Vereinsjahr 1963/64
Am Samstagabend den 16. Nov. 1963 konnte anlässlich der
99.
Jahreshauptversammlung
im Hotel Freschen Vorstand Leo Breuss
nebst den zahlreich erschienenen Sängern,
nachstehend angeführte Ehrengäste begrüßen: Ehrenchormeister Franz Ritter, Ehrenvorstand Geman
Rauch, Ehrenmitglied Josef Amman sowie
die Pressevertreter Dr. Abbrederis und Lampert jun.
Nach den Worten der
Begrüßung wurde vom Ehrenvorstand German Rauch eine Tonbandaufnahme
abgespielt, welche die unvergessliche
Stimme unseres verstorbenen Sb. Urban Kaufmann nochmals erklingen ließ.
In seinem
Tätigkeitsbericht streifte Vorstand Leo Breuss kurz
die Geschehnisse des vergangenen Vereinsjahres.
Hieráuf wurden die Vereinsmitglieder von
Kassier Eugen Paulitsch über die Kassagebahrung
informiert. Mitlgiederwart
Manfred Neyer gab sodann Bericht über die 39
stattgefundenen Proben. Nach Verlesen
der Jahreschronik durch den Chronisten Hugo Knecht konnte Vorstand Breuss folgende Sänger für lückenlosen Probenbesuch mit dem
begehrten Sängerglas auszeichnen: Basel Bertsch (Glas und Krug),
Speckle Josef,
Breuss Leo,
Reidmann Karl,
Grabher Willi,
Domig Alois,
Kielwein Kurt, Stecher
Ernst, Walser Adolf, Sonderegger Albert
und Hugo Knecht.
Darauffolgend gibt Leo Breuss
bekannt, dass die Vorstandschaft Sb.
Josef Speckle,
in Anerkennung seiner großen Verdienste um den Liederkranz
Rankweil, zum Ehrenmitglied
vorgeschlagen hat. Die Ehrung soll
anlässlich des im Frühjahr geplanten Festkonzerts vorgenommen werden.
Mit dem „Farbenlied“
wurde die Aufnahme von sechs „Neu-Mitgliedern“ feierlich bekannt gemacht. Werle Otto,
Kredl Gerhard,
Anton Geisler jun., Ludescher Wilfried,
Dr. Berchtold Wolfgang und Bereiter Leo geloben mit Handschlag fest zum
Verein zu stehen.
Der Punkt Neuwahlen
brachte keine Schwierigkeiten mit sich,
da sich sämtliche Vereinsfunktionäre bereit erklärten, auch im kommenden Vereinsjahr ihre Arbeit
gewissenhaft weiterzuführen.
Chormeister Helmut Fischer legte in seinem Bericht den Sängern besonders
einen besseren Probenbesuch sehr nahe,
damit das Festkonzert ein guter Erfolg werden möge. Ehrenvorstand German Rauch referierte sodann
über die „100 Jahr-Feier - Vorarlberger
Landessängertag“ und fordert von allen Sänger ganzen Einsatz. Auch Ehrenchormeister Franz Ritter sprach
einige Worte an die Sängerschaft und wies besonders
auf das bevorstehende Festkonzert .
Abschließend dankte
der 2. vorstand Adam Ölz im Namen der Sangesbrüder
dem 1. Vorstand Leo Breuss für seine Arbeit und Mühe
um den Verein.
Um 23h10 schließt
die Versammlung.
Gemeinsam mit anderen Rankweiler Vereinen beteiligten wir uns am 3. Nov.
1963 an der sehr eindrucksvollen Heldenehrung vor dem Kriegerdenkmal auf dem
Liebfrauenberg. Wir sangen dabei den
Chor „Heldengedenken“ von Franz König.
Am 7. Dez. abends wurde im Hotel „Hoher Freschen“
das obligate Nikolaus-Preisjassen gestartet.
An die 70 Personen jassten sehr fair um die aufgelegten Preise. Der nach Abschluß
des Preisjassens erschienene St. Nikolaus (Sb. Otto Marte) konnte sodann den 1.
Preis Sb. Oskar Bechter überreichen. Dieser Abend verlief sehr lustig bis nach
Mitternacht ein uniformierter Krampus (Gendarm) eintrat – keinen Spaß verstand
– und der fröhlichen Runde unmissverständlich zu verstehen gab, dass die Polizeistunde bereits überschritten
sei.
Nachdem man aus den vorausgegangenen Sängerbällen nicht nur die
Lehre, sondern auch jedes Mal ein
Defizit gezogen hatte, beschloß man den diesjährigen Sängerball am 5. Feber intern
im Vereinsheim als Maskenball zu veranstalten.
Es wurde dann auch eine sehr lustige Veranstaltung, gab man sich doch in toller, phantasievoller Kostümierung ziemlich ungezwungen. Eine prima Band spielte bis in die frühen
Morgenstunden. Leider war der Besuch für
einen internen Ball etwas beschämend und es ist wohl damit zu rechnen, dass in Zukunft der Sängerball im Rankweiler
Ballkalender nicht mehr aufscheinen wird.
Am
2. Feber bei der Beerdigung des Hr. Othmar Marte, Vater unseres Sb. Otto Marte, beteiligte sich der Liederkranz korporativ
und sang ein Grablied unter Leitung von Chormeister Fischer.
Am 9. März beging unser Ehrenvorstand German Rauch sein 60.
Wiegenfest. Zu seiner Überraschung
stellte sich am Abend der Liederkranz zu einem Ständchen ein. Hocherfreut über soviel Gratulanten lud der
Ehrenvorstand im Anschluß an das Ständchen die Sänger
in den „Freschen“ zu einem Umtrunk.
Zur festlichen Umrahmung seiner 63. Jahreshauptversammlung lud uns der
Obst – und Gartenbauverein am Josefitag den 19. März
in den Vinomnasaal.
Wir sangen unter Chormeister Fischer einige gefälligen
Chöre
Am Samstag den 9. Mai 1964 wurden mit einem glanzvollen Festkonzert die
Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 100 jährigen Vereinsbestands
eingeleitet. Unter der Gesamtleitung
unseres verdienten Chormeisters Helmut Fischer trugen der Liederkranz Rankweil
, der Schülerchor der Hauptschule
Rankweil – Leitung Sigmund Linder, die
Solisten Helene Ess – Sopran und Günter Ess – Bariton, sowie
Josef Gstach – Klavier, ihr bestes dazu bei, dieses kulturelle Ereignis vor vielen
Ehrengästen sowie illustren Publikum zu gestalten. Dieses Festkonzert brachte nicht nur
gesangliche Höhepunkte, sondern mit der
Überreichung der Ehrenurkunde des Österr.
Sängerbundes, sowie der Rudolf von Ems –
Medaille, verliehen vom Vorarlberger
Sängerbund durch Bundesvorstand Nagel,
wurde dem Liederkranz Rankweil Dank und Anerkennung ausgesprochen für
sein verdienstvolles Schaffen um das Deutsche Lied. Anschließend wurde dem bereits in der
99. Jahreshauptversammlung zum
Ehrenmitglied ernannten Sb. Josef Speckle unter
herzlichem Applaus die Ehrenurkunde durch Vorstand Leo Breuss
überreicht. Gleichzeitig konnten die
Sänger Walter Ammann, Blocher Ludwig und Buxbaum Franz
das silberne Ehrenzeichen des Vlbg. Sängerbundes, sowie den silbernen. Ehrenring
entgegennehmen.
Die Chor – oder Solo
– Vorträge wurden vom Publikum mit großem Applaus bedacht und von der Presse
als ein Erfolg, der dem großen Jubiläum
vollauf geziemend erscheine, bezeichnet.
30. –
31. Mai 1964
Viele Tage vor Beginn der Festlichkeiten
herrschte auf dem Festplatz ‚Gastra’ schon emsiges
Treiben. Galt es doch ein sehr großes
Festzelt zu errichten. Mehr oder weniger
beteiligten sich die Sänger an der Aufstellun
desselben oder verrichteten sonstige wichtige Arbeiten und so konnten die
Besucher des Begrüßungs- und Festabends
ein bestens eingerichtetes und gut dekoriertes,
2000 Personen fassendes Festzelt bestaunen.
Als Auftakt zum Festabend zogen die teilnehmenden Vereine vom Hause der
Fahnenpatin Frau Rosa Gehring, unter Vorantritt des farbenprächtigen
Fanfarenzuges ‚Welf’ aus Weingarten zum Festplatz auf
der Gastra.
Inzwischen hatten sich schon viele Besucher eingefunden, die von Festobmann German Rauch herzlichst begrüßt wurden.
Hierauf folgte die Festrede des Herrn Bürgermeisters Dr
Herbert Kessler, anerkennend vom
Publikum applaudiert.
Das Programm des Abends wurde von der Bürgermusik Rankweil unter Leitung
von Heinz Zehenter,
der Liedertafel Götzis (Chormeister Helmut Fischer), dem Liederhort Tosters
(Chormeister Hardy Schöch), dem Männerchor Altenstadt (Chormeister Albert
Matt) und der Trachtengruppe Rankweil (Leitung Alfred Fleisch), bestritten.
Nach störungsfreiem,
besten Ablauf des Programms,
bot der Bürgermusikverein Satteins,
unter Leitung von Edwin Malin,
ein Unterhaltungskonzert ganz nach dem Geschmack des Publikums. Lange nach Mitternacht herrschte noch
munteres Festtreiben und besonders die Besucher der Weinbude hatten mehr Durst
als Heimweh, sodaß
die Ordnungsorgane energisch die zum Heimgehen bewegen mussten.
Am frühen Morgen des darauf folgenden
herrlichen Sonntages wurden die Rankweiler etwas lautstark vom Fanfarenzug
Weingarten aus dem Schlaf geweckt. Um ½
8 Uhr wurde im feierlichen Zuge die
Fahnenpatin Frau Gehring zum Festgottesdienst auf dem Kirchplatz abgeholt. H. H. Kaplan Mauser zelebrierte die Messe
beim Ehrenmal der Gefallenen und der Männergesangverein Hohenems unter Leitung
von Helmut Fischer umrahmte des Gottesdienst mit der Schubertmesse.
Im Anschluss daran folgte die Fahnenerneuerungsweihe, der bestens renovierten Vereinsfahne aus dem
Jahre 1904. Der damaligen Fahnenpatin
Frau Rosa Gehring war es nun vergönnt,
nach 60 Jahren wieder als Fahnenpatin das Erinnerungsband an die Fahne
zu heften. Auch der damalige
Fahnenträger Johann Matt, konnte gesund
und rüstig an diesem weihevollen Akt teilnehmen. Wohl als einmalig zu bezeichnen ist die
Tatsache, dass Frau Gehring zweimal bei
derselben Fahne als Patin fungieren konnte.
Nach der Weihe der Fahne wurde von Sb. Hugo Knecht der Prolog
gesprochen: „DEN SÄNGERN, DIE VOR UNS WAREN“ von Karl Leiprecht. Während Festvorstand und Ehrenobmann German
Rauch, zum Gedenken an die Verstorbenen
und gefallenen Sangesbrüder einen mit den Vereinsfarben geschmückten Kranz
niederlegte, sangen alle anwesenden
Sänger den „Schott. Bardenchor“. Beim
Abmarsch zum Festplatz schwang Fähnrich Anton Gerster jun. Stolz die „alte –
neue“ Fahne.
Die vormittags im Vinomnasaal und im Festzelt
stattgefundenen Sonderkonzerte wurden von Gesangvereinen aus dem gesamten
Vorarlberg bestritten.
Das Mittagessen konnte von den Vereinen teils in Rankweiler
Gasthäusern, teils im Festzelt
eingenommen werden, wobei das Essen im
Festzelt (St. Galler Bratwurst und Kartoffelsalat) übrigens eine tolle Idee des
Festobmanns, seitens der Sänger sehr
gelobt wurde und in der Geschichte der Landessängertage wohl einmalig da stehen
wird.
Um 13:30 Uhr stellten sich die Vereine im Oval des Gastrastadions
zum Festumzug über die Ringstrasse, die
von mehreren tausend Zuschauern eingesäumt wurde.
Nach dem Festumzug marschierten die Vereine auf den Sportplatz zum
Bundeskonzert, das unter der
Gesamtleitung von Bundeschormeister Eugen Elsässer stand. Die Eröffnungsworte sprach Bundesobmann
Albert Nagel. Der Veranstaltung wurde
durch die Anwesenheit von Landeshauptmann Ullrich Ilg große Ehre zuteil, der besonders herzliche Worte an die
Sängerinnen und Sänger richtete und dem Jubelverein zu seinem Jubiläum
beglückwünschte. Nach den Liedvorträgen
der Gesamt-Männerchöre wurde der zweite Teil des Bundeskonzertes in das
Festzelt verlegt. Allerdings herrschte
dort vorerst ein nicht geringes Durcheinander,
da das Publikum inzwischen das Festzelt gestürmt hatte und die
einziehenden Vereine die für sie reservierten Plätze besetzt vorfanden. Nach kurzer Zeit hatte dann doch jeder Sänger
eine Sitzgelegenheit gefunden und nach dem Schauspiel des Fahneneinmarsches
trug der Hauptschülerchor Rankweil unter Sigmund Linder vier Lieder sehr
gekonnt vor. Sodann wurden von der
Bundesleitung verdiente Sänger mit dem goldenen Ehrenzeichen des Vlbg. Sängerbundes,
mit dem Sängerbrief des österr. Sängerbundes
sowie mit der Rudolf v. Ems-Medaille ausgezeichnet. Das Bundeskonzert wurde sodann fortgesetzt
mit den gemischten Gesamtchören. Ein
Hornensemble blies am Schluß des Bundeskonzertes
unter Leitung von Ernst Pichler drei bekannte Weisen.
Mit „Du Ländle meine teure
Heimat“, gesungen von allen
Festteilnehmern wurde das Bundeskonzert beendet. Um 17 Uhr hatte sich dann die Militärmusik
des Militärkommandos Vorarlberg auf der großen Bühne im Festzelt eingefunden
und unterhielt jung und alt mit gehobener Unterhaltungsmusik und schmissigen
Militärmärschen.
Zum abendlichen Festausklang spielte dann eine 5-Mann-Kapelle, die so viele tanzbegeisterte auf die Bühne
lockte, dass direkt beängstigendes
Gedränge herrschte. Um Mitternacht wurde
dem Fest der Schlusspunkt gesetzt. Die
Sänger mit den freiwilligen Helfern,
etwas müde und abgekämpft, aber
froh und glücklich beim Vlbg. Landessängertag – am
Jubiläumsfest des Liederkranzes Rankweil - , ganze Arbeit geleistet und den
Sängern in Vorarlberg bewiesen zu haben,
dass man es auch in Rankweil versteht,
Feste zu feiern.
Dass dieses Fest ein großer Erfolg wurde verdankt der Liederkranz seinem
Ehrenvorstand German Rauch, der als
Festobmann sein bestes gegeben hat,
keine Arbeit und keine Zeit scheute und mit großer Umsicht das
Sängerfest organisierte. Im sei herzlichst gedankt.
Auch Herr August Knobel verdient größter Dank für seine große Arbeit als
Wirtschaftsobmann. Durch seine
vorbildliche Planung konnten die Festbesucher jederzeit mit Speisen und Trank
restlos zufrieden gestellt werden.
Andertags am Montag,
den 1. Juni musste dann der Festplatz geräumt werden. Die erschienen Sänger, wenig an der Zahl, schufteten den ganzen Tag, so dass der Platz abends einigermaßen
gesäubert war.
Am 10 Juni geleitete der Liederkranz Herrn Leopold Bertsch, den Vater
von Sb. Gerd Bertsch,
auf seinem letzen Weg. Am Grabe
des Verewigten wurde ein Trauerchor vorgetragen unter der Leitung des
Vizechormeisters Felix Riedmann.
Bereits am 17. Juni wurden die Sänger vom
Festobmann und Ehrenvorstand German Rauch abends zum Gasthof FULTERER
einberufen. Nach einem prima Abendessen
zeigte Sb. Erich Nachbauer sehr schöne Lichtbilder über den Festverlauf. Die Sänger zeigten sich sehr interessiert und
dankten mit herzlichem Applaus für den gediegenen Lichtbildervortrag. Da jeder Sänger während des Festes zur Arbeit
eingeteilt war, waren diese Lichtbilder für
manchen die einzigen Eindrücke vom schönen Ablauf des Festes. Festobmann German Rauch ergriff sodann das
Wort und dankte den Sängern für den guten Arbeitseinsatz. Weiters referierte er über die Einnahmen und
Ausgaben, die das Fest mit sich brachten
und stellte dann unter einfallenden Applaus fest, dass sich das Fest gelohnt habe und der 30.
und 31. mai für den Liederkranz Rankweil zwei gewinnbringende Tage waren.
Bei frohen Liedern und munteren Späßen wurde an diesem Abend noch
tüchtig gebechert und über das wohl überstandene Fest eifrig debattiert.
Das 10. Vorarlberger Bundesmusikfest wurde vom
19. bis 21 Juni in Rankweil abgehalten.
Die Bürgermusik hatte zur Aufnahme der erwarteten tausend Besucher zwei
Riesenzelte aufgestellt. Den Aufruf an die Rankweiler Vereinen zur Mithilfe
hatte auch in kameradschaftlicher Weise der Liederkranz Folge geleistet und an
jedem der 3 Festtage ein Buden-Team eingesetzt.
Nicht gerade heiteres Wetter herrschte am
Sonntagmorgen den 28. Juni, als wir mit
dem Omnibus nach Höchst führen zum Sängerfest.
Der dortige Männergesangverein feierte seinen 100 jährigen Bestand.
Wir sangen in der schönen Kirche von Höchst unter Chorsmeister Fische „Popule meus“. Während des Mittagessens in Gaißau ließ man den wackeren Kumpan Dr. Berchtold
anlässlich der prompten Ankunft seines ersten Sohnes hochleben und schon stand
eine Kiste Bier für den Verein. Auch Sb.
Grabher Willi und Ölz Adam
zeigten sich von der besten Seite und ließen noch zwei Kisten aufmarschieren.
Nach dem Festumzug beteiligten wir uns im Festsaal am großen Konzert und
sangen „Pförtners Morgenlied“. Gegen
Abend verließen wir Höchst und über Lustenau – Au – auf der neuen
Nationalstraße, führte uns der Weg über Oberriet - Meiningen nach Rankweil. Der Pechvogel des Tages war Sb. Domig, denn ohne
Einwirkung von Naturgewalten ging wieder einmal sein neuer Regenschirm in
Brüche. In Rankweil angekommen
verbrachten wir dann beim „Fulterer“ noch einige Zeit
in geselliger Runde.
Unerforschlich ist Gottes Ratschluß: diese Überzeugung hatten wir doch alle, als uns die harte Kunde erreichte vom
Hinscheiden unseres sehr verdienten
Ehrenchormeister
Franz Ritter
Am Samstag, den 29. August wurde
er zu Grabe getragen und der Liederkranz Rankweil nebst mehreren anderen
Vereinen geleitete ihn auf seinem letzten Weg zum städt. Friedhof. Ehrenvorstand German Rauch nahm im Namen des
Liederkranzes Rankweil mit bewegenden Worten Abschied und legte entsprechend
einem letzten Wunsche seines Freundes einen schlichten Eichenlaubkranz auf den
Grabhügel.
Franz Ritter war eine markante Persönlichkeit des kulturellen Lebens und
hatte für das Vorarlberger Sängerwesen sehr viel geleistet. Die herzliche Verbundenheit aber zu seinen
Rankweiler Sängern oder „Mistbuam“ wie er sie oft
nannte, geht bis auf das Jahr 1921
zurück und bestand bis zu seinem Tode.
Der Liederkranz wird seinem Ehrenchormeister Franz Ritter ein treues
Andenken bewahren.
+
Er ruhe in Frieden +
Während der Ferienzeit hatte sich der
Mitgliederwart Manfred Neyer mit Frl. Gerti Abbrederis vermählt.
So war es dann am 30. September angebracht den Jungvermählten ein
Ständchen zu bringen. Anschließend wurde
der gesamte Verein ins Gasthaus “Kreuz“ geladen zu einem guten „z’Breand“ und in gemütlicher Runde verbrachten wir einige
schöne Stunden, wobei sich gesonders Sb. Ewald Würbel mit
mehreren derben Montafoner Sprüchen auszeichnete.
Das vergangene Vereinsjahr war ein arbeitsreiches Jahr und stellte an manchen
Sänger hohe Anforderungen. Aber beruhigt
blicken wir zurück und sind stolz und zufrieden auf unsere Arbeit.
Rankweil,, den 24. Oktober 1964 Hugo
Knecht,
der
Chronist