Chronik 1982 – 1983
Die 118. Jahreshauptversammlung des Liederkranzes fand am 7.11.1982
im Hotel Freschen statt.
Vorstand Eugen Paulitsch begrüßt die erschienenen Sänger und eröffnet die
JHV. Sein besonderer Gruß gilt dem Bürgermeister D. Thomas Linder, den
Ehrenmitgliedern Adam Ölz, Felix und Karl Riedmann, Hans Frick Sen. und
Heinrich Ehe sowie dem Chormeister Josef Fessler.
Ein stilles Gedenken wird den Angehörigen der Sänger sowie den
unterstützenden Mitgliedern die im abgelaufenen Vereinsjahr verstorben sind,
gewidmet.
Das Protokoll der letzten JHV wird verlesen und einstimmig genehmigt.
Der Kassier berichtet von einer positiven Kassagebahrung, die in bester
Ordnung befunden wird und die Revisoren stellen den Antrag auf Entlastung, der
einstimmig angenommen wird.
Der Chormeister dankt den Sänger für ihre Mitarbeit im vergangenen
Vereinsjahr und bittet gleichzeitig, im Probeneifer nicht nachzulassen, da im
kommenden Jahr viele Aufgaben wie das Frühjahreskonzert, ein Weihnachtssingen
in Kempten, der Gedächtnisgottesdienst usw. auf uns zukommen.
Der Mitgliederwart berichtet, dass 48 Proben stattgefunden haben, an denen
durchschnittlich 78 % der Sänger teilgenommen haben. Für ausgezeichneten
Probenbesuch erhalten den Zinnbecher: Chormeister Josef Feßler, Salvatore Saba,
Edmund Welte, Ammann Ernst, Hans Frick sen. und jun., Karl Riedmann, Werner
Kopf, Alfons Gohm, Andreas Bürger, Karl Tschanett, Eugen Paulitsch, Karl
Leithner, Erwin Nohr, Ludwig Blocher und Heinrich Keckeis.
Der Chronist berichtet über die Aktivitäten des vergangenen Jahres.
Der Vorschlag, Metzgermeister Fredi Beck für seine Großzügigkeit gegenüber
dem Verein ein Präsent in Form eines Zinntellers zu überreichen, findet
einhellige Zustimmung. Adolf Burtscher, Elmar Nachbaur und Hans Reinthaler werden
wieder in den Verein aufgenommen, neu aufgenommen werden Franz Schäfer und
Werner Strehle.
Da Eugen Paulitsch das Amt des 1. Vorstands zurückgelegt hat, Neuwahlen
gemäß Statuten erst im Jahre 1983 stattfinden, kann der Verein bis zu diesem
Zeitpunkt durch den 2. Vorstand Manfred Breuß weitergeführt werden. Auf seinen
Vorschlag wird Werner Kopf bis zu den Neuwahlen das Amt des Stellvertreters
ausüben für dessen Tätigkeit als Kassier wird Sb. Otto Bechtold in den
Ausschuss kooptiert. Diese Vorschläge werden einstimmig angenommen.
Der neue Vorstand übernimmt den
Vorsitz dankt seinen Vorgänger für die langjährige Tätigkeit und überreicht ihm
einen Geschenkkorb als Anerkennung. Die Sänger bittet er, ihm ebenfalls das
Vertrauen entgegenzubringen und durch pünktlichen Probenbesuch das Vereinsleben
zu fördern. Chormeister Josef Feßler bedankt sich beim scheidenden Vorstand und
bittet die Sänger, dem Nachfolger volle Unterstützung zu gewähren.
Vorstand Manfred Breuß berichtet, dass in der a. o. Ausschusssitzung vom
19.10.1982 beschlossen wurde Sb. Eugen Paulitsch auf Grund seiner Verdienste –
er war 15 Jahre Kassier und seit 1970 Vorstand – zum Ehrenvorstand bzw.
Ehrenmitglied zu ernennen. Der Vorschlag wird von der Versammlung mit Applaus
bestätigt. Ehrenmitglied Adam Ölz richtet an Sb. Eugen Paulitsch persönliche
Dankesworte, dankt ebenfalls Manfred Breuß für seinen Entschluss das Amt des
Vorstandes zu übernehmen und bittet die Sänger den neuen Vorstand durch
fleißigen Probenbesuch zu unterstützen.
Bürgermeister Dr. Thomas Linder beglückwünscht den Verein zu seiner regen
Tätigkeit und gratuliert dem neuen Vorstand zu seiner Ernennung sowie dem
scheidenden Obmann zu seiner Ehrung.
Da Paul Nachbaur aus gesundheitlichen Gründen das Amt des Fähnrichs nicht
mehr ausüben kann, wird Hartmuth Förster in Zukunft dieses Amt übernehmen.
Nach einigen Wortmeldungen bzw. dem Dank des Vorstands an alle Anwesenden
schließt die Jahreshauptversammlung um 18.25 Uhr.
Bei der Bundestagung des Vorarlberger Sängerbundes am 20.11.1982 im
Festspielhaus in Bregenz wurde u. a. unser Ehrenmitglied Heinrich Ehe für
50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die offizielle Überreichung des Sängerbriefs
erfolgt im Rahmen der Nikolausfeier.
Am 4.12.1982 fanden sich eine Anzahl Sänger auf Einladung von Sb. Otto
Begle zu einer Wildpretpartie im Gasthof Fulterer ein. Das
zubereitete Hirschragout schmeckte ausgezeichnet, böse Zungen behaupten aber, dass
das Jagdglück unserem Spender auch dieses Jahr im Stich gelassen hat, sodass
der Hirsch von einem glücklicheren Jäger ausgeliehen werden musste. Nach diesem
opulenten Mahl, das natürlich gebührend begossen werden musste, machte sich
bald eine ausgezeichnete Stimmung bemerkbar, wobei besonders die Vorträge von
Sb. Hugo Knecht und Wilfried Ludescher mit neuen Texten hervorgehoben werden
müssen.
Das mit einer Nikolausfeier verbundene Preisjassen fand am
11.12.1982 im Gasthof Rössle in Röthis statt. Die zahlreich erschienenen
Sänger, zum Teil mit Anhang, kämpften in 2 x 8 jassen verbissen um den Sieg,
der schließlich Sb. Hans Kohler für sich entschied. Der Sieger hatte kaum Zeit
zur Entgegennahme seines Preises, da er als St. Nikolaus zusammen mit Krampus
Helmut Hagspiel walten musste, wobei er besonders Begebenheiten vom Ausflug
nach Rothenburg bzw. der Hochzeit von Hans Frick Jun. auffrischte.
Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch unser Senior Sb. Heinrich Ehe
geehrt, der bei der Bundestagung des VSB den Sängerbrief auf Grund seiner
50-jährigen Mitgliedschaft bzw. Tätigkeit als Sänger erhalten hatte. Ehrenvorstand
Eugen Paulitsch als Vertreter des VSB würdigte nochmals die Verdienste des
Geehrten und Vorstand Manfred Breuß überreichte ihm als Anerkennung einen
Geschenkkorb sowie seiner Gattin ein Blumengebinde. Als weitere Ehrung stand
die Überreichung eines Zinntellers mit Widmung an Metzgermeister Fredy Beck auf
dem Programm. Er versorgt uns alljährlich beim Schwartenmagenessen am Tag nach
dem Sängerball sowie beim Imbiss nach der JHV kostenlos mit Fleischwaren. Laut
seiner Aussage ist auch die weitere Versorgung gesichert, da sein Sohn bereits
in diesem Sinne instruiert wurde.
Die zwischendurch gezeigten Dias von verschiedenen Anlässen des Vereins
erinnerten an viele angenehme Stunden im Vereinsleben und riefen alte
Erinnerungen wach.
Am 13.12.1982 wirkten wir als Vertreter des VSB an dem vom
Schwäbisch-Bayerischen Sängerbund im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft
alpenländischer Chorverbände veranstalteten Konzert unter dem Motto
„Alpenländische Chorweihnacht“ in der St. Lorenz Basilika in Kempten
mit. Erfreulich war die Rekordteilnahme von Sänger bei diesem Ereignis. Es kann
gleich vorweggenommen werden, dass die anwesenden Chöre aus Österreich,
Liechtenstein, Südtirol und Bayern ein ausgezeichnetes Konzert boten wozu
natürlich der äußere Rahmen, die St. Lorenz Basilika wesentlich beitrug.
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Alpenländische Chorweihnacht in Kempten |
Unser Chormeister hatte 3 alte Weihnachtslieder aus Vorarlberg „Maria ging
im Garten“ aus dem Bregenzerwald, „Ihr Hirten in Wäldern“ aus Partenen und „So
liegst denn auf Erden“ aus Brand ausgewählt und einen Satz für Männerchor
geschrieben. Begleitet wurden wir von einem Zitterspieler. Unser Vortrag, der
in gewissen Sinn eine Uraufführung war, kam beim Publikum sehr gut an, wozu
besonders die Chorauswahl beigetragen hat, die das Thema „Alpenländische
Chorweihnacht“ exakt getroffen hat.
Auch die Fahrt mit dem Bus nach Kempten war infolge des herrlichen
Winterwetters ein Erlebnis und es hat sich gezeigt, dass auch unser Chor durch
gemeinsame Anstrengung in der Lage ist, den VSB im Ausland würdig zu vertreten.
Bei der Abendmesse am 26.12.1982 in der St. Josefs Kirche
gestalteten wir zum Gedächtnis an
die verstorbenen Sänger bzw. Sangesfreunde den Gottesdienst mit
Weihnachtsliedern, wobei u. a. die 3 bereits in Kempten mit Zitterbegleitung
gebotenen Chöre zum Vortrag kamen. Auch hier wurden die Vorträge von den
Kirchenbesuchern sehr positiv aufgenommen.
Am Nachmittag desselben Tages hatten wir bereits den Insassen des Herz-Jesu-Heimes
bzw. Versorgungsheimes mit demselben Programm eine kleine Abwechslung bereitet.
Durch den Umbau der Volksschule Markt d.h. die Umwidmung der kleinen
Turnhalle in einen Veranstaltungsraum ergab sich dank der Bemühungen unserer
Vereinsleitung die Möglichkeit, ein neues großzügiges Probelokal
zu beziehen. Am 4.1.1983 war es dann soweit, dass der Umzug vom alten
Probelokal in der Volksschule Montfort in das neue Domizil stattfinden konnte.
Unter Mithilfe einiger zu Umzugsspezialisten umfunktionierten Sänger unter der
Regie des Chauffeurs Hartmut Förster ging der Umzug reibungslos vonstatten. Der
anschließend als Einstandsumtrunk gereichte Vogelbeerschnaps wurde vom Vorstand
Manfred Breuß offeriert.
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Umzug in das neue Probelokal |
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Aus Anlass der Übersiedlung in das neue Lokal spendierte Sb. Josef Felder bei
der 1. Probe am 11.1.1983 eine Runde Holderwein, nach der Probe folgte Sb.
Martin Koch vom Rössle in Röthis diesem guten Beispiel und offerierte eine
ausgezeichnete Wildleber. Solche Taten verdienen Beachtung und sind der
Nachahmung empfohlen.
Der heurige Faschingsball fand am 26.1.1983 in kleinerem Rahmen im Hotel
‚Hoher Freschen’ statt, die schlechte Finanzlage des Vereins ließ es
geboten erscheinen, kein finanzielles Risiko einzugehen. Trotzdem war der Ball ein voller Erfolg, was
besonders der Musik, dem „Konzett-Duo“ und den vereinseigenen Unterhaltern,
insbesondere dem „Schulerbub“ Hans Kohler mit seinen Gedanken über die hohe
Politik den Kammsymphonikern Wilfried Ludescher, Hugo Knecht, Paul Nachbaur,
Heinrich Keckeis, und Reinhard Preg mit ihrer „Ballade von Kamm und Papier“
sowie Hans Reinthaler als schreibender Bürgermeister bzw. Kreisky-Parodist zu
verdanken war. Für einen kulturell höheren Einschlag sorgte unser Ehrenmitglied
Karl Riedmann, dessen gekonnt vorgetragene Gedichte zu mehreren Zugaben Anlass
gaben.
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Sängerball 1983 |
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Dass der Gesang nachhaltig und lautstark gepflegt wurde, ist unter
Berücksichtigung des einschlägig vorbestraften Publikums verständlich und die
letzten Gäste konnten sich erst zur späten Stunde zum Heimweg entschließen.
Nach der Probe am 1.2.1983 wurden die noch zu später Stunde im Hotel
Freschen anwesenden Sänger mit einem Imbiss überrascht, als dessen Spender
sich unser Sb. Hans Kohler entpuppte. Es stellte sich heraus, dass der
Anlass dazu die Geburt seiner 3. Tochter in ununterbrochener Reihenfolge war.
Es bleibt nur zu hoffen, dass er in seinen Bemühungen nachlässt und in
absehbarer Zeit Nachwuchs für den Liederkranz zu erwarten ist.
Es gehört nun schon fast zur Tradition, dass sich der Liederkranz am Umzug beim Kinderfasching, der heuer am 12.2.1983 stattfand und von Sb. Hans Frick jun. organisiert wurde, beteiligt. Als Thema der heurigen Präsentation wurde der Rankweiler Gemeindebauhof herangezogen, dessen Tätigkeit gebührend verulkt wurde. Der Zug bestand aus 2 Wagen, wobei der 1. Wagen das Thema „Planung“ darstellte. Auf dem 2. Wagen wurde mittels Styroporwürfeln gebaut und abgerissen und als Anhänger wurde ein Kompressor mit Presslufthammer mitgeführt. Die Wagen wurden von einigen Spezialisten in der Werkstätte Fink aufgebaut, den Kompressor besorgte Reinhard Preg und gezogen wurde das ganze Gespann mittels Traktor von Sb. Ernst Fink. Bevölkert, bzw. begleitet war die Kombination von zünftigen Technikern mit modernsten Instrumenten und von einigen gelungenen Typen von Gastarbeitern. Erstaunlich ist, wie wenig es braucht, um aus einen gestandenen Sänger einen echten Gastarbeiter zu machen.
Faschingsumzug |
Nach der Sammlung bei der alten Sennerei und einer kurzen Rundfahrt durch das Dorf mit Rast beim Fulterer schlossen wir uns dem Umzug an der quer durch Rankweil bis zur Endstation auf den Vinomnasaal führte.
Der Applaus des Publikums machte einem ungläubigen Staunen platz bzw. schlug in Betroffenheit um, als unter lautem Getöse der Kompressor angeworfen und auf öffentlichen Straßen und Plätzen Löcher in das Pflaster gebohrt wurden. Das Erstaunen wuchs noch mehr, als die Fassade des Geschäfts unseres Sb. Franz Schäfer angebohrt wurde. Vollkommen unverständlich für Unbeteiligte war, dass wir für diese Leistung noch mit Grillkoteletts und Getränken bewirtet wurden.
Hier zeigte sich wieder der Wert einer guten Information, da unser Gastarbeiter Reinhard Preg aus guter Quelle die Stellen in Rankweils Straßenpflaster wusste, die einige Zeit später zu Kanalisationszwecken aufgegraben wurden und ebenfalls Kenntnis davon hatte, dass Sb. Franz Schäfer die Absicht hatte, in absehbarer Zeit seine Geschäftsfassade zu renovieren.
Die auf dem Vinomnaplatz aufgestellten Spielstände für Kinder und der Verkaufsstand für Josele’s Schnaps und Finks Glühmost erfreuten sich ebenfalls eines regen Zuspruchs. Leider hatten einige Sangesbrüder im Taumel der Begeisterung während des Umzuges ihren Einsatzbefehl vergessen, sodass zeitweise Salvatore Saba Alleinherrscher am Getränkestand war, bis sich unser Kassier Otto Bechtold einschaltete, der mit den Einnahmen aus diesem Geschäft einen guten Teil des Aufwandes für den Umzug decken konnte. Alles in allem war es eine gelungene Präsentation des Liederkranzes, die sicher zur Imagepflege des Vereins positiv beigetragen hat und dessen Organisation einem kleinen Kreis von Idealisten zu verdanken ist, denen Anerkennung und Dank gebührt.
Am 16.3.1983 brachten wir unserem Sb. Ludwig Blocher zum 75. Geburtstag ein Ständchen. Ludwig hatte zu diesem Anlass seine Pergola mit Festbeleuchtung ausgestattet und seine Familie zur Bewirtung der durstigen Sänger eingeteilt. Nach dem Ständchen, der Gratulation von Vorstand Manfred Breuß und der Sängerkollegen, und der Überreichung von Blumen an seine Frau, lud uns der Jubilar in das Hotel Freschen zu einem Imbiss ein. Hier entwickelte sich bald eine fröhliche Stimmung zu der insbesondere der Jubilar selbst, einige Familienmitglieder und nicht zuletzt Sb. Wilfried Ludescher und Hugo Knecht beitrugen. Es ist unserem Ludwig zu wünschen, dass er weiterhin so aktiv ist und wir bei seinem 80. Geburtstag wieder mit seiner aktiven Unterstützung rechnen können.
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Am 16.4.1983 fand die alljährlich stattfindende Landschaftsreinigung statt, für die sich in lobenswerterweise wieder eine größere Anzahl von Sänger zur Verfügung gestellt hat.
Im Protokoll der Ausschußsitzung vom 3.3.1983 ist zu lesen, dass der neue Fähnrich Hartmut Förster „die Vereinsfahne im Kloster in Altenstadt neu herrichten ließ, einen Plastikschutz besorgt und die Fahne in seiner Wohnung an geeigneter Stelle aufgehängt hat und dass ihm der Ausschuss dafür dankt“.
Allerdings fiel erst bei den Vorbereitungen zum Frühjahrskonzert d.h. beim Aufhängen der Fahne als Dekoration einigen aufmerksamen Betrachtern auf, dass sie verkehrt angenäht war und der Turm der Bergkirche zu Boden zeigt. Dank des Einsatzes unseres neuen Fähnrichs wurde diese Panne rasch behoben und die Schwestern im Kloster Altenstadt zur Sonntagsarbeit verurteilt.
Das diesjährige Frühjahrskonzert fand am 8.5.1983 d.h. am Muttertag im Vinomnasaal statt. Das Programm, das Chorleiter Josef Feßler zusammengestellt hatte, bestand größtenteils aus Volksliedern, als Abschluss folgte ein Volksliederzyklus für Männer, Solostimmen und Orchester unter dem Motto „Fröhlich in die Welt hinein“. Mitwirkende waren der Schülerchor der Hauptschule Rankweil, der uns bei einigen Darbietungen unterstützte sowie ein kleines Orchester das den Volkliederzyklus begleitete. Durch das Programm führte Sb. Hugo Knecht. Alles in allem ein Riesenprogramm, das etliche Zusatzproben bedingte und von den Mitwirkenden alles abverlangte.
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Dass das Konzert trotzdem reibungslos über die Bühne ging und beim Publikum sehr großen Gefallen fand ist ganz besonders dem unerschütterlichern Optimismus unseres Chormeisters zu verdanken, der selbst die größten Pessimisten zu überzeugen wusste, dass mit gemeinsamer Anstrengung fast alles zu schaffen ist.
Dieses Konzert war auch der gesellschaftliche Rahmen zur Ernennung unseres Alt-Vorstandes Eugen Paulitsch zum Ehrenobmann des Liederkranzes. Vorstand Manfred Breuß überreichte ihm die Ehrenurkunde und hob in seiner Laudatio besonders seine Verdienste als Funktionär hervor. Eugen Paulitsch war 14 Jahre Kassier, seit 1970 Vorstand und hat den Verein durch viele Höhen und Tiefen geführt. Zum Ausklang des Konzerts traf sich die Sängerfamilie im Hotel Freschen womit sichtlicher Erleichterung und Freude über das gelungene Konzert der Abend bei fröhlicher Stimmung zu Ende ging.
Zur Feier des 75. Geburtstages unseres Ehrenmitgliedes Hans Frick sen. am 13.5.1983 versammelten wir uns zu einem Ständchen vor seinem Heim. In Anbetracht seines naturverbundenen Berufs brachten wir Jägerlieder zu Gehör, zwischendurch wurde zum Aufwärmen aufgrund des herrschenden eisigen Windes selbst gebrannter Obstler angeboten. Die vermeintlichen Tränen in den Augen der Sänger wurden allerdings nicht durch den zu Herzen gehenden Gesang, sondern durch Sägespäne verursacht, die der Wind in die Augen geblasen hatte. Das anschließende Beisammensein im Hotel Freschen vereinte wieder die Sängerfamilie bei einem großzügigen Essen und einer gemütlichen Unterhaltung, zu der natürlich wieder Wilfried Ludescher und Hugo Knecht sowie der Jubilar selbst beitrugen, dessen trockener Witz uns noch lange Anlaß zum Lachen geben möge.
Am 24.5.1983 feierte unser Ehrenmitglied Karl Riedmann mit uns seinen 75. Geburtstag. Auf seinen Wunsch rückten wir zur Feier des Tages sozusagen „im Zauber der Montur“ d.h. im Sängeranzug aus und brachten ihm in seinem Frisiersalon, den er aus diesem Anlass ausgeräumt hat, ein Ständchen. Anschließend versammelten wir uns auf Einladung des Jubilars im Gasthof Sonne zu einem Imbiss und einem gemütlichen Beisammensein. Die Programmgestaltung besorgte ebenfalls der Jubilar mit seinem „Seniorenquintett“ und Gedichtvorträgen, denen sich auch Sb. Hugo Knecht anschloss. Dass unser Karl auch noch als Pensionist aktiv tätig ist, bewies sein Schaufrisieren d.h. die gekonnte Restaurierung des Bartes von Sb. Lothar Rothmund und wir wünschen ihm, dass er noch lange Zeit seine Schere schwingen bzw. seine Liebe zum Gesang pflegen kann.
Beim Landessängertag der bei herrlichstem Sommerwetter am 12.6.1983 in Hohenems stattfand, gestalteten wir zusammen mit dem Männerchor aus Egg und dem „Frohsinn“ Nofels den Gottesdienst in der Kirche St. Konrad. Allerdings mussten wir vorher eine Probe für die Gemeinschaftschöre absolvieren, da auf Grund von organisatorischen Problemen vorher kein Termin möglich war. Das Gemeinschaftskonzert im Hof des gräflichen Palastes war schon auf Grund des äußeren Rahmens und der Vielfalt des Gebotenen ein imposantes Ereignis.
Landessängertag in Hohenems |
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Das Mittagessen wurde im Festzelt eingenommen der anschließende Festumzug mit 57 Gruppen und ca. 2.000 Teilnehmern war eine eindrucksvolle Demonstration der Stärke des Sängerwesens in Vorarlberg. Dieser Umzug stellte große Anforderungen an die Teilnehmer, da es extrem heiß bzw. durstig war und eine lange Strecke bewältigt werden musste. Glücklicherweise konnte auf Grund der geringen Marschgeschwindigkeit zwischendurch unterbrochen und der Durst gelöscht werden. Dass die Sänger kein kriegerischer Verein sind, zeigte sich am Marschrhythmus, der trotz größten Einsatzes von Sb. Otto Marte nicht einzuhalten war.
Nach Erreichen des Festzelts und dem Einmarsch der Fahnenträger entwickelte sich das übliche Festprogramm mit Ansprachen, Musik, Gesangsdarbietungen und Festzeltstimmung. U.a. wurden bereits zur Vorsorge erste diplomatische Kontakte, insbesondere mit weiblichen Mitgliedern des Chors aus Hard gepflegt, wo das nächste Landessängerfest stattfinden wird. Es heißt, dass ein Teil der Sänger im laufe des Abends infolge verschiedener Verpflichtungen in die weitere Umgebung von Hohenems ausschwärmten und dass die Heimfahrt zu später Stunde und zum Teil unter kriminellen Verhältnissen d.h. der Verwendung der PKWs als Marschtransporter vor sich gegangen sei.
Das nun schon traditionelle Waldfest sollte am 18./19. 6.1983 am Schafplatz stattfinden. Leider zeigte St. Petrus wie bereits in den vergangenen Jahren keine Einsicht mit uns Sänger und offerierte zu diesem Termin zwar annehmbares, doch sehr kaltes Wetter, sodass das Fest auf den Ausweichtermin, den 25./26.6.1983 verschoben werden musste. Die Vorbereitungen gingen ohne Probleme vonstatten und sogar das Wetter schien mitzumachen. Kaum hatten die anstürmenden Besucher den Festplatz gefüllt und die „5 Original Jungen Frödischtaler“ ihr Unterhaltungsprogramm begonnen, kam auch schon der obligatorische „Segen“ von oben in Form eines Platzregens. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr ging dieses Ereignis schnell vorüber, sodass die Feststimmung kaum getrübt wurde, sondern im Gegenteil der Auftakt zu einem erfolgreichen Festabend wurde.
Den Frühschoppen und das Programm am Sonntag-Nachmittag gestaltete eine Formation der „Oberländer Musikanten“ bis ein plötzliches Gewitter mit Sturm und Regen die Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes auflöste.
Erfreulich ist, dass durch diese Veranstaltung unsere Not leidenden Vereinsfinanzen wieder etwas aufgebessert werden konnten und damit die Bereitschaft alles Mitwirkenden, insbesonders des Vereinsvorstandes, des Tafelmeisters, des Kassiers und aller Helfer gestiegen ist, diesen Anlass in Zukunft weiter zu führen.
Aus Anlass seiner Ernennung zum Ehrenvorstand hatte uns Sb. Eugen Paulitsch zu einem Fest eingeladen, das am 5.7.1983 in seinem Garten stattfinden sollte. Allerdings hatte es am Nachmittag geregnet, sodass wir erst nach einigem Zögern von der Garage in den Garten umziehen konnten. Die Bewirtung war ausgezeichnet und über Hunger und Durst konnte niemand klagen. Vorstand Manfred Breuß wies in einer kurzen Rede nochmals auf die Verdienste des Ehrenvorstands hin und überreichte ihm zur Erinnerung ein kleines Geschenk. Es bleibt zu hoffen, dass die Bäumchen in Eugen’s Garten die unsachgemäße Behandlung durch die Gäste infolge des reichlichen Bier- bzw. Weingenusses unbeschadet überstanden haben.
Ein Teil des Vereinsausschusses fand sich am Abend des 22.8.1983 im Heim unseres Chormeisters Josef Feßler ein, um ihn und seiner Gattin zur Silber Hochzeit zu gratulieren. Nach einem Ständchen des Götzner Kirchenchores, der Überreichung kleiner Geschenke durch die Vorstände beider Vereine und der allgemeinen Gratulation fand im Garten des Hauses ein Fest statt, das der Kirchenchor Götzis für seinen Chorleiter organisiert hatte und zu dem wir natürlich auch eingeladen wurden. Ohne auf Details einzugehen kann gesagt werden, dass sich im laufe der Zeit eine prächtige Stimmung entwickelte und sich die anwesenden Gäste aus Rankweil, speziell der weiblichen Mitglieder des Chores sehr wohl gefühlt haben, was schon dadurch zum Ausdruck kommt, dass die zu Schmalzbroten gereichten Zwiebel aus undefinierbaren Gründen größtenteils abgelehnt wurden. Leider musste der Abschied mit Rücksicht auf die geplagten Nachbarn unseres Chormeisters für einige etwas zu früh erfolgen, es wurde aber beschlossen, diesen Umstand bei nächster Gelegenheit zu berücksichtigen.
Es ist kaum ein Jahr her, dass wir unseren Hans Frick Jun. bei seinem Abschied vom Junggesellenleben begleiteten. Dass er bei seiner Familienplanung Sb. Hans Kohler nacheiferte und ein Mädchen in die Welt stellte, ist in Anbetracht seiner kurzen Erfahrung zu entschuldigen und es bleibt nur zu hoffen, dass er die Familientradition fortsetzt und in absehbarer Zeit für eine 3. Frick-Generation sorgt.
Der Sängerausflug ins Salzkammergut fand am 3./4.9.1983 statt. Mit Ausnahme von Sb. Franz Marmsoler, der sich zum Abfahrtstermin noch in Morpheus’s Armen befand, telefonisch geweckt und als Ehrengast zu Hause abgeholt wurde, waren am Sammelplatz alle Teilnehmer anwesend und der Nigg-Bus startete um 5.00 Uhr morgens mit 35 schläfrigen Sänger an Bord RichtungTirol. Die erste Rast wurde an der Autobahn bei Vomp gemacht, wo der von den Sb. Franz Schäfer bzw. Otto Breuß gespendete z’Nüni in Form von heißem Leberkäse und frischen Brötle, zusammen mit den Getränken von der Bord-Apotheke die müden Lebensgeister in Schwung brachte. Weiter ging es Richtung Kufstein und es sei dem Chronisten gestattet, in weiterer Folge mehr auf die gesellschaftlichen Ereignisse einzugehen, da die beiliegende Reisebeschreibung „Salzkammergut und Salzburg“ die in dankenswerterweise von unserem Chormeister mit der Mithilfe des Ehrenvorstandes erstellt wurde, erschöpfend Auskunft über Landschaft, Geschichte und andere wissenswerte Details gibt.
Um 12.00 Uhr mittags erreichten wir unser erstes Ziel, St. Gilgen am Wolfgangsee, wo wir im Gasthof Kendler das Mittagessen einnahmen. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort bestiegen wir den 103 Jahre alten Raddampfer „Kaiser Franz Josef“ gerade zu dem Zeitpunkt, als es zu regnen begann und ein starker Wind aufkam. Der Aufenthalt an Deck wurde zu einem nassen Vergnügen, das nur durch die Beobachtung serienweise baden gehender Windsurfer aufgeheitert wurde und den größten Teil der Sänger veranlasste unter Deck zu gehen. Nach einer unfreiwilligen Ehrenrunde, bedingt durch Landeprobleme des alten Kahns, legten wir trotzdem unversehrt in St. Wolfgang an, wo wir auf kürzestem Weg das Hotel „Weißes Rössel“ aufsuchten. Die Bahnfahrt auf den Schafberg fiel natürlich dem widrigen Wetter zum Opfer, als Ersatz dafür machten wir, nachdem wir noch die Kirche mit ihrem wunderbaren geschnitzten Altar von Schwanthaler besichtigt hatten, eine Rundfahrt entlang den Salzkammergut-Seen. In einigen der engen Tunnels entlang der Straße am Attersee war die Reise fast zu Ende da wir nur nach mehrmaligen Reversieren und Einweisen das Tageslicht wieder erreichten. Um ca. 18.30 Uhr erreichten wir das Etappenziel des ersten Tages, Wels, wo wir unsere Zimmer beim „Neuwirt“ bzw. im „Grünauer Hof“ bezogen und im „Grünauer Hof“ das Abendessen serviert wurde. Der Abend vereinte dann alle Sänger im Heurigen-Lokal des Gasthofs „ Neuwirt“ wo sich die feucht-fröhliche Runde sichtlich wohl fühlte und ein langer Abend begann.
Ausflug ins Salzkammergut |
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Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen stand eine Besichtigung von Salzburg auf dem Programm die für einen Teil der Sänger, wie könnte es anders sein, beim Frühschoppen im Peterskeller endete. Ein anderer Teil der Sänger suchte verzweifelt den von unserem Chormeister empfohlenen „Göttweiger Keller“ der in Wirklichkeit „Zwettler Keller“ hieß und erst um 11.00 Uhr öffnete.
Nach dem Mittagessen beim „Neunwirt“ brachen wir wieder komplett, einschließlich der Langschläfer zu unserer letzten Etappe auf. Nach einem kurzen Aufenthalt in Prien am Chiemsee steuerten wir über Rosenheim/Kufstein auf Vorschlag der Sb. Fink Jun. und Sen. in Abänderung des Reiseprogramms das Mieminger Plateau an, wo wir im neu erbauten Hotel „Römisch-Deutscher Kaiser“ Rast machten und in gepflegter Atmosphäre das Abendessen einnahmen. Auch der Gesang konnte in voller Lautstärke gepflegt werden, da uns der Wirt in weiser Voraussicht in ein extra Zimmer einquartiert hatte. Die Stimmung stieg infolge der gemütlichen Umgebung, dank diversen Weinspenden, und der guten Verpflegung einem letzten Höhepunkt zu, bis infolge fortgeschrittener Zeit Abschied geworden werden musste.
Die Fahrt über das Mieminger Plateau Richtung Imst wurde auf Grund der Föhnstimmung und damit verbundenen Sicht auf die umliegenden Berge zu einem einmaligen Erlebnis und Sb. Ernst Fink als Kommentator entpuppte sich als profunder Kenner der Tiroler Landschaft und Geschichte.
Bald erreichten wir durch den Arlbergtunnel wieder heimatlichen Boden, Sb. Adam Ölz bedankte sich im Namen der Sänger bei den Organisatoren, Vorstand Manfred Breuß dankte insbesondere allen Organisatoren und Teilnehmern. Der Chronist möchte sich der Meinung des Chormeisters anschließen, der sich ebenfalls bedankt und besonders den harmonischen Verlauf des Ausfluges hervorhob, der sicher viel zur Festigung des Zusammenhalts unter den Sängern beitrug. Um ca. 22.30 Uhr erreichten wir wieder, um ein schönes Erlebnis reicher, heimatliche Gefilde.
Um bei der Innenrenovierung der Liebfrauenkirche Geld einzusparen, wurden die Rankweiler Vereine zur kostenlosen Mithilfe aufgerufen. So sammelten sich am 5.9.1983 ca. 20 Mitglieder des Liederkranzes, um Bodenplatten vom Kirchplatz über eine Reihe von Stufen in den Kirchenraum zu transportieren. Rückblickend kann gesagt werden, dass diese Arbeit infolge des großen Gewichtes der Platten und des zu bewältigenden Höhenunterschiedes die Kräfte der Meisten fast überforderte. Es hat sich aber gezeigt, dass besonders die älteren Semester wie Sb. Luis Domig, Adam Ölz oder Ernst Ammann den jüngeren in dieser Hinsicht ein Beispiel geben können. Der anschließende Hock im Gasthof Kreuz ließ die Lebensgeister wieder aufflackern und die Gelegenheit wurde von Sb. Luis Domig benutzt, dem zufällig in einer Wunde mit Bürgermeister und Pfarrer anwesenden Architekten seine Meinung zu sagen.
Am 26.10.1983 machten wir auf Einladung unseres Ehrenmitgliedes Adam Ölz einen Ausflug mit Kind und Kegel auf die Alpe „Untere Wüste“. Grund dazu war die Fertigstellung der neu erbauten Alp-Hütte anstelle der alten, die vor 2 Jahren abgebrannt war. Die Fahrt ging um 10.00 Uhr mit ca. 80 Personen in 2 Bussen ab Probelokal nach Bad Laterns und nach einer Fußwanderung von ca. 45 Minuten bei herrlichstem Herbstwetter erreichten wir den Bestimmungsort. Der Gastgeber hatte großzügigerweise auch für Verpflegung in Form von Bratwürsten und Bier gesorgt, der Wein wurde vom Tafelmeister Manfred Neyer gespendet, für Brot sorgte unser 2. Vorstand Werner Kopf, den Schnaps zur Regelung der Verdauung hatte Vorstand Manfred Breuß bereit gestellt und am Nachmittag zum Kaffee überraschte uns Sb. Otto Breuß mit Gebäck aus eigener Erzeugung. Zwischendurch begrüßte uns der Gastgeber und erzählte uns die Entstehungsgeschichte der wirklich zu längerem Verbleib einladenden gemütlichen Alphütte. Vorstand Manfred Breuß bedankte sich für die Einladung und überreichte Adam ein Bild mit der Vergrößerung eines Fotos das unserem Gastgeber zeigt wie er leibt und lebt. Trotz der schon fortgeschrittenen Jahreszeit spielten sich fast alle Aktivitäten im Freien ab, nur am Nachmittag, als es nach Sonnenuntergang etwas kühler wurde, sammelten sich die Gäste in der gemütlich ausgestatteten Hütte, um die gelungene Veranstaltung bei Unterhaltung und Gesang ausklingen zu lassen. Die Fahrt ab Bad Laterns erfolgte wieder mit Bus und ein kleiner Hock im Gasthof Mohren beendete diesen Ausflug der wieder einmal die gesamte Sängerfamilie vereinigte.
Untere Wüste |
Mit diesem erfreulichen Ereignis endete das Vereinsjahr 1982/83 das im allgemeinen recht erfolgreich war und auch in gesellschaftlicher Hinsicht viele positive Aspekte zeigte.
Rankweil, 5.1.1983 Leithner Karl