
fröhlicher Runde bei Spiel und Gesang viel zu schnell. Der Heimweg wurde
individuell angetreten, d.h. zum Teil per Bus, eine ganz aktive Gruppe schaffte
den Abstieg nach Rankweil Hotel Freschen in Rekordzeit zu Fuß über den
Netschelweg, wobei in unwegsamen Gelände plötzlich der Verlust von SB Heinz
Würbel zu beklagen war, der aber nach kurzer Zeit aus dem Dickicht wieder
auftauchte, in das er abgestürzt war. Eine weitere Gruppe erlebte den
Sonnenuntergang nach einer kurzen Wanderung auf der Sonnenseite des Tals im
Haus von SB Dr. Wolfgang Berchtold, dessen Lebensmittel und Weinvorräte
beträchtlich dezimiert wurden, bevor der Heimweg mit Privatautos angetreten
wurde.
Die in der Probe am 26.9.1986 anwesenden Sänger wurden positiv durch die
Einladung unseres SB „Jägers und Gastwirtes vom Rössle in Röthis“, Martin Koch
zu einer Wildleberpartie überrascht. Dieser Einladung wurde zahlreich
Folge geleistet und die Gäste hatten ihr Kommen ob des Gebotenen nicht zu
bereuen.
Zu einer Käsknöpflepartie zusammen mit dem Männerchor Muntlix wurde
am 28.10.1986 in den Gasthof Pension Frick nach Muntlix eingeladen. Es galt,
die großzügige Spende unseres Ehrenmitgliedes Felix Riedmann anlässlich seiner
Goldenen Hochzeit einem wohltätigen Zweck zuzuführen. Spontan erklärte sich
Adam Ölz aus Anlass seines Geburtstags bereit, die Kosten für die Getränke zu
übernehmen. Damit waren alle Voraussetzungen für ein zünftiges Fest gegeben und
die Gesellschaft löste sich erst in den frühen Morgenstunden auf.
Nach der Probe am 11.11.1986 lud uns SB Rudolf Begle zu einer Wildbretpartie
in den Gasthof Taube. Dieses Ereignis, das schon seit Jahren geplant war und
infolge diverser Missverständnisse zwischen Jäger und Wild immer wieder
verschoben wurde, musste natürlich gebührend gefeiert werden. Es sei vorweg
genommen, dass das Wild exzellent zubereitet war und den ca. 45 anwesenden
Sängern ausgezeichnet schmeckte. Vorstand Werner Koch bedankte sich beim
Spender und mit Gesang in gemütlicher Runde, aufgelockert durch den Besuch bzw.
die Darbietungen des zufällig anwesenden „Närrischen Kleeblatts“ klang der
Abend der die letzte Aktivität im laufenden Vereinsjahr darstellte aus.
Rankweil, 15.11.1986 Leithner
Karl